Blasenentzündung (Zystitis) beim Kaninchen
Definition
Die Erkrankung der Harnblase beim Kaninchen wird als Blasenentzündung (Zystitis) beim Kaninchen bezeichnet. Als Ursachen einer Blasenentzündung beim Kaninchen können unter anderem Bakterien oder Harngrieß in Frage kommen, welche die Blasenschleimhaut reizen, was schließlich zu einer Blasenentzündung führt. Weibliche Kaninchen sind öfter von einer Blasenentzündung betroffen als ihre männlichen Artgenossen.
Ursache
In den meisten Fällen wird eine Blasenentzündung beim Kaninchen durch bakterielle Ansteckung hervorgerufen. Beim gesunden Kaninchen sind der Harn und die Harnblase steril und somit frei von Keimen. Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass Bakterien sowie andere Krankheitserreger die Harnröhre des Kaninchens besiedeln können. Diese werden im Normalfall beim Wasserlassen wieder ausgespült.
Für den Fall, dass die Keime indessen die Harnwege des Kaninchens bis zur Harnblase hinauf steigen, kann als Folge dessen eine Blasenentzündung entstehen. Außer aufsteigenden Infektionen kommen im Übrigen auch Harn- und Nierensteine als mögliche Ursache für eine Zystitis beim Kaninchen in Betracht. Bei einem derartigen Steinleiden kann der Harn nicht frei abfließen, die Spülfunktion der Harnwege ist eingeschränkt, was für verschiedene Keime ideale Wachstumsbedingungen bietet.
Symptome
Zu den Symptomen einer Blasenentzündung beim Kaninchen zählt unter anderem ein vermehrtes Urinieren, wobei dabei nur minimale Mengen an Harn abgesetzt werden. In den meisten Fällen zeigt das Kaninchen während des Urinierens Anzeichen von Schmerz, indem es den Rücken nach oben krümmt. Diese Reaktion gilt als ein typisches Symptom für eine Zystitis.
Liegt beim Kaninchen eine Blasenentzündung vor, hat das Urinieren Ähnlichkeit mit einem Tröpfeln, wobei des Öfteren Urintropfen das Fell der Anal- beziehungsweise Genitalregion des Kaninchens benetzen. Im Urin kann auch Blut enthalten ein, was für eine Rotfärbung desselben verantwortlich zeichnet. Dem Besitzer des Kaninchens fallen in einem solchen Falle beispielsweise auch rote Flecken auf dem Teppich auf, sofern das Tier auf diesem Harntropfen hinterlassen hat. Allerdings muss die Rotfärbung des Urins eines Kaninchens nicht unbedingt ein Symptom für eine Blasenentzündung sein, diese Verfärbung kann auch durch im Futter enthaltene harnfärbende Pflanzenarten der Fall sein.
Diagnose
Eine genaue Diagnose durch einen Tierarzt ist bei einer vorliegenden Blasenentzündung beim Kaninchen sehr wichtig. Nur dann kann die Entzündung gezielt erkannt und behandelt werden. Der Tierarzt wird den Kaninchenhalter erst einmal nach den Beschwerden des Tieres befragen, und im Anschluss daran Blase und Niere des Kaninchens abtasten. Darüber hinaus achtet der Tierarzt auf Veränderungen im Bereich der Ano-Genital-Region. Hierbei kann dieser erkennen, ob das Fell des Kaninchens mit Urin benetzt wurde. In diesem Fall überprüft er, welche Farbe der Urin aufweist.
Besteht der Verdacht auf eine Zystitis, wird der Tierarzt eine Urinprobe des Tieres entnehmen. Für die Stellung der Diagnose einer Blasenentzündung beim Kaninchen werden unter anderem Röntgen- und Ultraschall-Untersuchungen eingesetzt. Damit können eventuelle Veränderungen wie beispielsweise Harnsteine, welche für die Reizung der Blase und Verstopfung der Harnwege verantwortlich sind, erkannt werden. Mithilfe einer Blutuntersuchung kann der Tierarzt kontrollieren, ob gegebenenfalls zusätzlich eine Nierenschwäche vorliegt.
