Arthrose beim Kaninchen
Definition
Von einer Arthrose beim Kaninchen wird gesprochen, wenn eine Gelenkveränderung vorliegt, welche durch den Verschleiß des Gelenks oder durch andere Erkrankungen des Gelenks entsteht. Im Allgemeinen ist die Arthrose auch unter der Bezeichnung Gelenkschwund bekannt. Dabei nutzen sich mit dem fortschreitenden Alter des Kaninchens oder auch durch Gelenkentzündungen die Gelenke ab, so dass sich deren Oberfläche verändert. Seitens des Tierarztes ist in einem solchen Falle die Rede von einer degenerativen Erkrankung.
Kaninchen, die unter Arthrose leiden, haben bei nahezu jeder Bewegung Schmerzen. In der Regel bewegen sich diese Tiere weniger und laufen steifer. Zu Beginn der Erkrankung kann ein Einlaufen des Kaninchens mit Arthrose beobachtet werden. Dies äußert sich darin, dass die Tiere nach einer längeren Ruhephase sich sehr schwerfällig bewegen, aber nach einiger Belastung wieder flüssiger laufen.
Ähnlich wie bei anderen Tierarten, unter anderem dem Hund, führt eine Arthrose auch beim Kaninchen zu einer beständigen Schädigung des Gelenks. Von Seiten des Tierarztes wird das Kaninchen in den meisten Fällen mit entzündungshemmenden Medikamenten sowie Schmerzmitteln behandelt. Ausreichend Bewegung und ein mäßiges Körpergewicht sorgen für die Unterstützung der Therapie.
Ursache
Die Ursachen für eine Arthrose beim Kaninchen liegen darin begründet, dass sich die Struktur der Gelenke auf Dauer verändert. Der die Knochenenden überziehende Gelenkknorpel ist angegriffen, was ein teilweise vorhandenes Freiliegen der Knochenenden bewirkt und somit äußerst schmerzhaft für das Kaninchen ist. Zusätzlich bildet der Knochen Knochenvorsprünge (Exotosen), welche abhängig von der jeweiligen Größe auch auf Röntgenaufnahme erkennbar sind und für die zunehmende Versteifung des Gelenks verantwortlich sind.
Arthrose beim Kaninchen ist einerseits abhängig vom Alter des Tieres, was im Verlaufe des Lebens zu einem normalen Knorpelabbau führt. Liegen Fehlbelastungen und Fehlstellungen vor, so tritt eine Verstärkung des auftretenden Verschleißes an ganz bestimmten Stellen des Gelenks auf, was ebenfalls zu einer Arthrose führt. Zahlreiche Kaninchen, die zu eng gehalten werden, bewegen sich nicht ausreichend, was den Gelenkschwund fördert. Die Muskeln werden geschwächt, dies führt zu weiteren Fehlbelastungen. Eine verringerte Bewegung kann ebenso wie Übergewicht die Gelenke des Kaninchens belasten und eine Arthrose hervorrufen.
War ein Kaninchen zunächst an einer Arthritis erkrankt, so entwickelt sich in manchen Fällen hieraus im weiteren Verlauf eine Arthrose, da die Gelenkentzündung das Gelenk schädigte.
Symptome
In der Regel muss bei zunehmendem Alter mit einem gehäuften Auftritt einer Arthrose beim Kaninchen gerechnet werden. Da Kaninchen Schmerzen nur selten zeigen, muss der Besitzer über eine gute Beobachtungsgabe verfügen, um dies festzustellen. Auffällig können ein steifes Laufen und weniges Bewegen sein. Insbesondere nach einer längeren Ruhephase fallen diese Symptome stärker ins Gewicht. Bewegt sich das Kaninchen anschließend eine längere Zeitspanne, so erscheinen die Bewegungen wieder fließender.
Möglich sind auch wetterbedingte verstärkt auftretende Symptome. So leiden Kaninchen unter anderem bei kühlem und feuchtem Wetter verstärkt unter Schmerzen, einige Tiere lecken auch des Öfteren an den betroffenen Gelenken. Ist die Arthrose besonders stark ausgeprägt, haben manche Kaninchen Probleme, sich überhaupt bewegen zu können.
Diagnose
Stellt der Kaninchenhalter ein auffälliges Verhalten seines Tieres fest, was auf eine Arthrose beim Kaninchen hindeuten kann, wird dieser in der Regel einen Tierarzt aufsuchen. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn sich das Kaninchen kaum mehr bewegt, beim Putzen oder Urinieren sehr steif wirkt. Der Tierarzt wird sich nun beim Halter des Kaninchens erkundigen, seit wann diese Symptome beobachtet werden und ob Situationen bekannt sind, in denen diese Symptome verstärkt auftreten, beispielsweise bei feucht-kaltem Wetter oder nach längeren Ruhephasen. Um eine sichere Diagnose einer Arthrose beim Kaninchen stellen zu können ist es außerdem von Bedeutung zu erfahren, ob Vorerkrankungen vorliegen, wie alt das Tier ist und welche Haltungsbedingungen vorliegen.
Nach Abklärung dieser Fragen versucht der Tierarzt das Kaninchen zu einer kurzen Laufstrecke zu bewegen, womit er Auffälligkeiten im Bewegungsablauf besser beurteilen kann. Ist der Kaninchenhalter im Besitz eine Digicam oder einer Handykamera, so kann es von Vorteil sein, zu Hause ein kurzes Video vom auffällig laufenden Kaninchen zu drehen. In der Regel verhalten sich zahlreiche Tiere in den Tierarztpraxen ängstlich und wollen nicht herumhoppeln.
