Bornasche Krankheit beim Pferd
Definition
Bei der Bornaschen Krankheit beim Pferd handelt es sich um eine ansteckende Virusinfektion, die das Nervensystem der Tiere schädigt. Sie wird unter anderem als „Kopfkrankheit“ bzw. als „epidemieartige Gehirn-Rückenmarks-Entzündung“ bezeichnet. Die Ansteckung erfolgt entweder über die Luft oder direkten Kontakt mit dem Speichel, Nasen- oder Augensekreten der Pferde. Nicht jedes Tier, das mit dem Borna-Virus Kontakt hat, ist von der Bornaschen Krankheit betroffen. Viele Pferde entwickeln eine antikörpergestützte Resistenz gegen den Virus und bleiben völlig gesund.
Von der Bornaschen Krankheit sind zwar insbesondere Pferde und Schafe betroffen, es gibt aber auch nachgewiesene Fälle, bei denen die Entzündung des Nervensystems auf den Menschen übertragen wurde. Während die Infektion vornehmlich bei psychiatrisch vorerkrankten Menschen diagnostiziert wurde, ist der Befall bei Pferden regional eingrenzbar. In Deutschland sind vor allem die Gebiete Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Thüringen, Sachsen und Sachsen Anhalt betroffen. Die Auswirkungen der Bornaschen Krankheit bei Pferden sind überwiegend neurologischer Natur. Erkrankte Tiere sind besonders schreckhaft, leicht apathisch und an einigen Hautpartien besonders berührungsempfindlich. Der Orientierungssinn der Pferde wird in Mitleidenschaft gezogen, wodurch das Gangbild steif wirkt. Krämpfe, Zittern und kreisförmige Einpendelbewegung (wie bei grobmotorischen Menschen) gehören genauso zu den Symptomen der Bornaschen Krankheit wie Darmbeschwerden, Koliken und Durchfall.
Ursache
Die Ursache für die Bornasche Krankheit beim Pferd ist ein Virus namens Borna-Disease-Virus (BDV), der durch andere Wirtstiere (in der Regel Pferde und Schafe) verbreitet wird. Die Ansteckung eines gesunden Tieres erfolgt über direkten Kontakt oder zu Sekreten bzw. Exkreten wie Urin, Schweiß, Speichel, Augen- und Nasenflüssigkeit. Der BDV ist zudem über die Luft übertragbar. Die Infektionszeit wird vor allem auf den Zeitraum April bis Juni datiert, wobei eine geraume Inkubationszeit hinzuaddiert werden muss, bis die Bornasche Krankheit tatsächlich ausbricht.
Symptome
Experten unterscheiden bei der Bornaschen Krankheit beim Pferd in klassische und atypische Symptome. Beide Formen haben Inkubationszeiten zu vermelden, deren Dauer allerdings von der gesundheitlichen Statur der Pferde abhängt. Es müssen nicht alle Symptome gleich stark auftreten, je nachdem, welche Gehirnregionen betroffen sind.
Als klassische Symptome gelten Temperaturerhöhung und Apathie sowie ein ungewöhnliches Verhalten der Pferde. Zudem werden häufig Kaubeschwerden oder Futterverweigerung gemeldet. Es kann vorkommen, dass die Pferde während des Mahlens innehalten und das Futter zum Teil wieder aus dem Mund fällt. Anderseits führen einige erkrankte Tiere Kaubewegungen durch, obwohl sie kein Futter im Maul haben. Betroffene Pferde haben mit leichtem Durchfall und Schläfrigkeit zu kämpfen – die Tiere reagieren oftmals nicht auf Ansprache. Zudem sind die Tiere sehr schreckhaft, regen sich scheinbar grundlos auf und es sind bestimmte Hautpartien überempfindlich. In einigen Fällen sind Zunge oder Augennerven der Tiere gelähmt oder die Pferde reagieren sehr stark auf Umweltreize wie Licht und Lärm. Als letzte Kategorie der klassischen Symptome sind neurologische Störungen zu vermelden. Die Tiere haben Orientierungs- und Koordinationsschwierigkeiten. Sie zeigen zudem einen steifen Gang, die Beine brechen häufiger ein und die Kopfhaltung ist schief oder hängend. Oft drängen sich die Tiere gegen die Wand und führen Kreis- und Manegenbewegungen aus.
