Fettsucht beim Kaninchen
Definition
Nimmt das Kaninchen mehr Futter zu sich, als es verwerten kann, dann ist von Fettsucht beim Kaninchen die Rede. Der Körper legt die überschüssige Nahrungsenergie in Form von Fettdepots in den Organen sowie in der Unterhaut ab. In der Regel bewegen sich fettsüchtige Kaninchen sehr wenig, wirken ungelenk und vernachlässigen im extremsten Fall die eigene Körperhygiene. Die Folgen einer Fettsucht beim Kaninchen bestehen in bestimmten Erkrankungen, einer Kurzatmigkeit sowie einer verringerten Lebenserwartung.
Ursache
Für eine Fettsucht beim Kaninchen kommen unterschiedliche Ursachen in Betracht. Generell werden bei einer Fettsucht vom Kaninchen mehr Kalorien zu sich genommen, als verbraucht werden können. Um den Körper des Kaninchens ausreichend mit Energie zu versorgen und ihm Substanz zu geben, sind die Nährstoffe aus der Nahrung besonders wichtig. Werden allerdings vom Kaninchen zu viele davon beziehungsweise zu reichhaltiges Futter zu sich genommen, so lagert sich das Fett in den Organen und unter der Haut des Tieres ab. In Zeiten von Futtermangel werden diese Fettdepots aufgebraucht, viel Bewegung sorgt für einen weiteren Fettabbau.
Als Ursache für Fettsucht beim Kaninchen ist eine dauerhafte Überernährung bekannt geworden. Dies bedeutet, das Kaninchen bekommt über einen längeren Zeitraum hinweg zu viel reichhaltige Nahrung, somit mehr Energie, als von dem Tier verbraucht werden kann. Daraus resultiert nicht nur das Anreichern der Fette in den Fettdepots, sondern sie durchsetzen auch das Herz und die Leber. Dies führt zu erheblichen gesundheitlichen Problemen. Basierend auf einer dauerhaften erhöhten Zufuhr von Energie geraten die Hormone und der Stoffwechsel aus dem Gleichgewicht, wodurch Erkrankungen wie beispielsweise Diabetes mellitus beim Kaninchen entstehen können. Ein zusätzlicher Mangel an Bewegung verstärkt die Fettsucht beim Kaninchen zusätzlich, da das Tier durch die fehlende Bewegung weniger Energie verbraucht.
Symptome
Der Kaninchenhalter kann eine Fettsucht beim Kaninchen anhand typischer Symptome erkennen. Das Kaninchen ist sehr schwer und kräftig, die Rippen lassen sich schwer ertasten, da sie von Fett überlagert sind. Bei älteren weiblichen Kaninchen entwickelt sich eine so genannte Wamme, dies sind Fettdepots im Bereich des Halses. Des Weiteren kann eine vorliegende Fettsucht beim Kaninchen anhand der wenigen Bewegung des Tieres erkannt werden. Durch das erhöhte Gewicht sind die Gelenke stark belastet, was zu Gelenkproblemen führen kann. Bedingt durch die vorliegende Fettsucht treten beim Kaninchen Probleme mit dem Herz-Kreislauf-System sowie Atemnot auf.
Ein weiteres Symptom einer vorliegenden Fettsucht beim Kaninchen kann eine mangelhafte Körperhygiene sein. Auf der einen Seite führt das Übergewicht dazu, dass das Kaninchen apathisch wird und somit seine Körperhygiene vernachlässigt. Zum anderen haben fettsüchtige Kaninchen es generell sehr schwer, den gesamten Körper putzen zu können. Insbesondere die Bereiche der Genitalien und des Anus sind hiervon betroffen. Dort sammeln sich Sekrete und im späteren Verlauf der Fettsucht Krankheitserreger, wie zum Beispiel Bakterien und Pilze, die Entzündungen hervorrufen können.
Üblicherweise fressen Kaninchen einen Teil ihres Kotes wieder, dabei handelt es sich um den so genannten Blinddarm-Kot. Dies ist besonders wichtig, damit bestimmte Vitamine wieder aufgenommen und Eiweiße aus der Nahrung genutzt werden können. Manchen fettleibigen Kaninchen gelingt es nicht mehr, den Blinddarm-Kot wieder aufzunehmen, weil sie auf Grund ihrer Fettsucht nicht mehr an ihren Anus gelangen.
Diagnose
Die Diagnose der Fettsucht beim Kaninchen wird von einem Tierarzt gestellt. Die Fettsucht kann aber auch vom Kaninchenhalter erkannt werden. Das Fett liegt über den Knochen, vor allem den Rippen. Das Kaninchen wirkt sehr kräftig. Allerdings kann bauschiges, langes Fell auch die Körperkonturen verdecken. Möchte der Kaninchenhalter sicher gehen, dann kann das Gewicht des Kaninchens mithilfe einer Waage kontrolliert werden. Der Wert ist dabei vom Alter, Geschlecht und der Rasse des Kaninchens abhängig. Wer sein Kaninchen in regelmäßigen Abständen wiegt, wird schneller erkennen, ob sich das Gewicht drastisch verändert hat oder nicht.