Im Rahmen der körperlichen Untersuchung tastet der Tierarzt verdächtige Gelenke ab und versucht, diese zu bewegen. Um das Kaninchen nicht zu verletzen, wird er bei einer vorliegenden Arthrose im Bereich der Wirbelsäule besonders vorsichtig vorgehen. Darüber hinaus wird auf das Gewicht des Kaninchens sowie den Zustand der Pfoten geachtet, da Übergewicht und wunde Läufe gleichermaßen zu Bewegungseinschränkungen führen können und als Risikofaktoren für Arthrose bekannt sind. Ob das Kaninchen durch den schmerzhaften Gelenkschwund Schwierigkeiten beim Putzen hat, kann der Tierarzt anhand des Zustandes des Fells des Tieres beurteilen.
Um die Diagnose der Arthrose sicherstellen zu können, wird die Röntgenaufnahme hinzugezogen. Je weiter der Gelenkverschleiß fortgeschritten ist, umso deutlicher sind die Veränderungen an den Knochen und am Knorpel auf dem Röntgenbild sichtbar. Mit dieser Methode kann der Tierarzt auch zusätzliche Ursachen für die auftretenden Schmerzen, wie beispielsweise Knochentumore oder -zysten, ausschließen.
Behandlung
Eine Arthrose beim Kaninchen kann nicht vollständig ausgeheilt werden. In der Hauptsache ist sich eine symptomatische Behandlung erforderlich. Dies bedeutet, dass der Tierarzt dem Kaninchen dabei helfen kann, so lange wie möglich ohne Schmerzen zu bleiben, damit sich dieses im Großen und Ganzen frei bewegen und über eine bestmögliche Lebensqualität verfügen kann. Hierbei helfen insbesondere Schmerzmittel, die gleichzeitig eine entzündungshemmende Wirkung haben: so genannte Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR), beispielsweise Meloxicam. Einige Kaninchenhalter und Tierärzte haben ebenfalls mit pflanzlichen Mitteln, beispielsweise Ingwer, Akupunktur sowie homöopathischen Mitteln bei der Behandlung von Kaninchen mit einer Arthrose gute Erfolge erreicht. Bevor Sie jedoch auf alternative Heilmittel für Ihr Kaninchen zurückgreifen, sollten Sie unbedingt erst Rücksprache mit Ihrem Tierarzt halten, da diese teilweise Neben- und Wechselwirkungen aufweisen.
In manchen Fällen werden seitens des Tierarztes im Rahmen der stattfindenden Diagnostik Fehlbelastungen und –stellungen entdeckt, die eine Arthrose beim Kaninchen begünstigen können. Probleme wie zum Beispiel ein instabiles Kreuzband oder auch ein Knochenbruch können unter Umständen mithilfe einer Operation behoben werden, was ganz besonders bei jungen Kaninchen Sinn macht.
Eine spezielle Krankengymnastik für Kaninchen ist weitestgehend nicht nötig. Als Halter sollten Sie dennoch auf ausreichende Bewegung des Tieres achten, da durch zu wenig Bewegung sich die Muskeln zurückbilden und die Gefahr einer sich entwickelnden Arthrose besteht. Deshalb gewähren Sie Ihrem Kaninchen genügend Auslauf, verhindern Sie aber harte und rutschige Böden sowie Treppenstufen. Besonders gelenkschonend für Kaninchen sind Holz-, Kork- und Teppichböden sowie Wiesen, die darüber hinaus die Gefahren von Verletzungen gering halten. Zeigt das Kaninchen eine Neigung zu Übergewicht, sollte die Ernährung auf viel Gemüse und Heu umgestellt werden; Fertigfutter und Snacks sollten reduziert werden.
Wann zum Tierarzt?
Treten erste Symptome einer Arthrose beim Kaninchen auf, bewegt sich weniger, läuft steif und unbeholfen oder hat Probleme beim Putzen, sollte auf jeden Fall ein Tierarzt aufgesucht werden.
Prognose
Bei einer Arthrose beim Kaninchen handelt es sich um eine fortschreitende Erkrankungen, bei der sich das Gelenk stetig abbaut, so dass eine Heilung nicht möglich ist. Mithilfe einer artgerechten Haltung mit ausreichendem Auslauf und einer gezielten Therapie kann dieser Prozess jedoch verlangsamt und Schmerzen verringert werden. Selbst ältere Kaninchen können durch die Gabe von Schmerzmitteln in der Regel noch eine lange Zeit ein schönes Leben führen. Insofern das Tier jedoch über eine längere Zeitspanne hinweg bestimmte Medikamente erhält, sollte in regelmäßigen Abständen der Tierarzt aufgesucht werden, um im Rahmen von Blutuntersuchungen eine Überprüfung der Nierenwerte vorzunehmen. Verschiedene Wirkstoffe in Medikamenten können bei längerer Einnahme zu Schäden an den Nieren führen.
Vorbeugung
Da Arthrose beim Kaninchen in der Regel eine Krankheit infolge des Alters ist, gibt es keine sichere Methode zur Verbeugung. Wird dem Tier allerdings genügend Bewegung durch einen großen Stall und täglichen Freilauf gewährt, trägt dies zur Stärkung von Knochen und Muskeln bei, was einer Arthrose vorbeugen kann. Darüber hinaus ist eine gesunde Ernährung für das Kaninchen sehr wichtig, da sich eine Fehlernährung, ein Mangel an Nährstoffen und Übergewicht auf Dauer negativ auf die Gelenke niederschlägt. Außerdem sollte auf eine gute Krallen- und Pfoten Pflege geachtet werden, dies beugt Fehlhaltungen vor, die eine Arthrose begünstigen.
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