Addisonkrankheit beim Hund
Definition
Unter der Addisonkrankheit beim Hund versteht man Morbus Addison, auch Hypokortizismus. Hierbei handelt es sich um eine Unterfunktion der Nebennierenrinde, wodurch zu wenig körpereigenes Kortisol gebildet wird. Ursachen für Morbus Addison sind entweder in der Nebenniere selbst oder in den steuernden Gehirnregionen zu finden. Meist Fällen wird ein Morbus Addison durch eine so genannte Autoimmunerkrankung ausgelöst. Aus unbekannten Gründen erkennt das Abwehrsystem des Körpers das Nierengewebe plötzlich als körperfremd an und produziert Antikörper, die das Gewebe der Nebenniere zerstören. Dadurch können kein Kortisol und keine Mineralokortikoide mehr produziert werden. Erst wenn etwa 90% des Gewebes zerstört sind, treten klinische Symptome auf.
Ursache
Gerade im Fall von großen, jungen Hündinnen bzw. jungen Hündinnen großer Rassen wie Golden Retriever, Labrador oder Rottweiler kommt die Addisonkrankheit beim Hund verstärkt vor. Kortisol ist ein Hormon, das abbauende Stoffwechselvorgänge aktiviert und so den Körper vor den negativen Auswirkungen starken Stresses schützt. Es wirkt auf den Körper des Hundes entzündungshemmend und bremst das Immunsystem vor überstarken (Abwehr-)Reaktionen. Die Nebennieren liegen seitlich neben den Nieren und produzieren Nebennierenhormone, u. a. zwei Substanzen, die lebensnotwendig sind: Glukokortikoide und Mineralokortikoide, beispielsweise das Kortisol. Der Hypothalamus misst die im Blut kursierende Kortisolmenge und reguliert so die Menge der benötigten Kortisol-Ausschüttung. Kalium-, Natrium, Chlor- und Wasserkonzentrationen im Körper des Hundes geraten aus dem Gleichgewicht.
Symptome
Im Fall der Addisonkrankheit beim Hund zerstört das gestörte Immunsystem, wie oben erwähnt, das Nebennierengewebe. Das Kernproblem ist, dass zu wenig Kortisol im Blut des Hundes vorhanden ist. Die Addison-Krankheit kann beim Hund plötzlich, also akut auftreten oder chronisch, also schleichend verlaufen. Die chronische Addison-Krankheit und damit auch die Symptome entwickeln sich kontinuierlich über Wochen oder Monate. Meistens zeigen die Hunde mehrere Probleme, wie beispielsweise verminderten Appetit, Erbrechen, Durchfall, damit einhergehend Gewichtsverlust, aber auch Muskelschwäche und starke Müdigkeit. Viele Hunde haben verstärkten Durst und damit in Zusammenhang entsprechend auch vermehrten Harnabsatz. Oftmals zittern betroffene Hunde vermehrt so als wäre ihnen kalt. Einige Hunde brechen plötzlich zusammen und entwickeln einen schockartigen Zustand, der als Addison-Krise bezeichnet wird und eine absolute Notfallsituation darstellt. Erkennbar ist das zusätzlich auch an trockenen, klebrigen Schleimhäuten. Oft findet sich auch Blut im Stuhl des Hundes. Als Langzeitkonsequenz kann es zu Herz- und Lungenschäden kommen.
Diagnose
Leider sind die Symptome der Addisonkrankheit beim Hund unspezifisch und können differentialdiagnostisch auf verschiedene Erkrankungen hinweisen, wie zum Beispiel Erkrankungen des Magens, der Niere oder der Leber. Da Morbus Addison eine eher seltene Erkrankung ist, ist die Häufigkeit anderer Erkrankungen sehr hoch. Es gibt allerdings einen speziellen Bluttest für Morbus Addison, den sogenannten ACTH-Stimulationstest. Mit zunehmendem Stress nehmen auch die Beschwerden zu. Bildgebende Verfahren können auch Veränderungen und Schäden sichtbar machen.
Behandlung
Wenn das Ergebnis des ACTH-Stimulationstests für eine Addisonkrankheit beim Hund spricht, ist eine lebenslange Hormonersatz-Therapie für diesen notwendig. Ist die Erkrankung akut und/oder leidet er an einer Addison-Krise, ist die Situation lebensbedrohlich und ihm wird sofort eine Infusion mit einer Natrium-Chlorid-Lösung verabreicht. Danach erhält der akut erkrankte Hund ebenfalls ausgleichende Glukokortikoid- und Mineralokortikoid-Präparate.
Wann zum Tierarzt?
Stress und Infekte können zu einem Ausbruch der Addisonkrankheit beim Hund führen: Diese ist ein absoluter Notfall. Der Hund muss unverzüglich zum Tierarzt. Unsichtbar, aber lebensbedrohlich sind dabei die Eindickung des Blutes, Herzrhythmusstörungen und Blutduckabfall, die zum Schock führen können. Auch im Verdachtsfall sollte der Tierarzt untersuchen und einen Blick auf den Hund werfen: Wenn das Ergebnis des ACTH-Stimulationstests für einen Morbus Addison spricht, kann eine Hormonersatz-Therapie das Leben des Hundes deutlich verlängern.
Prognose
Die Prognose für die Addisonkrankheit beim Hund ist schlecht. Eine Heilung ist bis dato nicht möglich. Der Morbus Addison kann aber medikamentös in den Griff gebracht werden und so ist für den Hund durchaus ein langes, gutes Leben möglich.
Vorbeugung
Der Addisonkrankheit beim Hund vorzubeugen ist leider nicht wirklich möglich, da es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt. Wichtig ist es, seinen Hund gut zu beobachten und im Verdachtsfall rasch beim Tierarzt vorstellig zu werden.
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