Um eine sichere Diagnose der Fettsucht beim Kaninchen zu erhalten, wird ein Besuch beim Tierarzt empfohlen. Dieser wird das Kaninchen wiegen und auf mögliche Beschwerden untersuchen. Zur Überprüfung der Organfunktion und des Stoffwechsels entnimmt der Tierarzt dem Kaninchen Blut, um dieses im Labor untersuchen zu lassen. Darüber hinaus kann beim Verdacht auf Fettsucht beim Kaninchen eine Untersuchung des Urins sinnvoll sein. Mithilfe dieser Untersuchung können unter anderem Hormonstörungen oder auch Diabetes nachgewiesen werden, die ebenfalls als Ursache sowie als Folge einer Fettsucht beim Kaninchen in Frage kommen können. Insofern der Tierarzt keinerlei organischen Ursachen für die Fettsucht beim Kaninchen finden kann, wird die Diagnose „Übergewicht auf Grund einer falschen Ernährung“ gestellt.
Behandlung
Eine Fettsucht beim Kaninchen macht in jedem Falle eine Behandlung in Form einer Diät durch Gabe einer Reduktionskost notwendig. Das hört sich in der Theorie recht einfach an, ist für eine Vielzahl von Kaninchenhaltern jedoch schwierig, da diese sich oft nicht sicher sind, wie viel Futter für das Kaninchen ausreichend ist.
Bei einer bestehenden Fettsucht beim Kaninchen gehört zu einer tierärztlichen Behandlung immer auch eine Ernährungsberatung mit dazu. Außerdem ist es sehr wichtig, dem Tier so viel Auslauf wie nur möglich zu gewähren, was den Kalorienumsatz beim Kaninchen zusätzlich ankurbelt.
Wann zum Tierarzt?
Im Rahmen der in regelmäßigen Abständen stattfindenden Kontrolluntersuchungen kann der Tierarzt eine Fettsucht beim Kaninchen leicht feststellen. Bemerkt der Kaninchenhalter die Fettsucht bei seinem Kaninchen selbst, sollte sofort ein Tierarzt aufgesucht werden. Das Übergewicht des Tieres kann in den meisten Fällen durch eine Minimierung des Futters abgebaut werden. Allerdings ist es sehr wichtig, vorerst die in Frage kommenden Ursachen für die Fettsucht des Kaninchens durch einen Tierarzt abklären zu lassen.
Sehr zu empfehlen ist darüber hinaus, sich bei einem Tierarzt Informationen über eine gesunde Ernährung des Kaninchens einzuholen. Damit können auf der einen Seite Mangelerscheinungen durch falsches oder zu wenig Futter entgegen gewirkt werden, anderseits eine Fettsucht vermieden werden. Sofern durch ein bestehendes Übergewicht des Kaninchens Beschwerden auftreten oder das Tier erkrankt ist, sollte dringendst ein Tierarzt aufgesucht werden.
Prognose
Bleibt eine bestehende Fettsucht beim Kaninchen unbehandelt oder verstärkt sich diese, dann hat die Fettsucht eine ungünstige Prognose. Das Übergewicht verkürzt im Wesentlichen die Lebenserwartung des Tieres, außerdem wird die Lebensqualität erheblich eingeschränkt. Durch Übergewicht entstehen beispielsweise Beschwerden wie Atemnot, Gelenkbeschwerden, Hautprobleme, Kurzatmigkeit und Lethargie.
Eine Fettleber und Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems sind weitere Folgen einer Fettsucht beim Kaninchen. Nicht selten besteht die Gefahr des plötzlichen Herztodes. Hat die Durchführung einer Diät bei der Fettsucht eines Kaninchens Erfolg, besteht eine gute Prognose. Die Gewichtsreduzierung hilft bei der Stärkung der Gesundheit des Tieres.
Vorbeugung
Einer Fettsucht beim Kaninchen kann erfolgreich vorgebeugt werden. Hierbei ist es jedoch sehr wichtig, gut über die Ernährungsbedürfnisse des Kaninchens informiert zu sein, weshalb sich eine Ernährungsberatung bei einem Tierarzt empfiehlt.
Hält der Kaninchenhalter die nachfolgenden Tipps ein, kann dieser einer Fettsucht seines Kaninchens sehr gut vorbeugen:
- ein ausreichend großer Käfig, genügend Auslauf (im Sommer empfiehlt sich ausreichend Freilauf in einem Freigehege)
- nicht in unmittelbarer Nähe zu einer Heizung (Eine Zimmertemperatur von ca. 19 Grad Celsius ist optimal.)
- ausreichend frisches Wasser
- wichtigstes Nahrungsmittel hochwertiges Heu, ergänzt durch Frischkost, beispielsweise Apfel, frische Zweigen, Gras, Löwenzahn, Möhren, Möhrengrün und Salat
- minimale Gabe von Pellets und Trockenfutter, maximal ein gestrichener Esslöffel pro Kilo und Tag.
Auf Leckerlis wie Drops oder Kaninchensnacks sollte möglichst verzichtet werden. Das geliebte Kaninchen kann auch mit einem kleinen Stück Vollkornknäckebrot belohnt werden.
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