Prostata-Vergrößerung beim Hund

Um eine Prostata-Vergrößerung beim Hund handelt es sich, wenn sich die Prostata vergrößert ist. Sie gehört zu den Geschlechtsorganen des Rüden und bildet einen Teil der Samenflüssigkeit. Zudem entstehen in diesem Bereich Zysten. In den meisten Fällen liegt einer Prostata-Vergrößerung eine gutartige Veränderung (Prostatahyperplasie) zugrunde. Obwohl fast alle nicht kastrierten Rüden im Alter eine vergrößerte Prostata haben, leiden Hunde selten an Prostatakrebs. Weiterhin haben nicht alle Hunde bei einer Prostata-Vergrößerung Beschwerden.

Ursache für die Prostata-Vergrößerung beim Hund ist die Veränderung des Hormonhaushaltes mit zunehmendem Alter des Vierbeiners. Es kommt somit zu einer vermehrten Ansammlung von Testosteron in der Prostata, woraufhin es zur Vergrößerung dieser kommt. Durch die Gegenwart einer läufigen Hündin kann sich die Prostata ebenfalls vergrößern. In dieser Situation schüttet der Rüde verstärkt männliche Geschlechtshormone aus. Bereits im Alter von zwei Jahren verändert sich das Drüsenepithel der Prostata des Hundes. Nach und nach entstehen kleine Zysten in der Prostata. Dieses sind Hohlräume, in denen sich Flüssigkeit befindet. Die Zysten ragen bei fortgeschrittener Krankheit über die Oberfläche der Prostata hervor.

Eine Prostata-Vergrößerung beim Hund verläuft in der Regel ohne Beschwerden. Wenn diese allerdings stark vergrößert ist, kann sie Druck auf umliegende Organe, wie Blase und Darm, ausüben und somit Beschwerden hervorrufen. Bei fortgeschrittener Krankheit hat der Hund meist Probleme beim Kotabsetzen. Zudem ist der Kot eher zusammengedrückt und bandförmig. Ein weiteres Symptom ist ein gelblich bis rötliches Sekret, welches aus dem Penis des Hundes tropft. Im Urin des Hundes sind dauerhaft oder sporadisch rote Blutkörperchen nachweisbar. Der Allgemeinzustand von Hunden mit Prostata-Vergrößerung ist meistens gut. Der Hund hat beim Abtasten der Prostata durch den Tierarzt keine Schmerzen.

Für die Diagnose einer Prostata-Vergrößerung beim Hund ist zunächst die Lage der Prostata wichtig. Diese ist vom Anus des Hundes aus zu ertasten. Daher kann der Tierarzt so schon feststellen, ob eine Vergrößerung und eine Veränderung der Konsistenz vorliegen. Wenn der Hund eine vergrößerte Prostata hat, kann die Oberfläche der Prostata höckerig erscheinen. Für eine sichere Diagnose werden eine Ultraschalluntersuchung und gegebenenfalls eine Röntgenuntersuchung durchgeführt. Hinzu kommen Laboruntersuchungen. Dabei werden Blut und Urin des Hundes kontrolliert. Mithilfe der Untersuchungen können auch andere Erkrankungen diagnostiziert werden, bei denen ebenfalls eine vergrößerte Prostata vorliegt.

Wenn es bei einer Prostata-Vergrößerung beim Hund aufgrund zu Schmerzen kommt, sollte der Rüde kastriert werden. Eine Kastration ist auch zu empfehlen, wenn es immer wieder zu einer Vergrößerung der Prostata kommt. Eine Behandlung der Prostata-Vergrößerung mit Medikamenten ist auch möglich, wobei dann durch die verwendeten Medikamente das Testosteron den Hundes unterdrückt wird. Der Hund muss das Medikament (z.B. Megestrolacetat) etwa vier Wochen lang einnehmen. Die Verkleinerung der Prostata ist durch die Einnahme von Medikamenten allerdings nicht von Dauer. Wenn der Hund aufgrund der Prostata-Vergrößerung große Zysten am Rand der Prostata hat, sollten diese operativ verödet werden.

Treten Symptome einer Prostata-Vergrößerung beim Hund auf, sollten zu einem Tierarzt gebracht werden. Dieser kann dann mit der notwendigen Behandlung beginnen. Zudem ist es möglich, dass sich am Rand der Prostata liegende große Zysten bakteriell infizieren und einreißen. Der Tierarzt kann die Zysten mittels Ultraschalluntersuchungen sichtbar machen. Wenn nötig, kann der Tierarzt sie auch operativ entfernen.

Die verwendete Behandlungsmethode ist entscheidend für die Prognose einer Prostata-Vergrößerung beim Hund. Wenn der Rüde kastriert wird, hat er eine günstige Prognose, da sich durch die Kastration die Prostata innerhalb von einem bis drei Monaten auf ca. ein Viertel der ursprünglichen Größe verkleinert. Erfolgt die Behandlung mit Medikamenten, verkleinert sich die Prostata nur zeitweise. Zudem können bei einigen Präparaten Nebenwirkungen, wie die Beeinträchtigung der Fortpflanzungsfähigkeit, auftreten.