Arthritis beim Pferd
Definition
Unter einer Arthritis beim Pferd verstehen Ärzte eine Entzündung der Gelenke, die durch verschiedene Ursachen hervorgerufen werden kann. Es werden Gelenkveränderungen jeglicher Art zu den Arthriden gezählt, die durch eine falsche Belastung des Tieres oder eine Fehlstellung der Gliedmaßen hervorgerufen werden.
Eine weitere Ursache für eine Arthritis bei Pferden können Infektionen sein, die sich wie alle Arten der Krankheit zu einer degenerativen Gelenkserkrankung ausweiten können. Das fortführende Stadium der Arthritis nennt sich Arthrose und ist mit dem Wort Gelenkverschleiß gleichzusetzen. Bevor es dazu kommt, stellen Tierärzte recht zielsicher die Ursachen der Arthritis fest und behandeln die Gelenkentzündung im Anfangsstadium.
Ursache
Die Ursachen der Arthritis beim Pferd können in drei Hauptgruppen unterteilt werden, die sich auch in der Art der Gelenkentzündung charakteristisch auswirken. Die umfangreichste Teilgruppe sind die traumatischen Arthritiden. Diese sind auf ehemalige (unter Umständen gehäuft vorkommende) Verletzungen des Tieres zurückzuführen. Die Folge der Verstauchungen oder unbehandelten Knochenbrüche sind eine Entzündung der inneren Gelenkmembran oder der Gelenkkapsel, in Einzelfällen können darüber hinaus die Gelenkstrukturen (z.B. der Meniskus) reißen. Prinzipiell wird die traumatische Arthritis in drei weitere Ursachentypen gegliedert. Bei einer Verstauchung entzündet sich beispielsweise das Gelenk, ohne dass es zu einer Zerstörung des Knochens oder der Knorpelmasse kommt. Typ Zwei beinhaltet genau jene Verletzungen, die aufgrund unbehandelter Knochenbrüche oder Gewebsverletzungen entstehen. Die dritte Teilgruppe der traumatischen Arthritis befasst sich mit den degenerativen Erkrankungen, oder auch Arthrose genannt. Bei dieser bleibenden Form der Arthritis bleiben Schäden an den Gelenken zurück. Durch die Veränderung des Gelenkaufbaus kann die ursprüngliche Funktion nicht mehr gewährleistet werden.
Die zweite Ursache der Arthritiden ist infektiöser Natur. Krankheitserreger dringen entweder durch die Blutbahnen in die Gelenke ein oder direkt durch eine offene Wunde. Keime und Erreger aller Art können auch durch eine Spritze des Tierarztes in die gefährdeten Regionen der Tiere eingebracht werden. Die dritte Form der Arthritis wird als idiopathische Synovialitis oder als Gelenkgalle bezeichnet. Werden junge Pferde ihrem Wachstum gemäß zu stark gefordert, kann sich eine idiopathische Synovialitis bilden. Selbige wird durch mangelhaften oder fehlenden Beschlag provoziert, bzw. entsteht durch angeborene Fehlstellungen. Hinter diesem hochtrabenden Namen verbirgt sich eine Anhäufung an Gelenkflüssigkeiten, oft auch als Gelenkerguss bezeichnet. Diese Form der Arthritis ist insbesondere bei den Fesselgelenken anzutreffen, die etwas steiler gebaut sind.
Symptome
Die Symptome der Arthritis beim Pferd sind vornehmlich in einem abnormalen Gangbild gebündelt. Eine genauere Untersuchung durch den Pferdebesitzer wird zutage bringen, dass die Gliedmaßen ungleichmäßig belastet werden. Meist wird das betroffene Bein geschont, bzw. einzelne Schrittphasen verlängert oder verkürzt – salopp gesagt, das Pferd humpelt. Das häufig erwärmte Gelenk wirkt geschwollen und bereitet dem Tier Schmerzen. Dadurch fühlt sich das Pferd logischerweise unwohl und vermeidet Bewegungen nach Möglichkeit. Es ist nicht mehr so belastbar, wie gewöhnlich.
