Leishmaniose beim Hund
Definition
Bei der Leishmaniose beim Hund handelt es sich um eine Infektionskrankheit. Die Erreger (Leishmanien) werden von Sandmücken beziehungsweise Schmetterlingsmücken verbreitet, welche hauptsächlich in wärmeren Klimazonen (südlich des 45. Breitengrads) zu finden sind. Nicht gerade selten wird die Leishmaniose dabei aber ins Ausland verschleppt. Dies geschieht durch Urlaube mit dem Hund oder Tierschutz-Organisationen, die Hunde aus anderen Ländern nach Deutschland bringen. Bei der Leishmaniose liegt eine Zoonose vor, d.h. es kann eine Übertragung der Krankheit von infizierten Hunden auf den Menschen erfolgen.
Ursache
Die Leishmaniose beim Hund wird durch eine Infektion mit verschiedenen Arten von Leishmanien (einzellige Blutparasiten) ausgelöst. Die Übertragung der Parasiten erfolgt durch blutsaugende Sandmücken bzw. Schmetterlingsmücken mittels eines Stichs auf den Hund. Anschließend kommt es zur Einnistung in bestimmte Gewebszellen, den Makrophagen (Fresszellen). In vielen Fällen geschieht der Ausbruch der Krankheit erst Monate oder sogar Jahre nach dem Mückenstich. Eine Übertragung der Leishmaniose ist auch über Bluttransfusionen möglich. Wenn Tiere und Menschen mit Hautverletzungen in Kontakt mit erregerhaltigen Sekreten von Geschwülsten oder Fisteln kranker Hunde kommen, können sie sich ebenfalls infizieren. Allerdings stecken sich Hunde vorwiegend über die Sandmücke mit der Leishmaniose an. Auch in Deutschland wurde die Krankheit bereits nachgewiesen. Eine größere Anzahl an Hunden mit Leishmaniose ist aber natürlich in den Risikogebieten zu finden.
Symptome
Zunächst treten im Verlauf der Leishmaniose beim Hund schubweise uncharakteristische Symptome auf. Dazu gehören Abgeschlagenheit, Fieberschübe, Durchfall und Gewichtsverlust. Weitere Symptome, wie geschwollene Lymphknoten, schmerzempfindlicher Bauch, Haarausfall, nicht juckende, schuppige Hautausschläge auf dem Nasenrücken, an den Ohrspitzen und rund um die Augen des Hundes können hinzukommen. Der Ausschlag kann sich auch auf den ganzen Hund ausbreiten. Auch Nasenbluten, blutiger Kot und übermäßig starker Krallenwuchs sind nicht ungewöhnlich. Die Inkubationszeit kann zwei Monate bis mehrere Jahre betragen. In Gebieten, in denen sich häufig Hunde mit Leishmaniose anstecken, haben infizierte Hunde oft keine Symptome, da sie bereits Antikörper gegen die Krankheit gebildet haben.
Diagnose
Beim Verdacht auf Leishmaniose beim Hund wird der Tierarzt den Tierhalter zunächst danach befragen, ob der Vierbeiner eine Zeit im Ausland, vor allem in südlichen Urlaubsländern, verbracht hat. Anschließend erfolgt eine körperliche Untersuchung. Hierbei überprüft der Tierarzt die Beschaffenheit der Haut, der Haare und der Lymphknoten des Hundes. Gewissheit bringen allerdings erst Laboruntersuchungen, wofür Blut und Gewebe des Hundes entnommen wird. Ein direkter Erreger-Nachweis ist ebenfalls sinnvoll. Die Leishmanien werden dazu unter dem Mikroskop sichtbar und somit eine Identifikation möglich gemacht.
Behandlung
Die Behandlung der Leishmaniose beim Hund erfolgt mit speziellen Medikamenten (z.B. Allopurinol), welche für eine Linderung der Symptome sorgen. Oft muss der Hund, der an der Leishmaniose erkrankt ist, lebenslang behandelt werden. Bei der Einnahme der Medikamente über einen längeren Zeitraum können Nebenwirkungen, wie ein Harnstein-Leiden, auftreten. Daher ist während der Behandlung eine proteinarme Diät erforderlich.
Wann zum Tierarzt?
Wenn erste Symptome einer Leishmaniose beim Hund auftreten, muss dringend ein Tierarzt aufgesucht werden. Ohne Behandlung kann der Hund an der Leishmaniose sterben. Zudem ist eine Ansteckung anderer Tiere, aber auch von Menschen möglich. Zwar ist die Ansteckungsgefahr von Leishmaniose über Hautwunden gering, sie sollte aber auch nicht unterschätzt werden. Kleinkinder unter zwei Jahren und Menschen mit geschwächtem Immunsystem, wie z.B. HIV-infizierte Menschen oder Chemotherapie-Patienten, sind besonders gefährdet.
Prognose
Eine vollständige Heilung der Leishmaniose beim Hund ist selten möglich. Auch nach einer erfolgreichen Behandlung kann es zu einem Rückfall kommen. Es ist wichtig, die Leishmaniose zu behandeln. 90 Prozent der infizierten Hunde, die keine therapeutischen Maßnahmen erhalten, sterben innerhalb der ersten zwölf Monate. Oft ist der Tod die Folge eines Nierenversagens (Niereninsuffizienz).
Vorbeugung
In Risikogebieten sollten die Tierhalter ihren Haustieren spezielle Halsbänder (z.B. mit Deltamethrin getränkt) zur Abwehr von Mücken anlegen, um eine Infektion mit Leishmaniose beim Hund zu vermeiden. Eine Behandlung mit Präparaten, die auf die Haut geträufelt werden (Spot-On-Präparate), funktioniert ebenfalls. Die Abwehr-Halsbänder und Spot-On-Präparate sind beim Tierarzt erhältlich. Zudem sollten die Hunde früh morgens und abends nicht aus dem Haus gelassen werden, da zu dieser Zeit die Mücken besondere Aktivität zeigen. Die beste Vorbeugung ist natürlich, den Hund bei Reisen in Risikogebiete zu Hause zu lassen. Auch ist es ratsam, Hunde aus Risikogebieten nicht mit nach Deutschland zu nehmen. In Deutschland kann der Hund bisher nicht gegen Leishmaniose geimpft werden. Allerdings soll eine Impfung schon bald in einigen Mittelmeerländern angeboten werden.
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