Knochenbrüche (Frakturen) beim Kaninchen

Knochenbrüche (Frakturen) beim Kaninchen sind keine Seltenheit. Kaninchen haben sehr feine Knochen, die leicht splittern. Eine Fraktur kann durch einen Unfall entstehen, beispielsweise durch einen Sturz oder ein Hängenbleiben mit den Zehen am Teppich. Knochenbrüche sind für Kaninchen sehr schmerzhaft.

Knochenbrüche beim Kaninchen sind gewöhnlich Folgen von Verletzungen. Kaninchen reagieren sehr schreckhaft. So erschrecken sie sich beispielsweise bei plötzlichen Bewegungen in ihrer Umgebung.

Als weitere Ursachen für Knochenbrüche beim Kaninchen kommen ein Einklemmen in einem Türspalt oder ein Fallen von einer Erhöhung in Frage. Auch ein versehentliches Treten des Kaninchens von Seiten des Kaninchenbesitzers kann eine Fraktur auslösen. Haltungsfehler, Knochenveränderung sowie verschiedene Mangelerscheinungen führen ebenfalls zu Knochenbrüchen beim Kaninchen.

Knochenbrüche beim Kaninchen können an Schmerzreaktionen nach einem Unfall erkannt werden. Das Tier humpelt, lahmt oder bewegt sich ungewohnt. Zum Teil kann ein Knochenbruch auch daran erkannt werden, dass beispielsweise eine Pfote abgeknickt und angeschwollen ist. Das Kaninchen wird sich vermehrt an der verletzten Pfote lecken und sie anheben, um eine Belastung zu vermeiden.

Offene Knochenbrüche sind an blutenden Wunden erkennbar. Aus dieser ragen Knochenenden heraus. Liegt ein Bruch der Wirbelsäule des Kaninchens vor, wirkt das Tier benommen. Kot und Urin können zum Teil nicht mehr gehalten oder selbstständig abgesetzt werden.

Für eine genaue Diagnose von Knochenbrüchen beim Kaninchen ist der Tierarzt zuständig. Durch das unnatürliche Abwinkeln von Körperteilen nach einem Unfall sind diese leicht erkennbar.

Zur Diagnosestellung wird ein Röntgenbild angefertigt, um die Art des Knochenbruchs zu erkennen. Damit ist es auch möglich, eventuelle Hinweise auf Entzündung und Knochentumoren zu sehen. Mithilfe einer Blutuntersuchung kann der Tierarzt erkennen, ob Stoffwechselstörungen zur Begünstigung von Knochenbrüchen beitragen oder ob Hinweise auf Entzündungen des Knochens vorliegen.

Knochenbrüche beim Kaninchen müssen schnell behandelt werden. Eine Richtung des Knochens und anschließende Ruhigstellung desselben ist zur Heilung sehr wichtig. Gegebenenfalls ist eine Schiene oder ein Stützverband erforderlich. Liegt ein Bruch des hinteren Unterschenkels vor, sollte das Bein durch den Verband nach hinten gestreckt werden. Zehenbrüche hingegen heilen problemlos auch ohne Verband.

Zur Ruhigstellung nach einem Knochenbruch beim Kaninchen ist ein kleiner Käfig sehr hilfreich. Bei einem vorliegenden Knochenbruch sollte das Kaninchen wenig Platz haben, um sich zu schonen. In einigen Fällen ist eine Halskrause sinnvoll.

Manche Knochenbrüche beim Kaninchen machen eine Operation notwendig. Dabei werden die Knochen in die richtige Position ausgerichtet und mit Hilfsmitteln fixiert. Zum Teil werden abgestorbene Splitter aus der Wunde entfernt. Das Kaninchen bekommt entzündungshemmende Mittel, Antibiotika und B-Vitamine. Gegebenenfalls werden auch leichte Schmerzmittel gegeben.

Werden Anzeichen für Knochenbrüche beim Kaninchen sichtbar, ist sofort ein Tierarzt aufzusuchen. Wird ein Knochenbruch nicht behandelt, kann sich insbesondere ein offener Bruch entzünden.

Bei Knochenbrüchen beim Kaninchen kann keine allgemeine Prognose gestellt werden. Bei weniger komplizierten Knochenbrüchen, wie zum Beispiel Brüche der Zehen des Kaninchens, liegt eine gute Prognose vor. Mittels Ruhigstellung und Schienung können gebrochene Pfoten beim Kaninchen ebenfalls sehr gut heilen, sodass sich das Kaninchen später wieder ganz normal bewegen kann. Allerdings ist auch immer mit Einschränkungen zu rechnen. Insbesondere dann, wenn Gelenke von Knochenbrüchen betroffen sind. Eine wesentlich schlechtere Prognose liegt bei Schädel- oder Wirbelsäulenbrüchen vor.

Ein Risiko besteht bei offenen Knochenbrüchen beim Kaninchen. Hier können Keime in die Wunde eindringen und zu Entzündungen führen. Aus diesem Grund ist die Prognose von offenen Knochenbrüchen besser, je früher ein Tierarzt aufgesucht wird.