Diagnose
Die Arthritis beim Pferd wird durch eine Reihe an Untersuchungen festgestellt. Zu Beginn führt der Veterinär eine Ganganalyse durch, wobei er sich das Tier in Schritt, Trab, oder Galopp vorführen lässt. Unter Umständen betrachtet er das Gangbild beim Reiten und Longieren. Im Anschluss tastet er die Beine des Pferdes ab und prüft Druckempfindlichkeit, Schmerzreize, Temperatur und eventuell vorhandene Schwellungen. Der Tierarzt provoziert die Beweglichkeit des Pferdes, wobei er in den Beugeproben die Bewegungsfreiheit des Gelenks ausreizt. Durch ein anschließend, wiederholtes Vorlaufen kann er sogar kleinste Arthritiden lokalisieren. Eine diagnostische Injektion kann dem Arzt ebenfalls helfen, das betroffene Gelenk ausfindig zu machen. Hegt er einen berechtigten Verdacht, spritzt er eine örtliche Betäubung in das entsprechende Gelenk und lässt das Pferd erneut einige Schritte gehen. Ist eine Arthritis Auslöser des Problems, wird das Tier durch diese Betäubung nun weniger lahmen.
Die inneren Strukturen des Gelenks kann der Tierarzt durch Röntgenuntersuchungen hervorheben, oder er führt eine Gelenkspiegelung (Arthroskopie) durch. Er hat zudem die Möglichkeit, Gelenkflüssigkeit zu entnehmen und in den Labors auf Entzündungsherde hin untersuchen zu lassen. Als fortführende Untersuchungsmethoden finden sowohl die Computertomografie, Magnet-Resonanz-Tomografie und Szintigrafien Anwendung.
Behandlung
Die Behandlungsformen der Arthritis beim Pferd richten sich nach den vielseitigen Ursachen. Arthritiden, die durch Verletzungen entstanden sind, werden meist durch eine Schonung des Tieres auskuriert. Physikalische Therapien, wie Kalt- oder Warmwasserbäder sollen dem Tier helfen, die ursprüngliche Belastbarkeit wiederherzustellen. Durch Physiotherapien wird das Pferd zielgerichtet an die Belastung der entsprechenden Extremitäten gewohnt. Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente werden über das Futter oder als Injektion verabreicht, um eine Ausbreitung zu verhindern. Entstand die Arthritis aufgrund eines Knochenbruchs oder eines Bänderrisses, ist womöglich eine Operation notwendig.
Wann zum Tierarzt?
Bei Arthritis beim Pferd sollte das Tier dem Tierarzt vorgestellt werden. Da Arthritis ein Sammelbegriff für verschiedenste, entzündliche Gelenkserkrankungen ist, ist die exakte Verletzung für Laien oft nicht erkennbar ist. Je eher die Arthritis diagnostiziert und behandelt werden kann, desto besser sind die Prognosen.
Prognose
Die Heilungschancen der Arthritis beim Pferd hängen von der Ursache und der Dauer des Bestehens ab. Die Prognose einer vollständigen Genesung ist umso höher, je schneller die Erkrankung behandelt wird. Hat sich die Arthritis bereits im Inneren des Gelenkes manifestiert, wird das Pferd wohl nur noch durch chirurgische Eingriffe völlig rund und beschwerdefrei gehen können.
Vorbeugung
Zur Vorbeugung der Arthritis beim Pferd sollte auf einen tadellosen Beschlag geachtet werden. Auch bei Pferden gibt es keine Wunderkinder. Junge Pferde können und sollen trainiert werden, aber mit Maß und Ziel. Die Verletzungsgefahr der Tiere sollte weitestgehend vermieden werden, indem Spitze und scharfkantige Gegenstände aus der unmittelbaren Umgebung entfernt werden. Viel Auslauf und eine ausgewogene Ernährung stärken die Gelenke des Tieres und beugen somit einer Entzündung vor.
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