Scheinträchtigkeit (Pseudogravidität) bei der Katze

Wenn Katzen sich mütterlich verhalten, obwohl sie nicht trächtig sind, wird dies als Scheinträchtigkeit (Pseudogravidität) bei der Katze bezeichnet. In den meisten Fällen kommt es neben dem mütterlichen Verhalten zu einem vergrößerten Gesäuge und überflüssiger Milchbildung. In der Regel tritt dieser Zustand nach einem Eisprung auf, mit dem keine Paarung einhergegangen ist, oder nach einem Sexualzyklus, da dann die Hormone bei der Katze abfallen. Eine Scheinträchtigkeit ist nicht bedrohlich und verschwindet innerhalb kurzer Zeit wieder folgenlos.

Die Scheinträchtigkeit bei der Katze tritt im sogenannten Diöstrus, der Zwischenbrunst, auf. In der Phase des Diöstrus fällt das Schwangerschaftshormon, das Progesteron, ab und das Hormon Prolaktin steigt an. Diese Hormonumstellung kann in einigen Fällen zu einer Scheinträchtigkeit bei der Katze führen.

Kommt es zu einem spontanen Eisprung, der nicht durch eine oder häufige Paarung mit einem Kater ausgelöst ist, kann es ebenfalls zu einer Scheinträchtigkeit kommen. Allerdings kommt die Scheinträchtigkeit bei der Katze im Gegensatz zu der beim Hund seltener vor.

Eine Scheinträchtigkeit bei der Katze äußert sich durch ein ausgeprägtes mütterliches Verhalten des betroffenen Tieres, obwohl keine Schwangerschaft vorliegt. So baut sie zum Beispiel ein Nest und bemuttert Kuscheltiere oder andere Gegenstände. Sie leckt diese fürsorglich und nimmt sie mit in ihr Nest. Das Gesäuge ist meist auch vergrößert. Dadurch lecken sie es häufig und es kommt zu Rötungen und sogar zu Entzündungen. Außerdem will sich die Katze während der Scheinträchtigkeit nicht paaren. Ein Tierarzt kann Auskunft darüber geben, ob die Katze scheinträchtig oder unfruchtbar ist.

Festgestellt wird die Scheinträchtigkeit bei der Katze, indem man sich das Gesäuge genauer anschaut und beobachtet, ob die Katze sich mütterlich verhält, obwohl sie keine Kitten zur Welt gebracht hat. In einigen Fällen sondert das Gesäuge sogar Milchflüssigkeit ab.

Kommt die Scheinträchtigkeit bei der Katze häufiger vor, spricht dies für ein hormonelles Ungleichgewicht. Dadurch ist das Brustkrebsrisiko bei der Katze erhöht. Der Tierhalter sollte überlegen, ob eine Kastration infrage kommt. Bei einer leichten Ausprägung der Scheinträchtigkeit ist keine Behandlung nötig, sie vergeht nach wenigen Tagen. In diesem Fall kann der Halter die Katze unterstützen, indem er die von der Katze gebauten Nester wegräumt.

Da es sich bei einer Scheinträchtigkeit bei der Katze nicht um eine bedrohliche Krankheit handelt, ist es nicht notwendig einen Tierarzt aufzusuchen. Nach ein bis drei Wochen sollten sich die Symptome wieder gelegt haben. Sind die Milchdrüsen jedoch entzündet, sollte ein Arzt aufgesucht werden, um Medikamente gegen die damit einhergehenden Schmerzen zu verschreiben. Dies funktioniert mit Mitteln, die die Milchbildung unterdrücken.

Die Prognose für eine Scheinträchtigkeit bei der Katze ist insgesamt gut. In der Regel klingen die Symptome innerhalb weniger Tage oder Wochen folgenlos ab. Entzündet sich das Gesäuge während der Scheinträchtigkeit, kann eine medikamentöse Behandlung nötig sein, damit auch diese ohne Schäden zu hinterlassen abheilt.