Leukämie (Feline Leukämie) bei der Katze

Leukämie (Feline Leukämie) bei der Katze bedeutet, dass ein Tumor von den blutbildenden Vorläuferzellen im Knochenmark ausgeht. Im Normalfall reifen die Vorläuferzellen im Knochenmark heran und übernehmen unterschiedliche Funktionen sobald sie ins Blut gelangen. Ist die Katze an Leukämie erkrankt, vermehren sich die Zellen zu zahlreich und können nicht angemessen heranreifen. Daraus folgt, dass sie ihre normale Funktion nicht übernehmen können und man bezeichnet sie als Tumorzellen. Sie werden entweder ins Blut geschwemmt oder bleiben im Knochenmark. Von den gesunden Blutzellen werden gleichzeitig weniger als benötigt produziert. Daraus ergibt sich, dass weniger rote Blutzellen und Blutplättchen im Gegensatz zu den weißen Entzündungszellen (Leukozyten), die ihrer Funktion nicht nachkommen können, vorhanden sind.

Es wird zwischen einer chronischen und einer akuten Leukämie unterschieden. Die chronische beginnt mit sehr wenigen Symptomenwährend die akute schwer und plötzlich verläuft. In beiden Fällen ist die Leukämie eine langwierige Erkrankung. In der Regel wird die Leukämie bei der Katze durch das Feline Leukämie-Virus ausgelöst. Gegen dieses Virus gibt es glücklicherweise eine wirkungsvolle Impfung.

Das Feline Leukämie-Virus, welches die Leukämie bei der Katze auslöst, wird meist durch bereits infizierte Katzen übertragen. Beschnuppern, gegenseitiges Belecken oder das Nutzen gemeinsamer Kot- und Futterplätze reicht bereits aus, um das Virus zu übertragen. Ebenso kann das Virus durch Bisse übertragen werden. Auch Mütter können ihre Welpen vor der Geburt mit dem Virus infizieren.

Das Abwehrsystem entscheidet, ob die Katze trotz der Infektion letztendlich erkrankt. Es gibt Katzen, die das Virus direkt wieder eliminieren können. In anderen Fällen zieht sich das Virus in das Knochenmark zurück. Dann kann es jederzeit zum Ausbruch der Krankheit kommen. Meistens sterben erkrankte Tiere in den ersten drei bis fünf Jahren an einer Feline Leukämie-Virus assoziierten Krankheit. Zu diesen zählt eben auch die Leukämie. Sie kann aber auch unabhängig von dem Leukämie-Virus ausbrechen, zum Beispiel spontan. Bis jetzt ist noch ungeklärt, ob auch Strahlung eine Leukämie bei Katzen hervorrufen kann.

Die Leukämie bei der Katze äußert sich in Form verschiedener Symptome, die sich über einen längeren Zeitraum hinweg entwickeln können. Symptome für eine Leukämie bei Katzen sind unter anderem:

• ruhigeres Verhalten, zum Teil lethargisch
• Gewichtsverlust
• Fieber
• geringere bis gar keine Futteraufnahme
• Erbrechen und Durchfall
• blasse Schleimhäute.

Um Leukämie bei der Katze diagnostizieren zu können müssen andere neoplastische Erkrankungen ausgeschlossen werden. Diese sind das Immundefizienzsyndrom der Katzen (FIV, „Katzenaids“), die Feline Infektiöse Peritonitis (FIP) und die Feline Infektiöse Anämie („Hämobartonellose“).

Eine Therapie bei Leukämie bei der Katze ist nicht möglich. Es können nur die Symptome behandelt werden. Chemotherapien und Bestrahlungen können in einigen Fällen lebensverlängernd wirken. Ist der Tumor bösartig wird zu einer Einschläferung geraten.

In jedem Fall ist ein Tierarzt aufzusuchen, wenn der Verdacht auf Leukämie bei der Katze besteht und starke Verhaltensänderungen auftreten. Nur dieser kann entscheiden, welche Therapie wirksam werden kann.

Die Prognose für Leukämie bei der Katze ist nicht gut. Die Katze kann schließlich nicht geheilt werden. Mögliche Therapien bieten nur eine verlängerung der Lebenszeit ohne Heilung. Im schlimmsten Fall sollte die Katze eingeschläfert werden, um ihr Leid zu ersparen.