Haarausfall beim Pferd
Definition
Der Haarausfall beim Pferd ist die Folge aus einem Ungleichgewicht zwischen natürlicherweise ausfallenden Haaren und nachgebildeter Körperbehaarung. Die Haut unterhalb der kahlen Stellen ist dabei weder entzündet noch weist sie Verletzungen auf. Je nach Ausmaß des Haarausfalls gibt es in der Tiermedizin zwei Fachbegriffe. Die „Alopecia areata“ bezeichnet einen kleinflächigen Haarausfall, während sich die „Alopecia generalisata“ über einen Großteil des Fells verteilt. Die Ursachen des Haarausfalls können zum Beispiel Vergiftungen, Infektionen oder hormonelle Störungen sein. Ist die Ursache nicht bekannt, wird der Haarausfall bei Pferden schlicht als „idiopathische Alopezie“ bezeichnet.
Ursache
Die Ursachen des Haarausfalls beim Pferd umfassen ein breites Spektrum an Einflüssen, die auf den Körper des Tieres einwirken. Ein großer Block der Ursachen des Haarausfalls entstammt dem Bereich der Infektionen. Am geläufigsten sind hierbei die Pferdegrippe, die Druse oder bakterielle Infektionen wie ein Befall durch Salmonellen bzw. Streptokokken. Leidet das Tier unter einer Stoffwechselerkrankung an hohem Fieber, kann es in den ersten Tagen nach Ausbruch der ernsthaften Erkrankung zu einem plötzlichen Haarausfall kommen. Der Grund sind Schäden an den Haarfollikeln – Mähne und Schweif sind von dieser Alopezie allerdings nicht betroffen. Oftmals fällt scheinbar aus heiterem Himmel das Fell aus. Bei genauerer Betrachtung stellt sich dann oft heraus, dass das Pferd vor wenigen Wochen bzw. Monaten einem gewaltigen Stressfaktor gegenüberstand. Bei Trächtigkeit oder Schock fällt das Fell nicht sofort aus, aber die Nachbildung wird beim aktuellen Fellzyklus unterbrochen. Im weiteren Verlauf wird das Fell wieder normal nachwachsen. Abgesehen davon können Vergiftungen durch Thallium, Quecksilber oder Jod zum Ausfall der Haare führen, wie auch die unter einer psychogenen Alopezie verstandene Selbstverletzung der Tiere. Die Ursachen der idiopathischen Alopezie sind noch nicht genauer bekannt. Dabei handelt es sich um mehrere, auf dem Körper des Tieres verteilte, kreisrunde Kahlstellen. Es wird von einer hormonellen Störung oder autoimmunen Abwehrreaktion ausgegangen, wobei auch genetische Faktoren nicht ausgeschlossen werden können. Der Haarausfall als Folge einer Hormonstörung kann als Symptom des Cushing-Syndroms gut erkannt werden, das bei Hunden und Pferden eine Überversorgung mit körpereigenem Kortisol bezeichnet. Neben Hautpilz, Milben und Druckstellen (beispielsweise durch den Satteldruck) kann der Haarausfall auch auf Entwicklungsschritte bei Jungtieren zurückzuführen sein. Fohlen werfen häufig das erste Haarkleid komplett ab, bevor das Bleibende gebildet wird.
Symptome
Der Haarausfall beim Pferd zeigt sich durch Kahlstellen auf dem Körper der Tiere. Es ist dabei zu unterscheiden, ob die nackte Haut an einzelnen Stellen oder großflächig sichtbar ist. Die zu Tage tretende Haut ist beim Haarausfall unverändert, also weder entzündet, noch vernarbt. Der Haarausfall kann oft als Symptom für viele weitere Erkrankungen gedeutet werden, deren Ursache es für den Tierarzt herauszufinden gilt. Weitere Symptome wie ein Juckreiz, Unruhe oder Apathie geben dem Veterinär dabei Aufschluss.
