Blut im Urin beim Kaninchen
Definition
Für Blut im Urin von Kaninchen sind gehäuft Erkrankungen der Harnwege verantwortlich. So können bei weiblichen Kaninchen Blutungen der Scheide oder der Gebärmutter der Grund dafür sein, dass Blut an der Harnröhren-Öffnung in den Urin gelangt. Bei einer vorhandenen Beimischung von Blut im Urin ist dies an einer orange-roten bis zu einer bräunlichen Verfärbung des Harns erkennbar.
Ursache
In den meisten Fällen liegen die Ursachen für Blut im Urin beim Kaninchen (Hämaturie) im urologischen Bereich, was bedeutet, dass das Blut aus den Harnwegen beziehungsweise aus der Blase oder der Niere stammt und mit dem Urin nach draußen gespült wird. Deshalb kommt oftmals auch eine Blasenentzündung als Ursache einer Hämaturie in Betracht. Darüber hinaus zeigen Kaninchen auf Grund ihres besonderen Kalzium-Stoffwechsels eine erhöhte Neigung zur Bildung von Harngrieß und Harnsteinen, die zur Reizung der Harnwege und somit zu Blutungen und Entzündungen führen.
Im Normalfall ist der Urin des Kaninchens hellgelb bis orange gefärbt. Für eine Rotfärbung desselben können neben Blut im Urin aber auch verschiedene Futtersorten, die bestimmte Farbstoffe enthalten, verantwortlich sein. Dann ist die rötliche Färbung des Urins harmlos und stellt keine Erkrankung dar.
Wird Blut im Urin bei weiblichen Kaninchen festgestellt, muss immer auch berücksichtigt werden, dass es sich hierbei um Blutungen aus dem Genitaltrakt handeln kann. Dazu können unterschiedliche Erkrankungen im Bereich der weiblichen Geschlechtsorgane führen, bei denen dann das Blut aus der Gebärmutter oder der Scheide des Kaninchens austritt und den Urin rötlich färbt. Als eventuelle Ursachen kämen beispielsweise Blutungen bedingt durch Gebärmutter-Tumoren oder durch Wucherungen der Gebärmutter-Schleimhaut in Frage. In äußerst seltenen Fällen lösen Infektionen wie zum Beispiel die Chinaseuche oder schwere Gerinnungsstörungen die Blutungen beim Kaninchen aus.
Symptome
Erkennbar ist Blut im Urin beim Kaninchen von Seiten des Besitzers durch die hinterlassenen Spuren des Kaninchens beim Urinieren, so dass auf dem Teppich oder in der Streu orange-rote bis rötlich-braune Flecken sichtbar erscheinen. In der Hauptsache bei vorliegenden Harnwegsinfekten, wie dies bei einer Blasenentzündung des Kaninchens der Fall ist, befeuchten Urintropfen das Fell des Tieres in der unmittelbaren Gegend der Ausscheidungsorgane.
Ganz besonders leicht erkennbar ist dies bei Kaninchen mit einem hellen Fell. Da Blut im Urin eine Folge einer bereits bestehenden Erkrankung ist, erscheinen abhängig von der jeweiligen Ursache noch zusätzliche Symptome. Diese können sich unter anderem in Fressunlust oder dem Auftreten vom Schmerzen während des Urinierens äußern.
Diagnose
Zur Abklärung der Ursache für Blut im Urin beim Kaninchen muss unbedingt ein Tierarzt aufgesucht werden. Der Kaninchenhalter wird zumeist in der Lage sein, eine Hämaturie beim Kaninchen an der etwas außergewöhnlichen Farbe des Urins zu erkennen oder zusätzliche Symptome wie etwa eine Abmagerung seines Tieres feststellen.
Zwecks einer genauen Diagnostik fragt der Tierarzt den Kaninchenhalter nach dem Zeitpunkt, seit wann zum ersten Mal Blut im Urin des Kaninchens beobachtet wurde und ob das Tier zusätzliche Beschwerden zeigt. Im Rahmen der körperlichen Untersuchung wird er das Kaninchen sanft abtasten, um eine eventuelle Verhärtung von Gewebe oder Organen festzustellen. Außerdem wird der Tierarzt während der Untersuchung stets auf die Reaktionen des Kaninchens achten, ob es bei Berührungen unter Schmerzen leidet.
Um die Diagnose Blut im Urin stellen zu können muss eine Urinprobe entnommen werden. Dies erfolgt durch das Ausstreichen der Blase oder das Legen eines Katheters; sorgen Harnsteine für eine Verstopfung der Harnwege, so muss mit einer Nadel punktiert werden. Der entnommene Urin muss nun in einem Labor untersucht werden. Anhand dieser Laboruntersuchung kann der Tierarzt erkennen, woher die rötliche Färbung des Urins stammt. Wurden unter dem Mikroskop rote Blutkörperchen sowie zusätzliche Blutzellen sichtbar, so steht die endgültige Diagnose Hämaturie fest.
