Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) beim Pferd
Definition
Der Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) beim Pferd entsteht durch einen erhöhten Zuckerspiegel im Blut, der wiederum durch eine Hormonschwankung ausgelöst wird. Das Hormon Insulin ist für den Blutzuckerspiegel verantwortlich und kann entweder mit zu niedriger Konzentration oder geringer Wirksamkeit ausgeschüttet werden. Während beim Menschen die Zuckerkrankheit schon beinahe zu den Volkskrankheiten zählt, ist es bei Pferden eine seltene Erkrankung. Sie tritt vornehmlich als Folgeerkrankung (beispielsweise beim Cushing-Syndrom) mit den dort vorherrschenden Symptomen auf. Der Diabetes mellitus wird durch Blut- und Urinuntersuchungen festgestellt.
Ursache
Die Ursachen des Diabetes mellitus beim Pferd sind in der Regel andere Erkrankungen wie eine Nebennieren-Überfunktion beim Cushing-Syndrom. Diese Hormonstörung hemmt die blutzuckersenkende Wirkung des Insulins, weshalb Experten auch von einer Insulinresistenz sprechen. Das metabolische Syndrom, an dem übergewichtige Pferde leiden, gilt ebenfalls als bedeutender Faktor für den Diabetes mellitus. Dieses Syndrom zeichnet sich durch zu massige, eiweishaltige Nahrung und einem gleichzeitigen Bewegungsmangel aus. Tumore und Fehlfunktionen der Bauchspeicheldrüse (der Produktionsstätte des Insulins) führen ebenso zur Zuckerkrankheit bei Pferden. Die mangelnde Wirkung des Insulins muss aber nicht zwangsläufig von einer Vorerkrankung stammen, denn auch durch natürliche Veranlagungen kann die Insulinwirkung gehemmt werden.
Symptome
Der erhöhte Zuckergehalt bei Diabetes mellitus beim Pferd wirkt sich durch sichtbar verstärkten Urindrang aus, der wiederum mehr Durst bzw. Wasseraufnahme nach sich zieht. Der schnellere Durchfluss der Flüssigkeit bedingt eine Leistungsarmut und ein allgemeines Schwäche- und Müdigkeitsverhalten. Ferner trocknen die Tiere unter Umständen innerlich aus und magern ab, was sich auf die Immunabwehr auswirkt und die erkrankten Tiere anfälliger für Infektionen und Entzündungen macht. Unter Umständen entstehen schmerzhafte Krämpfe im Bauchbereich, Koliken oder noch seltener eine Bauchspeicheldrüsenentzündung. Tritt der Diabetes mellitus als Folgeerkrankung in Erscheinung, kommen natürlich die Symptome der Grunderkrankung ebenfalls zum Vorschein. Beim Cushing-Syndrom ist dies beispielsweise ein langsamer und unvollständiger Fellwechsel, verbunden mit Fettablagerungen an ungewöhnlichen Stellen (beispielsweise um die Augen) präsent, während das Tier ansonsten an Muskelmasse einbüßt und durch die Zuckerkrankheit abmagert.
Diagnose
Die Diagnose des Diabetes mellitus beim Pferd ist denkbar einfach. In einer umfassenden Befindlichkeitsbefragung erörtert der Veterinär die Lebensumstände des Tieres, insbesondere Nahrung und Bewegung sowie aktuelle oder vergangene Krankheiten. Deuten die Antworten und Symptome auf eine Zuckerkrankheit hin, entnimmt der Tierarzt eine Blutprobe, um sie eingehend auf den Zuckergehalt zu untersuchen. Ist der Insulinwert anormal, leidet das Tier (unter anderem) an Diabetes.
Behandlung
Diabetes mellitus beim Pferd kann durch eine Insulintherapie behandelt werden. Oft ist es aber nötig, zuvor die Grunderkrankung zu bekämpfen, durch die der Diabetes mellitus ausgelöst wurde. In den meisten Fällen handelt es sich um Hormonstörungen unterschiedlicher Art, die für den anormalen Insulinwert verantwortlich sind. In regelmäßigen Abständen kontrolliert der Tierarzt mehrmals täglich die Blutwerte des Pferdes, um die individuelle Dosierung herauszufinden. Um explodierende Kosten zu sparen, lassen sich viele Besitzer in „das Spritzen“ einweisen. Es ist dabei jedoch peinlichste Sorgfalt gefragt, denn eine Unterzuckerung kann einen lebensbedrohlichen Zustand darstellen. Im Falle einer zugrunde liegenden Bauchspeicheldrüsenentzündung verabreicht der Tierarzt zunächst entzündungshemmende und schmerzstillende Medikamente. In einigen Konstellationen sind auch Parasiten für die Entzündung verantwortlich, denen vor der Insulintherapie der Kampf angesagt werden muss.
Wann zum Tierarzt?
Diabetes mellitus beim Pferd hat zur Folge, dass ein zuckerkrankes Pferd sich sichtlich nicht wohl fühlt. Abgesehen vom übermäßigen Wasserlassen leiden die Tiere häufig an einer ungewohnten Trägheit und an den Symptomen eventueller Grunderkrankungen. Der Veterinär muss sicherlich nicht per Notfallhandy aus dem Urlaub geholt werden, er sollte sich das Pferd jedoch zeitnah ansehen und entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten.
Prognose
Kurz und bündig: Diabetes mellitus beim Pferd ist sehr gut heilbar. Schnellen Erfolg versprechen Insulintherapien der Pferde, nachhaltige Genesung kann teilweise schon durch eine Umstellung der Lebensgewohnheiten erreicht werden. Ist die Zuckerkrankheit bei Pferden eine Folgeerkrankung, hängt es von der Prognose der Grunderkrankung ab.
Vorbeugung
Nicht alle Faktoren des Diabetes mellitus beim Pferd sind beeinflussbar, denn die Gefahr der Erkrankung wird außer auf Haltungsfehler auf eine genetische Veranlagung zurückgeführt. Grundsätzlich gilt es insbesondere bei trägeren Pferden auf energiereiches Futter zu verzichten, um Übergewicht und die daraus resultierende Zuckerkrankheit zu vermeiden. Durch ausreichend Auslauf und eine ausgewogene Ernährung kann selbst bei genetischer Gefährdung einer Erkrankung vorgebeugt werden.
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