Ohrinfektion bei der Katze

Es handelt sich bei einer Ohrinfektion bei der Katze um eine Entzündung des äußeren Ohres, des Mittelohres oder des Innenohres. Von der Ohrmuschel über den Gehörgang bis zum Trommelfell reicht das äußere Ohr. Mit einem Otoskop kann der Arzt auch das Trommelfell der Katze sehen. Die Entzündung des äußeren Ohres nennt man Otitis externa. Hinter dem Trommelfell befinden sich das Mittel- und das Innenohr. Bei einer Entzündung dieser beiden Teile spricht der Tierarzt von einer Otitis media oder einer Otitis interna.

Die Ohrinfektion kann chronisch und lange anhaltend oder akut, also schnell wieder abheilend, sein.

Eine Ohrinfektion bei einer Katze kann folgende unterschiedliche Ursachen haben:

• Parasiten, wie zum Beispiel Ohrmilben, Zecken, Sarcoptes-Milben (Notoedres cati)
• Fremdkörper, zum Beispiel kleine Steine, Schmutz oder Ähren
• Allergien, beispielsweise eine Futtermittel-Allergie oder eine Kontaktallergie
• Erkrankungen des Immunsystems, zum Beispiel Pemphigus
• Polypen
• Tumoren
• Infektion mit Bakterien oder Hefen, tritt meist in Zusammenhang mit anderen Ursachen auf.

Die Symptome der Ohrinfektion bei der Katze richten sich nach den Ursachen und danach, welcher Teil des Ohres betroffen ist. Folgende Symptome können auftreten:

• häufiges Kopfschütteln, Schütteln der Ohren, Reiben der Ohren an harten Gegenständen
• häufiges Kratzen, da die Infektion jucken kann
• sichtbare blutige Krusten und Kratzer auf den Ohrmuscheln
• unangenehmer Geruch sowie Ausfluss aus dem Ohr
• Schmerzen
• Kopfschiefhaltung und Wackeln der Augen (Nystagmus), wenn die inneren Strukturen des Ohres betroffen sind und der Gleichgewichtssinn gestört ist
• kleineres Auge auf der betroffenen Seite und hängende Lider durch das Horner-Syndrom, da die Kopfnerven betroffen sind. Das dritte Augenlid fällt teilweise vor und die betroffene Pupille ist kleiner als im Normalfall.

Bei einer Ohrinfektion bei der Katze muss festgestellt werden, welcher Teil des Ohres entzündet ist. Entweder handelt es sich um das Außen- oder das Mittelohr. Hierfür wird die Katze vom Tierarzt gründlich untersucht.

Die Behandlung einer Ohrinfektion bei der Katze hängt von der Ursache ab. Ohrensalbe, die ein Insektizid enthält, kann gute Ergebnisse erzielen, wenn es sich um einen Ohrmilbenbefall handelt. Wenn die Infektion durch Bakterien oder Hefen ausgelöst wird, sind Antibiotika oder spezielle Mittel gegen Pilzinfektionen das Richtige. Ist der Gehörgang stark verkrustet oder schmutzig, werden die Ohren gespült. Hierfür wird die Katze leicht narkotisiert. Es können auch Tabletten eingesetzt werden, die den Juckreiz unterdrücken und die Schmerzen lindern. Bei einer Mittelohrentzündung ist eine Antibiotikabehandlung von Nöten. Leidet die Katze unter häufig wiederkehrender oder chronischer Ohrinfektion, kann dies eine Verengung des Gehörganges zur Folge haben.

Da durch eine Ohrinfektion bei der Katze Wucherungen oder andere Fremdkörper im Ohr entstehen können, müssen die Symptome unbedingt überwacht werden. Auch weil sie das Trommelfell verschließen oder beschädigen können, was zu Taubheit führen kann. Deshalb sollte auf jeden Fall eine Untersuchung beim Arzt erfolgen, wenn typische Symptome auftreten.

In der Regel ist die Prognose bei einer Ohrinfektion bei der Katze gut. Die Genesung bei chronischen Erkrankungen gestaltet sich schwieriger, weshalb eine Operation nötig sein kann. Obwohl eine Ohrinfektion bei der Katze verheilt, wenn sie richtig behandelt wird, sollte diese Krankheit nicht auf die leichte Schulter genommen werden.