Diagnose
Den Befund des Haarausfalls beim Pferd kann der Tierarzt mit bloßem Auge stellen, für die Diagnose ist es viel interessanter, die individuelle Ursache der Erkrankung herauszufinden. Um hormonelle Faktoren einzugrenzen, fragt der Veterinär nach Umstellungen in der Haltung oder Fütterung, nach eventuellen Trächtigkeiten bei Stuten und ähnliche Stressfaktoren. Der zweite Ursachenblock des Haarausfalls bei Pferden betrifft nicht nur ein einziges Tier. Tiermediziner nahmen andere Pferde unter Augenschein, um somit eine bakterielle oder infektiöse Ursache zu diagnostizieren. Bei der dermatologischen Untersuchung des erkrankten Tieres stellt er fest, ob die kahle Haut gerötet oder geschwollen ist. Durch ein Hautgeschabsel entnimmt der Tierarzt eine Probe der Haut, die er auf den Befall von Parasiten und Pilze untersuchen kann. Gewebe- und Blutproben können in den spezialisierten Labors für weitere Informationen über den Haarausfall oder dessen Grunderkrankung dienen.
Behandlung
Eine nachhaltige Behandlung des Haarausfalls beim Pferd erfolgt durch die Unterbindung der auslösenden Ursache. Im Falle einer Vergiftung (Sand, Schwermetalle, etc.) werden diese Einflüsse aus dem Alltagsbereich der Pferde entfernt. Liegt ein Befall von Viren, Bakterien oder Parasiten vor, werden entsprechende Medikamente und Salben verordnet und die Umgebung der Tiere desinfiziert. Einher gehen oftmals hilfreiche Tipps des Tierarztes zur Haltung und Fütterung des Pferdes. Er erklärt, wie mit Insektenplagen umzugehen ist oder wie der Futterwechsel von Winter- auf Sommerfutter möglichst stressfrei gestaltet werden kann. Erweist sich der Haarausfall bei Pferden als Symptom einer schwerwiegenden Erkrankung, ist es natürlich primäres Anliegen des Veterinärs, diese Grunderkrankung zu behandeln. Kann keine Ursache gefunden werden, spricht der Tiermediziner von einer idiopathischen Alopezie, die mit etwas Glück durch die Vergabe von Biotin gemindert werden kann.
Wann zum Tierarzt?
Der Haarausfall beim Pferd kann ein Anzeichen für Vergiftungen, Hormonstörungen oder andere ernsthafte Erkrankungen sein. Insofern handelt es sich nicht nur um einen Schönheitsfehler der Tiere, sondern um eine ernst zu nehmende Angelegenheit, die sich ein Tierarzt ansehen sollte. Der Veterinär wird aufgrund der diagnostizierten Ursache Entwarnung geben oder weitere Behandlungsmaßnahmen einleiten. Zwar ist Haarausfall bei Pferden sicherlich kein Notfall, Halter sollten die Visite aber auch nicht allzu lange vor sich hin schieben.
Prognose
Die Prognose der Heilungschancen bei Haarausfall beim Pferd hängt von der Erkenntnis der Ursache ab. Vergiftungen, Infektionen und der Befall von Mikroorgansimen können sehr gut identifiziert werden. Nachdem die störenden Faktoren beseitigt wurden, ist wieder mit einem normalen Haarwuchs zu rechnen. Selbst hormonelle Ursachen lassen sich durch medikamentöse Langzeitbehandlung sehr gut therapieren. Wird der Haarausfall der Pferde auf Stresssituationen zurückgeführt, wächst das Fell wie gewohnt nach, sobald die auslösenden Umstände der Vergangenheit angehören. Da bei der idiopathischen Alopezie die Ursachen nicht bekannt sind, muss die Prognose für eine Genesung in diesem Fall eher vorsichtig gestellt werden.
Vorbeugung
Verständlicherweise möchten Besitzer dem Haarausfall beim Pferd so effektiv wie möglich vorbeugen, was aber in der Realität leider nur bedingt machbar ist. Tierhalter können die Umgebung des Tieres beispielsweise regelmäßig auf mögliche Vergiftungsquellen wie abblätternde Farbe oder verschimmeltes Futter hin überprüfen. Eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung sollen Mangelerscheinungen vorbeugen und die Immunabwehr gegen den Befall von Viren und Bakterien stärken. Regelmäßige Entwurmungen und Untersuchungen auf Parasiten helfen, die Gefahr schnellstmöglich zu erkennen und zu eliminieren.
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