Zu den atypischen Symptomen der Bornaschen Krankheit zählen Kolik-Symptome wie Verstopfung, Durchfall, stinkender Kot und allgemein schlecht therapierbare Koliken. Es folgen Gangunsicherheiten und chronische Lahmheiten sowie Schluckbeschwerden. Oftmals wurden bereits Antikörper gegen das Borna-Virus gebildet, was bedeutet, dass sie sich bereits zum zweiten Mal infizierten.
Diagnose
Die verschiedenen Gehirnregionen der Pferde, die eventuell von der Bornaschen Krankheit beim Pferd betroffen sein könnten, lassen sich nur sehr schwer untersuchen. Selbst oben genannte Symptome eignen sich nur bedingt zur Diagnose, denn auch andere Infektionen des Nervensystems, wie Tollwut oder Botulismus rufen ähnliche Auswirkungen hervor. Bei einer Blutuntersuchung stellt der Veterinär fest, ob das Tier schon einmal Kontakt mit dem Borna-Virus hatte. Eine Untersuchung des Rückenmarks kann ebenfalls Ausschluss über die Krankheitsgeschichte des Pferdes geben. Leider ist eine endgültige Bestimmung der Krankheit meist erst postmortal möglich.
Behandlung
Die Medizin steckt in Bezug auf die Bornasche Krankheit beim Pferd noch in den Kinderschuhen. Bislang ist keine zuverlässige Methode bekannt, wie die Krankheit gestoppt oder geheilt werden kann. Es gibt zwar Tiere, die die Bornasche Krankheit überleben, sie zeigen jedoch in den meisten Fällen lebenslang Verhaltensstörungen.
Wann zum Tierarzt?
Sobald erste Symptome der Bornaschen Krankheit beim Pferd festgestellt werden, muss zwingend ein Tierarzt verständigt werden. Da die Inkubationszeit unterschiedlich ist, kann nicht einwandfrei festgestellt werden, wie lange der Virus bereits im Körper der Tiere ist und ob sich bereits andere Pferde infiziert haben.
Prognose
Die Prognose der Bornaschen Krankheit beim Pferd hängt davon ab, ob sich das Tier mit dem Borna-Virus infiziert hat und lediglich Antikörper bildete, oder ob die Krankheit zum Ausbruch kommt. Bei der Bildung der Antikörper kann das Pferd ohne Beschwerden mit hoher Qualität weiterleben. Ist die Krankheit ausgebrochen, sollten die betroffenen Tiere isoliert werden. Es gibt derzeit keine Methode, die Bornasche Krankheit bei Pferden zu heilen. In wenigen Fällen sind die Auswirkungen so gering, dass der Krankheitsverlauf nicht tödlich ist, allerdings leiden die kranken Pferde ihr Leben lang unter Verhaltensstörungen.
Vorbeugung
Die Vorbeugung einer Bornaschen Krankheit beim Pferd tritt insbesondere beim Schutz einer bestehenden Herde in Kraft. Pferdehalter sollten daher beim Zukauf neuer Tiere auf deren Herkunft achten, da die Bornasche Krankheit regional unterschiedlich stark auftritt. Neue Pferde sollten weiterhin auf den Borna-Virus untersucht werden, bevor das Tier in Kontakt mit den alten Beständen tritt. Es wird zudem angenommen, dass die saisonale Häufigkeit der Erkrankung auf die Futterumstellung zwischen April und Juni zurückzuführen ist. Insofern sollten Pferdehalter das Futter aus dem Frühjahr nicht abrupt wechseln, sondern langsam ausschleusen und das Sommerfutter in die Kost einfließen lassen. Der Durchseuchungsgrad (welche Tiere bereits erkrankt sind) ist nicht nur für die Herde wichtig, sondern auch für den Halter. Beim Umgang mit erkrankten Tieren sind strengste hygienische Maßnahmen zu beachten.
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