Blutohr (Othämatom) beim Kaninchen
Definition
Ein Blutohr (Othämatom) beim Kaninchen kann der Kaninchenhalter an Veränderungen der äußeren Ohrmuscheln, die geschwollen, blutig und zumeist entzündet sind, erkennen.
Erkrankungen im Bereich der äußeren Ohrmuscheln, wie dies beim Blutohr der Fall ist, kommen bei Kaninchen des Öfteren vor. Ganz besonders sind Widder mit hängenden Ohren von Ohrproblemen wie dem Blutohr betroffen als dies bei Kaninchen mit aufrechten, kürzeren Ohren der Fall ist.
Ursache
Ein Blutohr beim Kaninchen kann unterschiedliche Ursachen haben. In den meisten Fällen gehen dem Blutohr Verletzungen oder auch Infektionen, unter anderem mit Bakterien, voraus. Ohrverletzungen können beispielsweise von Kämpfen rivalisierender Rammler stammen, aber auch durch das Selbstzufügen von Verletzungen, wenn das Kaninchen sich sehr häufig am Ohr kratzt.
Charakteristisch für ein Blutohr beim Kaninchen sind darüber hinaus Ansteckungen mit Parasiten, beispielsweise mit Ohrmilben. Diese sind der Auslöser der so genannten Ohr Räude, einer juckende Ohrerkrankung, welche sich rasch durch Pilze und Bakterien entzünden kann. Basierend auf diesem Juckreiz schütteln Kaninchen ihre Ohren sehr oft, was zum Reißen von Gefäßen und somit zum Blutohr führen kann.
Das Ohr des Kaninchens, welches durch die Entzündung oder durch die Verletzung geschädigt ist, kann sich nun zum Blutohr weiter entwickeln. Hierbei reißt die Ohrmuschelarterie oder auch weitere kleine Gefäße im Bereich des äußeren Ohres. Daraus resultierend sickert das Blut in das Gewebe, welches sich zwischen der äußeren Haut des Ohres und dem Ohrknorpel befindet. Visuell erkennbar ist dies durch eine dunkel verfärbte Schwellung am Ohr des Tieres. Zum Teil entzündet sich beim Blutohr das Ohr des Kaninchens, es sammeln sich Gewebswasser sowie Entzündungszellen, die zur weiteren Anschwellung des Ohres führen.
Symptome
Ein Blutohr beim Kaninchen äußert sich durch markante Symptome, wie der Schwellung des Ohres des Kaninchens. In seltenen Fällen können auch beide Ohren des Tieres betroffen sein. Bei einer genaueren Betrachtung kann eine dunkle, bläuliche oder auch dunkelrote Verfärbung der Haut auftreten, welche sich durch das Blut, das durch die empfindliche Ohrhaut durchscheint, erklären lässt.
Meistens ist ein Blutohr beim Kaninchen kein Einzelsymptom. Das Kaninchen hat sich vor der Bildung des Othämatoms am Ohr verletzt oder es geht mit einer Infektion einher. Bei Letzterem ist das betroffene Ohr zusätzlich entzündet. Manche Tiere zeigen als weiteres Symptom eines Blutohres Juckreiz, welcher das Kaninchen zum gehäuften Kratzen veranlasst. Die erkennbaren Kratzspuren können sich zudem eitrig entzünden. Wird das Kaninchen am Ohr berührt, zeigt das Tier sehr oft auch eine Schmerzreaktion.
Diagnose
Bemerkt man ein Blutohr beim Kaninchen, ist es sehr wichtig, eine genaue Diagnose von einem Tierarzt stellen zu lassen. Dieser wird den Tierhalter nach dem Zeitpunkt der Entstehung desselben sowie nach vorherige Infektionen oder Verletzungen am Ohr des Kaninchens befragen.
Als nächstes begutachtet der Tierarzt das Ohr eingehend; hierzu nimmt er im Allgemeinen zur exakten Diagnosestellung des Blutohrs einen Ohrenspiegel zur Hilfe, womit sich ferner auch Parasiten wie Ohrmilben erkennen lassen.