Behandlung
Um Komplikationen vermeiden zu können, bedarf eine akute Blasenentzündung beim Kaninchen einer tierärztlichen Behandlung. Die Behandlung ist abhängig von der Art der Blasenentzündung. So kann eine durch Bakterien ausgelöste Infektion mit Antibiotika behandelt werden. Nach der Beseitigung der Krankheitserreger lassen die Beschwerden des Kaninchens relativ schnell wieder nach.
Beruht die Blasenentzündung eines Kaninchens auf Harngrieß oder Harnsteinen, dann kommen unterschiedliche Behandlungen in Betracht. Abhängig von der Größe und der Lage der Ablagerungen wird der Tierarzt die Blase spülen oder einen Blasenkatheder legen. Zum Teil werden dem Kaninchen Schmerzmittel und harntreibende Medikamente verabreicht, die derartige Blasensedimente ausleiten. Größere Steine müssen vom Tierarzt mithilfe einer Operation entfernt werden, wozu die Blase beziehungsweise der Harnweg geöffnet und der Stein entnommen wird.
Wann zum Tierarzt?
Bei einer vorliegenden Blasenentzündung beim Kaninchen muss eine Behandlung durch einen Tierarzt erfolgen, um Komplikationen zu vermeiden. Anderenfalls kann aus einer akuten Entzündung der Blase eine chronische Blasenentzündung werden.
Werden die Ursachen einer Blasenentzündung beim Kaninchen nicht vom Tierarzt behandelt, können zusätzliche Komplikationen entstehen. Es kann sich durch einen Harnstau auf Grund von Harnsedimenten oder Harnsteinen eine Nierenschwäche bilden. Falls Bakterien als Ursache für eine Zystitis beim Kaninchen in Betracht kommen, besteht zudem die Gefahr des Aufsteigens der Keime, was eine Nierenbecken-Entzündung auslösen kann.
Prognose
Die Prognose einer Blasenentzündung beim Kaninchen ist stets von den Ursachen abhängig. Dabei lässt sich eine akute Blasenentzündung, verursacht durch Bakterien, dank Antibiotika ohne Probleme heilen. Wird die akute Zystitis jedoch nicht behandelt, besteht die Möglichkeit der Verstärkung der Beschwerden, was zu einer chronischen Blasenentzündung führt.
Wird eine Zystitis beim Kaninchen nicht behandelt besteht weiterhin die Gefahr, dass die Keime weiter aufsteigen und damit eine Nierenbecken-Entzündung ausgelöst wird. Die Bakterien verändern bei einer unbehandelten Blasenentzündung die Eigenschaften des Harns und begünstigen die Entstehung von Harngrieß und Harnsteine. Eine Zystitis beim Kaninchen ist des Öfteren auch die Folge von derartigen Harnsedimenten oder von Harnsteinen. Kann der Tierarzt die Steine auflösen oder sie entfernen, dann liegt eine gute Prognose vor, sofern bislang keine Nierenschäden beim Kaninchen durch zurück gestauten Harn entstanden sind.
Vorbeugung
Mithilfe einer Gabe von genügend frischem Wasser und Frischfutter kann einer Blasenentzündung beim Kaninchen vorgebeugt werden. Auf eine kalziumreiche Nahrung ist zu verzichten, da diese die Bildung von Harnsediment und eine Blasenentzündung begünstigen. Darüber hinaus sollte der Käfig oder Stall des Kaninchens nicht auf kalten Böden platziert werden. Eine Decke oder auch ein Teppich unter dem Käfig trägt dafür Sorge, dass das Kaninchen nicht auskühlen kann.
Treten erste Anzeichen einer Zystitis beim Kaninchen auf ist es von besonderer Bedeutung, sofort einen Tierarzt aufzusuchen. Je eher eine Behandlung des Kaninchens erfolgt, umso besser ist die Prognose.
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