Magenüberladung beim Kaninchen

Bei einer Magenüberladung beim Kaninchen handelt es sich um eine Störung der Verdauung. Futterbrei verbleibt hierbei im Magen, ohne in den Darm zu gelangen. Die angesammelte Nahrung verhärtet sich, was für das Tier äußerst schmerzhaft ist. Ausgelöst werden kann eine solche Magenüberladung beispielsweise durch falsches, zu stark quellendes Futter, Haarballen im Kaninchenmagen oder Krankheiten an den Zähnen. Je stärker die Magenüberladung ist, desto gefährlicher ist sie für das Kaninchen. Schließlich kann sie im schlimmsten Fall zum Kreislaufversagen des Kaninchens führen.

Für eine Magenüberladung beim Kaninchen kommen unterschiedliche Ursachen in Betracht. Der Magen-Darm-Bereich des Kaninchens weist eine schwache Eigenbewegung auf. Daraus resultiert ein verlangsamter Transport des Verdauungsbreis. Für eine optimale Verdauung muss das Kaninchen ständig fressen.

Fressen Kaninchen nach einer Hungerphase zu viel und zu hastig, kann dies zu einer Magenüberladung führen. Eine falsche Ernährung oder das Fressen von Einstreu hat den gleichen Effekt. Bei zu langen Zähnen oder dem Vorliegen einer Zahnfehlstellung ist das Kaninchen nicht in der Lage, das Futter optimal zu zerkleinern. Futterbrocken verstopfen dann den Magen.

Weitere Ursachen einer Magenüberladung beim Kaninchen sind in einem Befall von Darmparasiten oder dem Verschlucken von Haarballen bei Fellwechsel oder Haarausfall zu sehen. Das Kaninchen kann aber auch an einer Vergiftung leiden, wobei die Verdauung durch die Aufnahme von Giftpflanzen gelähmt wird.

Mögliche Symptome einer Magenüberladung beim Kaninchen sind in einer Apathie und Fressunlust sichtbar. Der Bauch des Kaninchens quillt auf. Das Kaninchen hat mit zunehmender Magenüberladung Schmerzen, wirkt unruhig und knirscht mit den Zähnen. Darüber hinaus sind Symptome wie ein vermehrtes Wechseln der Position beim Liegen und Sitzen festzustellen.

Zusätzliche Symptome einer Magenüberladung beim Kaninchen äußern sich in einer flachen, schnellen Atmung sowie einem gewölbten Bauch. Bei Schmerzen drückt das Tier sein Hinterteil auf den Boden. Die Körpertemperatur nimmt ab. Atemnot und ein Versagen des Kreislaufs drohen. Eine Magenüberladung beim Kaninchen ist stets ein Notfall.

Für die Diagnosestellung einer Magenüberladung beim Kaninchen muss ein Tierarzt aufgesucht werden. Wichtig für die Diagnose ist das Wissen um das Auftreten der vorhandenen Symptome und den Zeitraum derselben. Auch sollte der Tierhalter Auskunft über das Futter seines Kaninchens geben können. In der anschließenden Untersuchung wird hauptsächlich der Bauchraum des Kaninchens abgetastet. Liegt eine Magenüberladung vor, ist der Magen meistens aufgequollen und weich. Durch eine Trommelsucht kann dieser jedoch auch verhärtet sein. Zur genauen Diagnose wird eine Röntgen-Aufnahme gemacht. Auch eine Kotuntersuchung kann sinnvoll sein.

Eine Magenüberladung beim Kaninchen macht eine umgehende Behandlung erforderlich. Es handelt sich stets um einen Notfall. Erfolgt keine Behandlung, kann eine Magenüberladung tödlich verlaufen. Auf dem Weg zum Tierarzt sollte das Kaninchen warm gehalten werden.

Zur Behandlung einer Magenüberladung erhält das Kaninchen eine Infusion mit Kreislaufanregenden Wirkstoffen. Gegebenenfalls werden auch Schmerzmittel und Wirkstoffe, die die Verdauung anregen, verabreicht. Eine leichte Bauchmassage hilft dem Kaninchen beim Transport des Nahrungsbreis. Darüber hinaus kann der Tierarzt Mittel zur Stärkung der Darmflora verschreiben. Um die Nahrung besser gleiten lassen zu können, kann der Tierarzt den flüssigen Nahrungsbrei mit Paraffinöl anreichern.

Bei einer erfolglosen Behandlung der Magenüberladung beim Kaninchen muss der Tierarzt das Tier betäuben und eine Magensonde zur Lösung des Futters einsetzen. In schwierigen Fällen ist eine Operation erforderlich. Anschließend wird das Kaninchen kurzfristig flüssig ernährt.

Eine Magenüberladung beim Kaninchen ist immer lebensgefährlich. Der Tierhalter muss sofort den Tierarzt aufsuchen. Er sollte zusätzlich darauf verzichten, selbst und ohne ärztliche Beratung eine Behandlung zu beginnen.

Die Prognose einer Magenüberladung beim Kaninchen ist vom Zeitpunkt der Behandlung abhängig. Hier gilt je früher behandelt wird, desto besser ist die Prognose. Erfolgt keine Therapie besteht eine schlechte Prognose, denn Kreislaufversagen ist die Folge. Durch das Stauen von Futterresten haben Bakterien gute Chancen sich zu vermehren und eine Vergiftung könnte die Folge sein. Weiterhin besteht die Gefahr einer Futtergärung im Magen des Kaninchens, was ebenfalls zu einer schlechten Prognose führt.

Kann eine Magenüberladung beim Kaninchen schnell behandelt werden, hat diese eine gute Prognose. Solange der Mageninhalt weich ist, ist die Prognose noch gut.