Austrocknung beim Kaninchen
Definition
Eine Austrocknung beim Kaninchen, auch bekannt unter den Bezeichnungen Dehydration, Dehydrierung oder Exsikkose, ist immer die Folge von einem Flüssigkeitsmangel. Im Normalfall nimmt das Tier genügend Wasser durch Trinken und wasserhaltige Nahrung auf, Flüssigkeit wird vorwiegend durch die Atmung und durch Ausscheidungen verloren. Rund ein Viertel Liter Wasser pro Tag sind für das Kaninchen lebensnotwendig.
Bei einer Austrocknung verliert das Kaninchen mehr Flüssigkeit, als es mit der Nahrung und durch Trinken aufgenommen hat. Wasser ist für den tierischen Körper überlebenswichtig, liegt ein Wassermangel vor, kommt es zur Einschränkung von wichtigen Funktionen des Stoffwechsels. Besonders gefährlich für das Kaninchen ist eine starke Austrocknung, diese beeinträchtigt wichtige Organfunktionen. Bedingt durch die Austrocknung fehlen dem Kaninchen wichtige Mineralstoffe, welche zu Komplikationen wie beispielsweise Herzrhythmusstörungen führen. Insbesondere an heißen Sommertagen und beim Säugen besteht ein erhöhtes Risiko für eine Austrocknung beim Kaninchen.
Ursache
Für eine Austrocknung beim Kaninchen kommen unterschiedliche Ursachen in Betracht, zum Beispiel bei einer unzureichenden Versorgung mit Wasser zu Zeiten eines erhöhten Flüssigkeitsbedarfs. Tiere nehmen in der Regel Flüssigkeiten auch über wasserhaltige Frischkost auf, weshalb Kaninchen bei Fressunlust besonders gefährdet sind, eine Austrocknung zu erleiden. Für den Mangel an Appetit können verschiedene Ursachen vorhanden sein, unter anderem ein hohes Alter, eine Erkrankung oder auch Stress.
Leidet das Kaninchen zudem unter starkem Durchfall, ist es ebenfalls gefährdet, zu einer Austrocknung zu gelangen. Für Durchfall beim Kaninchen kommen als Ursachen beispielsweise Infekte des Magen-Darm-Traktes, eine Nahrungsumstellung, Vergiftungen oder auch die Aufnahme von verdorbenem Futter in Betracht. Weiterhin können aber auch verschiedene Erkrankungen den Wasserhaushalt des Kaninchens stören, dazu zählen unter anderem Erkrankungen der Nieren, wie beispielsweise eine Niereninsuffizienz, die durch Harnsteine, Infektionen oder auch Tumore entstehen. Insofern die Tiere in derartigen Fällen nicht genügend trinken, ist unweigerlich eine Austrocknung die Folge.
Symptome
Die auftretenden Symptome für eine Austrocknung beim Kaninchen sind in erster Linie von der Stärke der Ausprägung des Flüssigkeitsmangels abhängig. Liegt ein leichter Mangel an Flüssigkeit vor, hat das Kaninchen in aller Regel Durst und trinkt, womit das Wasserdefizit ausgeglichen wird. Bei Vorliegen eines sehr starken Durstgefühls wird das Kaninchen unruhig. Im weiteren Voranschreiten der Austrocknung ändert sich die Unruhe in Schwäche und Schläfrigkeit ab, was zur Folge hat, dass das Kaninchen apathisch wird. Nimmt das Tier in diesem Zustand auch weiterhin keinerlei Flüssigkeit auf, fällt es ins Koma, und es besteht für das Kaninchen akute Lebensgefahr.
Schreitet eine Exsikkose beispielsweise bei älteren Kaninchen langsam voran, äußern sich die Symptome einer Austrocknung in einer anderen Form. In diesem Falle wird dem Halter beispielsweise eine Verringerung der Elastizität der Haut des Tieres auffallen. Unter Umständen ist das Kaninchen schläfriger als sonst und uriniert wenig, wobei der Harn hoch konzentriert erscheint. Liegt ein Flüssigkeitsmangel von längerer Dauer vor, so ist mit einer Beeinträchtigung zahlreicher Organe des Kaninchens, beispielsweise einer Nierenschwäche, zu rechnen.
Diagnose
Die Diagnose einer Austrocknung beim Kaninchen wird von einem Tierarzt gestellt. Hierbei wird der Tierhalter nach festgestellten Veränderungen beim Kaninchen befragt. Zur gleichen Zeit wird der Tierarzt das Kaninchen beobachten und auf Anzeichen achten, die auf eine eventuelle Austrocknung schließen lassen. Dies können zum Beispiel ein auffälliges Verhalten oder eine veränderte Körperhaltung sein. Gegebenenfalls hat das Kaninchen auch Probleme mit der Aufrechterhaltung des Kopfes, und trotz der Aufregung beim Tierarzt-Besuch wird es apathisch wirken.
