Fremdkörper im Verdauungstrakt beim Hund

Es ist nicht selten, dass Fremdkörper im Verdauungstrakt beim Hund auftauchen, da dieser sie verschluckt hat. Vor allem bei jungen Hunden mit ausgeprägtem Spieltrieb kommen häufig kleinere bis mittelgroße Gegenstände im Verdauungstrakt vor. Die Fremdkörper gelangen häufig noch durch den Magen, bleiben dann aber im Dünndarm stecken. Die Folge ist ein teilweiser oder vollständiger mechanischer Verschluss des Darms (Darmverschluss, Ileus). Der Hund sollte dann schnell behandelt werden, da dieser Zustand äußerst lebensbedrohlich ist.

Gegenstände aus der Umgebung des Vierbeiners, wie Stoffstücke, kleine Spielzeuge, Schnüre, Steine, Kastanien, Obstkerne sowie Knochen- oder Holzstücke können Ursachen für einen Fremdkörper im Verdauungstrakt beim Hund sein. Häufig verschlucken Welpen und Junghunde, aufgrund des ausgeprägten Spieltriebes und ihrer Unerfahrenheit, Fremdkörper. Seltener kommen Fremdkörper im Verdauungstrakt hingegen bei älteren Hunden vor.

Je nachdem wie groß der Fremdkörper im Verdauungstrakt beim Hund ist, fallen die Symptome unterschiedlich stark aus: Handelt es sich um kleine Fremdkörper mit glatter Oberfläche, bleiben diese nicht im Darm stecken und können auf natürliche Weise ausgeschieden werden. Es kommt dann nur zu wenigen bis gar keinen Symptomen, sodass der Tierhalter erst bei Betrachten des Kots auf den Fremdkörper aufmerksam wird. Größere Fremdkörper können allerdings steckenbleiben und somit Probleme verursachen. Zu den häufigsten Symptomen gehören anhaltendes Erbrechen, Appetitlosigkeit und Bauchkrämpfe, ferner kann auch Fieber auftreten. Wenn sich der Fremdkörper im oberen Bereich des Dünndarms befindet, kommt es unmittelbar nach der Flüssigkeits- oder Nahrungsaufnahme zum Erbrechen. Liegt hingegen ein vollständiger Darmverschluss vor, bleibt das Kotabsetzen aus. Bei einem nicht vollständigen Darmverschluss kann es zu Durchfall kommen. Blutiger oder schwarz gefärbter Kot weist darüber hinaus auf eine Verletzung der Darmwand durch den Fremdkörper hin. Es sollte auf jeden Fall ein Tierarzt aufgesucht werden, da ein Fremdkörper im Verdauungstrakt für den Hund lebensbedrohlich sein kann.

Um Fremdkörper im Verdauungstrakt beim Hund festzustellen, reicht lediglich eine Ultraschalluntersuchung, während ein Darmverschluss häufig mittels eines Röntgenbildes mit Kontrastmittelgabe diagnostiziert wird. Darüber hinaus kann eine Blutuntersuchung Aufschluss auf beides, sowohl Fremdkörper als auch einen Darmverschluss, geben.

Sollte es durch den Fremdkörper im Verdauungstrakt beim Hund bereits zu einem Darmverschluss gekommen sein, ist schnellstmöglich eine Operation notwendig, um den Fremdkörper zu entfernen. Bereits nachhaltig geschädigte Darmabschnitte müssen dabei ebenfalls entnommen werden, wobei gesunde Darmabschnitte im nächsten Schritt wieder zusammengenäht werden. Anschließend muss sich der Hund von der Operation erholen. In der Tierklinik erhält er für die Genesung Infusionen, Schmerzmittel und Antibiotika. Wenn ein kleiner Fremdkörper verschluckt wurde, sollte der nächste Stuhlgang kontrolliert werden. Bestenfalls hat der Hund den Fremdkörper selbst wieder ausgeschieden. In anderen Fällen können auch Hausmittel hilfreich sein, wie etwa Sauerkraut. Dadurch wird der Fremdkörper eingehüllt, sodass Darmverletzungen vermieden werden. Dieser kann dann besser rutschen und ausgeschieden werden.

Wenn sich ein Fremdkörper im Verdauungstrakt beim Hund befindet, weil er verschluckt wurde, sollte der Tierhalter den Kot untersuchen. Kleine Fremdkörper scheidet der Hund oft selbst wieder aus. Sollte der vermisste Gegenstand allerdings nach 24 bis 48 Stunden immer noch nicht wieder aufgetaucht sein oder sind Symptome, die für einen Fremdkörper im Verdauungstrakt sprechen, erkennbar, muss unbedingt ein Tierarzt aufgesucht werden. Ohne Behandlung kann es im schlimmsten Fall zu einem Darmverschluss kommen.

Bei einer frühzeitigen Behandlung des Darmverschluss durch einen Fremdkörper im Verdauungstrakt beim Hund ist die Prognose gut. Nach der Operation sollte der Hund einen Halskragen tragen. Damit wird Lecken und Kratzen durch den Hund verhindert. Wenn dieser nämlich an der Naht leckt, können sich Bakterien ansiedeln, die die Wundheilung verzögern. Bei der Nahrungsaufnahme kann der Halskragen kurz abgenommen werden. Der Tierhalter sollte während dieser Zeit aber beim Hund bleiben. Heutzutage werden neben dem Halskragen auch vermehrt Bauchanzüge genutzt.