Durchfall (Diarrhö) beim Pferd
Definition
Der Durchfall (Diarrhö) beim Pferd ist nichts anderes als der uns bekannte niedrig-viskose Stuhlgang, dessen Beschaffenheit von der üblichen Menge und Konsistenz abweicht. Das Produkt der Defäkation ist bei erkrankten Pferden breiig, dünnflüssig oder gar wässrig, unter Umständen mit Blut versetzt. Die Diarrhö entsteht durch Verdauungsstörungen wie sie bei Infektionen durch Bakterien, Viren und Parasiten, oder innere Erkrankungen verursacht werden. Bei Fohlen ist die neonatale Diarrhö in den ersten Wochen nach der Geburt normal, denn die Bakterienstämme zur Nahrungsverdauung müssen sich erst bilden. Bei Pferden ist eine Durchfallerkrankung keineswegs nur ein unangenehmes „Gefühl“, sie kann als Symptom der Koliken oder anderen Krankheiten schnell zu lebensbedrohlichen Risiken ausweiten. Ein Tierarzt sollte den Grund der Diarrhö auf jeden Fall feststellen und geeignete Hilfemaßnahmen vorschlagen.
Ursache
Die Ursachen des Durchfalls beim Pferd sind vielfältig, die Diarrhö kann sowohl als Begleiterkrankung, wie auch als eigenständiges Leiden auftreten. Die Mehrheit der Auslöser sind in die Rubrik der Bakterien und Viren einzuordnen. E-Koli, Salmonellen, Adenoviren, Rotaviren und Coronaviren sind nur einige Infektoren, deren Befall sich durch den Durchfall auszeichnet. Abgesehen davon sind Parasiten wie Bandwürmer oder Stronglyden eine ernst zu nehmende Gefahr für den Verdauungstrakt der Tiere. Etliche Pferde reagieren auf bestimmte Futtermittel wie frischer, feuchter Hafer allergisch. Ferner sollte eine zu einseitige Fütterung mit ausschließlich Weizen, Roggen, Gerste, Zuckerrüben, Rübenblätter, Brot oder Kartoffeln vermieden werden. Ferner ist auf die Vermeidung eines abrupten Wechsels des Futters gleichermaßen zu achten wie auf pilzbefallene Nahrung. Giftstoffe wie Kupfer und Quecksilber, magenverletzende Fremdstoffe wie Sand oder aber Medikamente, welche die Darmschleimhaut reizen, sind eine weitere verbreitete Ursache des Durchfalls bei Pferden. Stress oder Erkrankungen der inneren Organe führen ebenso zur Diarrhö wie ungünstige Raum- und Temperaturverhältnisse bei Fohlen. Den Jungtieren wird oft ein zu hoher Lactose- oder Fettanteil zum Verhängnis.
Symptome
Durchfall beim Pferd wirkt sich wie bei allen Lebewesen als dünnflüssiger Kotabsatz aus. Eine breiige oder wässrige Konsistenz zeigt von der mangelnden Verweilzeit im Pferdekörper. Zudem sind die Fäkalien in Farbe und Geruch von „herkömmlichen Pferdeäpfeln“ eindeutig zu unterscheiden, wobei auch Blutungen auftreten können. Der Durchfall kann als Begleiterkrankung in Erscheinung treten, wobei sich die Symptome an die der Haupterkrankung anlehnen. Die Diarrhö an sich trocknet die erkrankten Tiere aus und bringt somit den Haushalt der Nährsalze ins Wanken. Je nach Stärke wirken die Pferde geschwächt, teilweise sogar apathisch. Starke Durchfälle können bei Pferden lebensbedrohliche Situationen erzeugen oder signalisieren, denn häufig ist Durchfall als Symptom einer vorausgehenden Erkrankung anzusehen.
Diagnose
Da das Ergebnis des Durchfalls beim Pferd praktisch auf dem Präsentierteller liegt, ist die Diagnose recht laienhaft. Um der Ursache der Diarrhö auf den Grund zu gehen, befragen Tierärzte die Besitzer erkrankter Tiere nach der Haltung, Fütterung und dem Gesundheitsstand des restlichen Tierbestandes. Bei einer rektalen Untersuchung hat der Veterinär die Möglichkeit, am After befindliche Darmteile zu befühlen und die Darmschleimhäute zu prüfen. Neben der Kotentnahme steht dem Tierarzt die Blutuntersuchung zur Verfügung, um bakterielle, parasitäre oder virologische Untersuchungen in geeigneten Labors anstellen zu lassen.
Behandlung
Um weitere Mineraldefizite durch den Durchfall beim Pferd zu verhindern, wird der Tierarzt zunächst mittels Infusionen den Wasserverlust ausgleichen. Im weiteren Verlauf wird die Ursache des Durchfalls diagnostiziert und bekämpft. Gegen Darmkrämpfe können krampflindernde Mittel eingesetzt werden, Antibiotika und Antiparasitika helfen gegen den Befall durch Infektoren. Wird eine andere Grunderkrankung wie die Kolik als Ursache vermutet, muss diese in erster Linie behandelt werden.
Wann zum Tierarzt?
Selbst wenn Durchfall beim Pferd an sich nur in den seltensten Fällen eine Lebensbedrohung für das Tier darstellt, sollte sich ein Tierarzt den Patienten ansehen. In vielen Fällen ist der Durchfall ein Symptom für andere Erkrankungen, die durchaus zur ernsthaften Gefahr für Leib und Leben des Schützlings werden können. Je eher der Veterinär die Ursache der Erkrankung feststellt, desto schneller kann das Tier von seinen Leiden befreit werden. Die Prognosen für eine vollständige Genesung sinken ebenfalls mit fortschreitender Dauer der Erkrankung.
Prognose
Je nach Schwere oder Dauer des Durchfalls beim Pferd stehen die Heilungsprognosen für die Krankheit nicht schlecht. Je eher der Durchfall behandelt wird, desto mildere Maßnahmen genügen zur Eindämmung der Folgen. Als kritisch muss der neonatale Durchfall behandelt werden, der junge Fohlen in den ersten Lebenswochen heimsucht. Die Darmbakterien der Tiere müssen sich erst mit der Zeit bilden. Ist die Stutenmilch zu fettig bzw. mit einem zu hohen Laktoseanteil versetzt, kann es bei Fohlen zu Durchfällen kommen, die das Jungtier schnell lebensbedrohlich schwächen. Jeder Durchfall-Schub reizt die Darmwände, die dafür entzündlich und schmerzhaft werden.
Vorbeugung
Dem Durchfall beim Pferd kann nur bedingt vorgebeugt werden. Um die Immunabwehr der Tiere zu fördern und sie damit resistenter gegen Viren, Bakterien und Parasiten allgemeiner Natur zu machen, ist viel Bewegung angesagt. Ferner sollte der Wechsel von Winter- auf Sommerfutter nicht abrupt, sondern gemäßigt erfolgen. Einseitige Kost, bestehend aus verschiedenen Getreidesorten, Zuckerrüben, Brot, Kartoffeln und anderen Knollengewächsen führen bei empfindlichen Tieren ebenso zur Diarrhö, wie schlecht gelagertes Futter. Durch gelegentliche Inspektionen der Freigehege und Weiden auf Giftpflanzen können weitere Risikosituationen vermieden werden.
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