Megaösophagus beim Hund
Definition
Ein Megaösophagus beim Hund ist eine krankhaft erweiterte Speiseröhre (Ösophagus). Ohne Erkrankung ist die muskulöse Speiseröhre zusammengezogen. Liegt ein Megaösophagus vor, ist Luft in der Speiseröhre, wodurch die Speiseröhre weiter ist als normal. Der Hund hat somit Probleme beim Schlucken und bei der Futteraufnahme. Kurz nach der Futteraufnahme beobachtet der Tierhalter häufig, dass der Hund erbricht. Bei einem Megaösophagus wird aber nicht von Erbrechen, sondern von Regurgitieren gesprochen. Das Futter gelangt nicht bis in den Magen, sondern bleibt in der erweiterten bzw. ausgesackten Speiseröhre liegen. Von dort aus würgt der Hund das Futter wieder heraus. Ein Megaösophagus kann sowohl angeboren sein als auch im Laufe des Lebens durch eine Erkrankung entstehen. Durch Probleme beim Fressen kann Futter fälschlicherweise in die Luftröhre gelangen, was häufig eine Lungenentzündung (Pneumonie, Aspirationspneumonie) zur Folge hat.
Ursache
Es gibt unterschiedliche Ursachen für einen Megaösophagus beim Hund, wobei da zwischen zwei Arten unterschieden wird. Die Folge von bestimmten Krankheiten kann ein erworbenes Megaösophagus sein. Der angeborene Megaösophagus hingegen ist genetisch bedingt und fällt oft schon beim jungen Hund auf. Zu den Ursachen für ein Megaösophagus gehören Muskelerkrankungen (Myasthenia gravis), Gehirnerkrankungen (Hirnstammverletzung), Infektionserkrankungen (z.B. Staupe oder Tetanus), Vergiftungen (z.B. Thalliumvergiftung), Entzündung der Speiseröhre, häufiges und andauerndes Erbrechen und Magenübersäuerung. Auch Fremdkörperaufnahme, Addison-Krankheit und gut- oder bösartige Umfangsvermehrung (Tumor) können einen Megaösophagus verursachen. Hinzu kommen außerdem noch unbekannte Ursachen (idiopathischer Megaösophagus).
Symptome
Bei einem Megaösophagus beim Hund, treten häufig Probleme während oder nach der Futteraufnahme auf, wie etwa Erbrechen nach dem Fressen. Der Tierarzt bezeichnet dies als Regurgitieren, wobei allerdings nicht die für Erbrechen typischen pressenden Bauchbewegungen auftreten. Das Futter kommt nicht bis in den Magen, sondern bleibt in der erweiterten Speiseröhre. In Folge eines Megaösophagus kann es zu einer Lungenentzündung kommen. Außerdem kann Futter durch das häufige Regurgitieren in die Luftröhre gelangen, wodurch in der Lunge die sogenannte Aspirationspneumonie entstehen kann. Symptome sind dann vermehrtes Husten, Fieber und Mattigkeit. Hunde, die lange an einem Megaösophagus leiden und aufgrund der Schluckbeschwerden nicht ausreichend fressen, können auch stark an Gewicht verlieren.
Diagnose
Um einen Megaösophagus beim Hund zu diagnostizieren, werden Röntgenuntersuchungen durchgeführt. Dazu wird dem Hund zuvor häufig ein Kontrastmittel unter das Futter gemischt. Bei mehreren nacheinander aufgenommenen Röntgenbildern kann der Tierarzt dann beobachten, wie sich der Nahrungsbrei durch die Speiseröhre bewegt.
Behandlung
In vielen Fällen kann ein Megaösophagus beim Hund nicht geheilt werden. Nur bei Welpen gibt es häufiger Spontanheilungen. Hunde, die an einem Megaösophagus leiden, werden mit Medikamenten versorgt. Zudem entwickeln die Tierhalter oft individuelle Lösungen im Umgang mit der Krankheit. Eine Besserung wird bereits durch die Fütterung und Tränkung der Hunde im Stehen erreicht. Danach sollen die Hunde weitere 15 Minuten sitzen. So gelangen Flüssigkeit und Nahrung mit der Schwerkraft leichter in den Magen. In vielen Fällen haben Hunde auch nur bei der Wasseraufnahme Probleme. Hier empfiehlt sich der Umbau von Kaninchentränken oder die Andickung von Wasser mithilfe von Gelatine. Manchmal kommen auch Magensonden zum Einsatz. Viele Hunde tolerieren die Sonde sehr gut. Wenn die Ursache für den Megaösophagus eine andere Krankheit ist, muss auch diese behandelt werden. Mit der Behandlung muss frühzeitig begonnen werden, damit sich die Muskulatur der Speiseröhre nicht dauerhaft weitet und die Möglichkeit besteht, dass sich der Megaösophagus zurückbildet.
Wann zum Tierarzt?
Bei ersten Symptomen eines Megaösophagus beim Hund sollte dieser von einem Tierarzt untersucht werden, damit der Hund schnellstmöglich Medikamente erhält. Zudem muss eine eventuelle Grunderkrankung behandelt werden.
Prognose
Wenn der Tierarzt einen Megaösophagus beim Hund diagnostiziert, lässt sich der Schaden an der Speiseröhre oft nicht mehr komplett behandeln. Daher ist ein Megaösophagus häufig nicht heilbar, wodurch Prognosen vorsichtig gestellt werden müssen. Für die Behandlung wird viel Geduld und Einfühlungsvermögen benötigt. Trotzdem hat die Behandlung häufig nicht den gewünschten Erfolg. Wenn sich in Folge des Megaösophagus eine Lungenentzündung entwickelt, ist die Prognose noch schlechter.
Vorbeugung
Einem genetisch bedingten Megaösophagus beim Hund kann nicht vorgebeugt werden. Bei einem erworbenen Megaösophagus kann nur versucht werden, die Erkrankungen, die das Megaösophagus verursachen, möglichst zu vermeiden, bzw. rechtzeitig zu behandeln. So kann verhindert werden, dass die Speiseröhre des Hundes dauerhaft geschädigt wird.
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