Um sicherzustellen, dass es sich bei der Diagnose um eine Austrocknung handelt, wird der Tierarzt kurz eine Hautfalte des Kaninchens anheben. Dies dient der Überprüfung der Hautelastizität (Hautturgor). Liegt eine Exsikkose vor, dann geht die Kaninchenhaut nur sehr langsam wieder in ihre ursprüngliche Form zurück. Um weitere Anzeichen für eine Austrocknung beim Kaninchen feststellen zu können, ist eine Blutuntersuchung notwendig, wobei das Verhältnis der Flüssigkeit zu den festen Blutbestandteilen bei einem vorliegenden Flüssigkeitsmangel verändert ist. Anhand bestimmter Blutwerte sowie einer Untersuchung des Urins kann der Tierarzt weiterhin Erkenntnisse darüber erlangen, ob Veränderungen in der Funktion der Nieren sowie anderer Organe durch die Austrocknung vorliegen. Abhängig von den Symptomen kann es durchaus Sinn machen, weitere Untersuchungen vorzunehmen, um die Diagnosestellung einer Austrocknung beim Kaninchen zu sichern. Hierzu gehört unter anderem auch die Untersuchung des Kots, sofern das Kaninchen unter Durchfall leidet.
Behandlung
Insofern sich die Diagnose einer Austrocknung beim Kaninchen bestätigt hat, muss diese umgehend behandelt werden, da eine Exsikkose für das Kaninchen lebensbedrohlich ist. Primär ist es sehr wichtig, dass das Kaninchen sofort mit genügend Flüssigkeit versorgt wird und ein Tierarzt aufgesucht wird, bei dem das Tier eine spezielle Trinklösung aus Mineralstoffen und Wasser erhält.
Wenn das Kaninchen durch eine sich bereits im fortgeschrittenen Stadium befindliche Austrocknung befindet, bekommt es vom Tierarzt eine Elektrolytlösung als Infusion verabreicht. Dadurch wird das Flüssigkeitsdefizit ausgeglichen und der Kreislauf stabilisiert sich wieder. Einer weiteren Austrocknung beim Kaninchen kann dadurch vorgebeugt werden, indem die Ursachen wie zum Beispiel Durchfall oder eine Erkrankung der Nieren behandelt werden.
Wann zum Tierarzt?
Machen sich beim Kaninchen erste Anzeichen von einer Austrocknung beim Kaninchen bemerkbar, ist es von besonderer Wichtigkeit, richtig und schnell zu handeln. Beim Auftreten von Symptomen ist die Austrocknung beim Kaninchen oftmals bereits fortgeschritten. Der vorhandene Mangel an Flüssigkeit führt zu Gesundheitsproblemen und kann unter Umständen lebensgefährlich für das Tier sein. Daher sollte dem Kaninchen unbedingt Wasser gereicht und sofort ein Tierarzt aufgesucht werden.
Entstand die Austrocknung durch eine Überhitzung, ist es empfehlenswert, das Kaninchen auf dem Weg zum Tierarzt mithilfe feuchter Umschläge leicht zu kühlen. Aber auch bei Vorliegen einer leichten Exsikkose sollte das Kaninchen von einem Tierarzt untersucht werden. Als mögliche Gründe für eine Austrocknung kann eine Vielzahl an Erkrankungen in Frage kommen, die einer Behandlung bedürfen.
Prognose
Die Prognose einer Austrocknung beim Kaninchen ist von den Ursachen und deren Fortschritt abhängig. Ein leichter Flüssigkeitsmangel kann in den meisten Fällen leicht behoben werden, indem das Kaninchen genügend Frischfutter und Wasser erhält.
Liegt bereits eine schwere Form der Austrocknung beim Kaninchen vor, ist die Prognose davon abhängig, ob durch den Flüssigkeitsmangel schon Organe in Mitleidenschaft gezogen worden sind. Aus den genannten Gründen sollte unbedingt bei den ersten Anzeichen einer Austrocknung oder einem anhaltendem Durchfall der Tierarzt aufgesucht werden.
Vorbeugung
Generell kann einer Austrocknung beim Kaninchen durch die Gabe von frischer Nahrung und ausreichend Flüssigkeit vorgebeugt werden. Zweckmäßig sind für Kaninchen spezielle Wasserspender, die mittels einer Halterung am Käfig angebracht werden können. Achtet der Tierhalter auf eine regelmäßige Beseitigung von aufgeweichten Futterresten, so kommen auch offene Wassernäpfe hierfür in Betracht. Damit kann insbesondere Durchfällen und Infektionen und somit auch Austrocknungen beim Kaninchen vorgebeugt werden. Sehr wichtig ist es, die Trinkgefäße in regelmäßigen Abständen zu säubern und das Wasser jeden Tag zu wechseln.
Kaninchen sollten stets eine artgerechte Ernährung erhalten. Hierzu gehört neben Trockenfutter wie Getreide und Heu auch viel Frischkost, beispielsweise frisches Gras, Möhren und Salat. Wer sich nicht sicher ist, was er seinem Kaninchen anbieten darf, kann sich bei einem Tierarzt darüber informieren lassen.
Eine weitere vorbeugende Maßnahme, das Kaninchen vor einer Austrocknung zu bewahren, besteht in einem Schutz vor Überhitzung. Die ideale Haltungstemperatur für ein Kaninchen beträgt circa 18 Grad, was in etwa der herkömmlichen Zimmertemperatur entspricht. Wie eine Vielzahl anderer Nagetiere reagieren auch Kaninchen äußerst empfindsam gegen erhöhte Temperaturen und neigen neben einer Austrocknung relativ schnell zu einem Hitzschlag.
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