Insofern das Kaninchen zusätzliche Krankheitszeichen zeigt wie zum Beispiel Fressunlust, so wird aus dem gesunden Ohr eine Blutprobe zur Bestimmung der Blutwerte entnommen. Aus diesen können Hinweise auf eine eventuelle Entzündung des Ohres gezogen werden.
Behandlung
Liegt ein Blutohr beim Kaninchen vor, ist in jeder Hinsicht eine tierärztliche Behandlung vonnöten. Die Behandlung ist von der Stärke der Blutung abhängig sowie davon, ob neben Gewebswasser und Blut auch noch Eiter für die Schwellung verantwortlich ist.
An erster Stelle der Behandlung des Blutohrs beim Kaninchen steht die Desinfektion des betroffenen Ohrs durch den Tierarzt. Im Anschluss daran wird zwecks Absaugung von Gewebswasser und Blut vorsichtig mit einer Kanüle in die Schwellung gestochen. Zum Schutz wird am Ohr ein Verband angebracht. Zur Gewährleistung einer problemlosen Abheilung des Blutohrs ist die Wahrnehmung der Kontrolluntersuchung notwendig.
Für den Fall, dass das Blutohr beim Kaninchen stark entzündet ist, ist eine Operation unausweichlich. Nur damit kann eine Ausbreitung der Entzündung verhindert werden. Hierbei wird dem Kaninchen eine Vollnarkose verabreicht, das Blutohr aufgeschnitten und Blut und Eiter herausgespült. Anschließend kann mittels Skalpell das entzündete Gewebe entfernt werden. Nach Verschluss der Wunde wird dem Kaninchen ein Verband angelegt, die Gabe von Antibiotika hilft bei der Abheilung der Entzündung.
Wann zum Tierarzt?
Vermutet der Tierhalter bei seinem Kaninchen ein Blutohr, ist sofort ein Tierarzt aufzusuchen. Dieser ist in der Lage, ein Othämatom sicher zu diagnostizieren und entsprechend zu behandeln. Selbst bei einer nicht sehr starken Ausprägung des Blutohrs ist der Besuch eines Tierarztes sinnvoll, um eine Minderung von Beschwerden wie Juckreiz und Schmerzen zu erreichen.
Des Weiteren ist ein Besuch eines Tierarztes vonnöten, da ein nicht behandeltes Blutohr beim Kaninchen zu weiteren Komplikationen führen kann. Bei einer Ausbreitung der Entzündung kann ein Abszess entstehen – hierbei gelangen Krankheitserreger in das Blut des Tieres und breiten sich in dessen Körper aus.
Prognose
Abhängig ist die Prognose des Blutohrs beim Kaninchen von der Stärke der Symptome und der ursächlichen Auslöser. Kleinere Verletzungen heilen in der Regel problemlos wieder ab. Für den Fall, dass Ohr-Räude als Ursache für das Blutohr beim Kaninchen in Betracht gezogen werden muss, ist die Behandlung entscheidend. Erfolgt diese nicht, kommt es durch das häufige Kratzen des Kaninchens zu einer Verstärkung der Entzündungen am Ohr.
Liegen Entzündungen mit Eiterbildungen vor, ist die Prognose davon abhängig, ob und wann eine Behandlung des Kaninchens stattfindet. Ohne Therapie kommt es zu einer Ausbreitung der Erreger im Gewebe, Komplikationen bis hin zur Bildung eines Abszesses sind die Folge.
Vorbeugung
Eine komplette Vorbeugung gegen das Blutohr beim Kaninchen ist leider nicht möglich. Allerdings kann der Kaninchenbesitzer einiges tun, um die Gefahr eines Blutohrs beim Kaninchen zu mindern, indem er seinem Kaninchen genügend Auslauf und eine staubfreie Einstreu anbietet. Durch diese Maßnahmen können juckende Ohrentzündungen und Probleme durch eine zu enge Haltung der Tiere vorgebeugt werden. Der Besuch bei einem Tierarzt in regelmäßigen Abständen zu den Kontrolluntersuchungen hilft dabei, Entzündungen, Infektionen und weitere Erkrankungen im Bereich der Ohren des Kaninchens rechtzeitig zu erkennen.
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