Inkontinenz beim Hund
Definition
Inkontinenz beim Hund bedeutet, dass er meist selbst unbemerkt oder unbeabsichtigt Harn absetzt. Der Verlust des Harns geschieht beim Aufstehen oder im Schlaf. Unterschieden wird zwischen Inkontinenz und Harnträufeln, wobei Harnträufeln durch andere Erkrankungen ausgelöst wird. Wenn der Hund beispielsweise an Diabetes mellitus oder an den Nieren erkrankt ist, trinkt er viel und muss deshalb auch mehr Urin absetzen (Polyurie). Wenn der Hund den Kot unkontrolliert und in großen oder kleinen Mengen absetzt, handelt es sich um Kotinkontinenz.
Ursache
Es gibt vielfältige Ursachen für die Inkontinenz beim Hund. Begünstigend für eine Harninkontinenz ist zum Beispiel eine Kastration. Aufgrund eines niedrigen Östrogenspiegels und eines altersbedingten lockeren Bindegewebes funktioniert der Schließmuskel (Sphinkter) der Harnblase nicht mehr ausreichend. Es handelt sich demnach um eine Harnröhrensphinkter-Inkompetenz, die hauptsächlich bei älteren kastrierten, meist übergewichtigen Hündinnen größerer Rassen auftritt. Seltener sind männliche Hunde betroffen. Weitere Ursachen für Inkontinenz sind Tumore in der Blase oder den Harnwegen sowie Polypen oder Harnsteine (Urolithen). Junge Tiere mit Missbildungen der Blase oder anderer Organe sowie unterwürfige Hunde leiden ebenfalls häufig an Inkontinenz. Verletzte Nerven (durch einen Unfall, Bandscheibenvorfall oder Tumor), die der Kontrolle der Blase dienen, können auch eine Inkontinenz auslösen. Aufgrund altersbedingter Verhaltensänderungen oder mangelnder Beweglichkeit kann allerdings auch bei älteren Hunden eine Inkontinenz auftreten. Sie kann aber auch das Symptom einer anderen Erkrankung sein, wie etwa einer Blasenentzündung. Bei anderen Krankheiten nimmt der Hund sehr viel Flüssigkeit zu sich (bspw. bei Leberkrankheiten, Morbus Cushing, Diabetes mellitus oder Nierenschäden), wodurch er vermehrt urinieren muss. Harninkontinenz tritt beim Hund häufiger auf als Kotinkontinenz. Zu den Ursachen für Kotinkontinenz gehören Verletzungen des Schließmuskels, Verletzungen der Nerven des Afters, Tumore, angeborene Missbildungen und altersbedingte Verhaltensänderungen.
Symptome
Eine Inkontinenz beim Hund impliziert das unbeabsichtigte Absetzen kleinerer oder größerer Mengen Harn. Wenn dies im Schlaf oder während des Aufstehens passiert, wird von der Harnröhrensphinkter-Inkompetenz gesprochen. Wenn der Hund an einer Blasenentzündung leidet, uriniert er häufiger. Zudem ist sichtbar, dass sich der Vierbeiner unwohl fühlt. Es gibt auch junge Tiere mit einer Missbildung, bei denen es konstant zum Verlust von geringen Mengen an Urin kommt. Liegt eine Kotinkontinenz vor, setzt der Hund oft unbemerkt kleine Mengen an Kot ab. Ältere Hunde, die an Kotinkontinenz leiden und bereits Verhaltensänderungen zeigen, setzen sich teilweise einfach in den Raum und geben Kot ab. Sie erinnern sich nicht mehr an ihre normale Spaziergangroutine (kognitive Dysfunktion).
Diagnose
Die Inkontinenz beim Hund kann verschiedene Ursachen haben. Daher kann nur der Tierarzt bestimmen, welche Ursache vorliegt. Der Tierarzt befragt den Tierhalter, was genau er beobachtet hat, also wann und unter welchen Bedingungen der Hund unkontrolliert Harn absetzt. Zudem werden die Größe und die Position der Blase untersucht und bestenfalls direkt der Harnabsatz beobachtet. Für die genaue Diagnose wird auch eine Harnanalyse durchgeführt. Ebenfalls werden weiterführende Untersuchungen, wie Ultraschall- und Röntgenuntersuchungen verwendet.
Behandlung
Eine Hormonsubstitution wird zur Behandlung von Inkontinenz beim Hund, besonders wenn dieser eine ältere oder kastrierte Hündin mit Östrogenmangel ist, angewendet. Hierbei kommen natürliche Östrogene zum Einsatz, welche eine hohe therapeutische Sicherheit und Verträglichkeit bieten. Liegen Nervenstörungen vor, werden für die Behandlung Medikamente genutzt. Diese wirken auf die Nerven des Blasenschließmuskels. In manchen Fällen ist eine Operation notwendig. Auch Tierhalter können die Therapie unterstützen, indem sie dem Tier genügend Auslauf geben, die Flüssigkeitszufuhr in keinem Falle einschränken, den Genitalbereichs des Hundes sauber halten, Übergewicht des Vierbeiners vermeiden und das vom Tierarzt angewiesene Behandlungsschema einhalten.
Wann zum Tierarzt?
Wenn der Hund vermehrt unkontrolliert Urin absetzt, es sich also um Inkontinenz beim Hund handeln könnte, sollte ein Tierarzt aufgesucht werden. Dieser kann die Ursache für die Inkontinenz herausfinden und mit der entsprechenden Behandlung beginnen.
Prognose
Wird die Ursache für die Inkontinenz beim Hund erkannt und das Tier dementsprechend behandelt, sind die Heilungschancen gut. Daher sollte das Tier bei Inkontinenz auf jeden Fall von einem Tierarzt untersucht werden.
Vorbeugung
Die Vorbeugung einer Inkontinenz beim Hund ist kaum möglich. Vermutet wird, dass die Entfernung der Eierstöcke (die Gebärmutter bleibt im Hund) durch eine bestimmte Operationsmethode weniger kastrationsbedingten Harnverlust zur Folge hat. Sollte ein Hund an Inkontinenz leiden, ist es ratsam, genau zu beobachten, wann der Hund unkontrolliert Urin absetzt. So ist es für den Tierarzt einfacher, die Ursache für die Inkontinenz zu bestimmen.
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