Um ganz sicher bei der Diagnosestellung zu gehen, kann der Tierarzt bildgebende Verfahren wie das Röntgen oder Ultraschall einsetzen, die eventuelle Veränderungen an den Geschlechtsorganen und den Harnwegen des Kaninchens sichtbar machen.
Behandlung
Blut im Urin beim Kaninchen macht immer eine gezielte Behandlung erforderlich, wobei diese abhängig von der Ursache der Hämaturie ist. Gehäuft steckt hinter Blut im Urin eine Erkrankung der Harnwege, ausgelöst durch Reizungen von vorhandenen Harnsteinen oder dem Vorliegen einer Blasenentzündung. Wirksame Hilfen zur Besserung der Beschwerden des Kaninchens versprechen in diesem Fällen die Gabe von Antibiotika, Blasenspülungen oder bei Vorhandensein von größeren Steinen eine Operation.
Liegt die Ursache für Blut im Urin in Harnsteinen begründet, so spricht der Tierarzt die Empfehlung aus, die Ernährung des Kaninchens zur Behandlung und Vorbeugung neuer Steine umzustellen. Dabei soll sehr viel Wert auf frische Kost gelegt werden, die kein Übermaß an Kalzium enthält. Sollte als Ursache einer Hämaturie bei weiblichen Kaninchen eine Erkrankung der Gebärmutter erkannt worden sein, dann ist die Behandlung von dieser Erkrankung abhängig.
Wann zum Tierarzt?
Ist der Tierhalter der Meinung, Blut im Urin beim Kaninchen zu sehen oder stellt er eine eigenartige Verfärbung des Harns fest, sollte ein Tierarzt aufgesucht werden. Nur ein Tierarzt kann im Zweifelsfalle eine genaue Diagnose stellen und im Falle des tatsächlichen Vorliegens einer Hämaturie die entsprechenden Maßnahmen einleiten.
Seitens des Tierarztes erfolgt dann eine fachgerechte Behandlung sowie weitergehende Beratung des Kaninchenhalters zu sämtlichen Fragen betreffend der richtigen Ernährung und Haltung des Tieres. Durch artgerechte Lebensbedingungen kann einer Vielzahl von Erkrankungen, und somit indirekt auch einer Hämaturie beim Kaninchen, vorgebeugt werden.
Prognose
Die Prognose von Blut im Urin beim Kaninchen steht in einem engen Zusammenhang mit den Ursachen der Blutung. Liegen diese in Erkrankungen der Harnwege, dann besteht eine relativ gute Prognose der Hämaturie beim Kaninchen. Harnwegserkrankungen stellen eine mehrheitliche Ursache für Blut im Urin beim Kaninchen dar und sind gut behandelbar, wobei hier eine schnelle Therapie erforderlich ist, um ein Verstopfen der Harnwege durch Harnsteine und somit entstehende Nierenprobleme zu vermeiden. Bei Harnwegsinfekten beim Kaninchen, wie dies bei einer Blasenentzündung der Fall ist, liegt in der Regel ebenfalls eine gute Prognose vor. Hier helfen insbesondere Antibiotika bei der Beseitigung von Bakterien und dem Abklingen der Entzündung.
Bei weiblichen Kaninchen ist die Ursache für eine Hämaturie des Öfteren eine Erkrankungen der Gebärmutter, wie zum Beispiel bei Entzündungen der Gebärmutter-Schleimhaut oder Wucherungen, zu finden. Findet eine frühzeitige Behandlung statt, dann besteht eine gute Prognose. Liegt die Ursache für Blut im Urin beim Kaninchen bei Gebärmutterkrebs, ist die Prognose vom Fortschritt des Krebses und davon, in wie weit der Krebsherd entfernt werden kann, abhängig.
Vorbeugung
Eine teilweise Vorbeugung bei Blut im Urin beim Kaninchen ist durchaus möglich. In der Regel sind die Auslöser einer Hämaturie beim Kaninchen in einer Blasenentzündung oder in Harnsteinen zu finden, welche durch ein kalziumreiches Trockenfutter, Übergewicht, eine wasserarme Kost oder auch auf Wassermangel zurückzuführen sind. Um diesen Problemen und damit auch einer Hämaturie beim Kaninchen vorzubeugen, sollte der Tierhalter unbedingt darauf achten, seinem Kaninchen ausreichend frische Kost in Form von Salaten und Wurzelgemüse und stets genügend sauberes Wasser anzubieten. Die Ernährung des Kaninchens sollte generell aus einem kleinen Teil von Kraftnahrung und Pellets bestehen.
Kaninchenhalter, die ihrem Kaninchen ausreichend Auslauf gewähren, werden Übergewicht vermeiden, was schließlich auch eine gute Maßnahme zur Vorbeugung der Entstehung von Harnwegsproblemen und Blut im Urin darstellt. Darüber hinaus sollten in regelmäßigen Abständen Kontrolluntersuchungen beim Tierarzt wahrgenommen werden, um Erkrankungen möglichst zeitig zu erkennen.
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