Futtermittelallergie beim Pferd
Definition
Reagieren Pferde auf bestimmte Bestandteile des Futters mit Beschwerden auf der Haut beziehungsweise im Magen-Darm-Trakt, spricht man von einer Futterallergie oder von einer Futtermittelallergie beim Pferd. Die Tiere leiden oft unter einem Juckreiz, der die gesamte Hautfläche betrifft. Es bilden sich Quaddeln oder durch das Knappern und Kratzen hervorgerufene Pusteln. Durchfälle sind weitere Symptome der Futtermittelallergie bei Pferden. Bei der volkstümlichen Bezeichnung der Futterallergie sollte in eine allergische Reaktion und eine Unverträglichkeit unterschieden werden. Bei ersterer übersteuert die Immunabwehr der Tiere auf bestimmte Bestandteile des Futters. Die Unverträglichkeit hat dagegen nichts mit der Immunabwehr zu tun, sondern eher mit einer Stoffwechselstörung bzw. einem Enzymmangel, bei dem diverse Ingredienzien nicht abgebaut werden können. Um eine Futtermittelallergie diagnostizieren zu können, verwenden Tierärzte das Ausschlussverfahren. Sie prüfen leichter feststellbare Erkrankungen, die ähnliche Symptome wie die Futterallergie hervorrufen. Erhärtet sich der Verdacht auf eine Futtermittelallergie, wird durch eine Ausschlussdiät das unverträgliche Futtermittel benannt und als Feldversuch über einige Wochen weggelassen. Bessern sich die Symptome dadurch, ist das Allergen isoliert.
Ursache
Die Ursachen der Futtermittelallergie beim Pferd können in zwei Bereiche eingeteilt werden. Bei allergischen Reaktionen reagieren die Pferde überempfindlich auf Bestandteile des Futters, die prinzipiell als ungefährlich einzuordnen sind. Bei der Futtermittelunverträglichkeit können diverse Bestandteile des Futters nicht abgebaut werden, was jedoch als Folge einer Stoffwechselstörung zu dokumentieren ist, keiner Immunreaktion. Ein bekannter Vertreter dieser Nahrungsmittel-Unverträglichkeit ist in der Humanmedizin beispielsweise die Laktose-Intoleranz. Wie wir der neonatalen Durchfallerkrankung bei Fohlen entnehmen können, ist diese auch bei Pferden durchaus vertreten. Es wird angenommen, dass hauptsächlich im Futter enthaltenes Eiweiß die Unverträglichkeit auslöst, allerdings können auch diverse Getreidearten bislang in die Verantwortung genommen werden. Entgegen der landläufigen Meinung ist die Futtermittelallergie sowohl von Rasse, Alter, wie auch vom Geschlecht der Tiere unabhängig.
Symptome
Die Symptome der Futtermittelallergie beim Pferd zeigen sich sowohl an der Haut wie auch im Magen-Darm-Trakt. Am auffälligsten ist ein vehementer Juckreiz, der unter anderem in Form von Quaddeln den gesamten Tierkörper bedeckt. Vermehrtes knappern und kratzen führt zu offenen Hautpartien, die sich entzünden können, beginnen zu Eitern oder öffnen Tür und Tor für Arthritis und Arthrose. Einige Tiere leiden zudem unter Haarausfall, der sowohl das Fell, wie auch Mähne oder Schweif betrifft. Im Magen-Darm-Trakt werden Durchfall und Blähungen durch eine Futtermittelallergie begünstigt. Sie können entweder isoliert oder gemeinsam mit den Hautirritationen auftreten.
Diagnose
Eine Futtermittelallergie beim Pferd zu diagnostizieren ist für Tierärzte keine leichte Aufgabe. Zunächst beginnen Veterinäre, andere Ursachen der Symptome auszuschließen. Der Juckreiz kann beispielsweise genauso gut durch einen parasitären Befall (Milben oder Läuse) hervorgerufen werden. Blähungen und Durchfall sind die Symptome einer Vielzahl an Erkrankungen und können auch für sich selbst als eigenständiges Leiden auftreten, ohne dass eine Futtermittelallergie beteiligt sein müsste. Allergische Reaktionen auf Insektenbisse oder bestimmte Pollen führen zu gleichen Symptomen wie die Futterallergie. Bislang einziger trugsicherer Test ist die Ausschlussdiät. Hierbei werden verschiedene Diäten ausprobiert, die häufig anzutreffende Allergene nicht beinhalten. Nach Möglichkeit sollte sich die Schonkost beginnend aus einer einzigen Eiweiß- und Kohlenhydratquelle zusammensetzen, die dem Tier bislang fremd ist. Die Behandlungsdauer erstreckt sich für gewöhnlich auf mindestens 12 Wochen. Hierbei sind im ersten Drittel bereits die grobe Richtung der Futtermittelallergie und erste Besserungen der Symptome festzustellen. Bei Menschen bekannte Allergietests stecken für Futtermittelallergien noch in den Kinderschuhen.
Behandlung
Die Behandlung der Futtermittelallergie beim Pferd richtet sich nach dem Ergebnis der Ausschlussdiät. Meistens sind die im Futter enthaltenen Kohlenhydrate und Eiweiße für die allergischen Reaktionen verantwortlich, so wird mit diesen Bestandteilen in der Eliminationsdiät jongliert. Es werden verschiedene Futtersorten mit unterschiedlichen Eiweißen bzw. Kohlehydraten ausprobiert, und auf die (evtl. ausbleibende) Besserung der Symptome geachtet. Zeigen sich erste Erfolge, können in wöchentlichen Abständen immer mehr Futterbestandteile hinzugefügt werden, um eine nahezu vollwertige Kost aufzubauen. Sobald die Anzeichen für die Futtermittelunverträglichkeit wieder zunehmen, ist das unverträgliche Element herausgefunden.
Wann zum Tierarzt?
Die Symptome der Futtermittelallergie beim Pferd können von Laien nicht eindeutig dieser Erkrankung zugeordnet werden. Abgesehen davon, dass die Beschwerden für das Tier unangenehm und Stress verursachend sind, kann sich dahinter eine gravierende Krankheit verstecken. Ein Tierarzt kann mit geschultem Blick und geeigneten Maßnahmen die tatsächliche Ursache für Juckreiz und Durchfall ausmachen.
Prognose
Futtermittelallergien beim Pferd sind noch nicht sehr intensiv erforscht. Im Allgemeinen kann den Tieren ein angenehmes Leben mit hoher Lebensqualität vorausgesagt werden, sofern der allergieauslösende Futterbestandteil weggelassen wird. Wichtig ist, dass die Futtermittelallergie 100%ig ausfindig gemacht werden kann. Es wurde eine Vielzahl von Fällen bekannt, wo Tiere auf mehrere, völlig unterschiedliche Zutaten allergisch reagieren.
Vorbeugung
Einer Futtermittelallergie beim Pferd kann man schwerlich vorbeugen, wenn die Anfälligkeit des Tieres nicht bekannt ist. Sobald jedoch die nötigen Kenntnisse durch den Tierarzt vermittelt wurden, sollte der Diätplan strikt eingehalten werden, um das Tier zu schonen.
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