Allergien beim Kaninchen
Definition
In Allergien beim Kaninchen sind übersteigerte Reaktionen des tierischen Abwehrsystems zu sehen. Ein an sich gefahrloser Stoff, das Allergen, ruft eine Entzündung im Körper des Kaninchens hervor.
Ausgelöst durch die übersteigerte Immunreaktion zeigen Kaninchen unterschiedliche allergische Symptome, die sich beispielsweise in häufigem Niesen und Nasenausfluss äußern können. Auch auf Bienenstiche reagieren Kaninchen mir allergischen Sofortreaktionen, bei denen sich Schwellungen und Quaddeln am Körper des Tieres bilden.
Nimmt der aufgesuchte Tierarzt eine Allergie an, muss er andere Ursachen für die auftretenden Symptome ausschließen. In Zusammenarbeit mit dem Besitzer des Kaninchens versucht der Tierarzt, das die Allergie auslösende Allergen zu finden und künftig zu vermeiden. Bislang existieren noch keine Möglichkeiten, Allergien bei Kaninchen zu testen.
Ursache
Im Fall von Allergien beim Kaninchen reagieren die Abwehrzellen äußerst stark auf körperfremde Stoffe, die in der Regel eher ungefährlich für den Körper sind. Als mögliche Ursachen einer Allergie kommen unterschiedliche Allergene in Frage, wovon bis heute nur wenige bekannt sind.
Immer wieder treten allergische Reaktionen bei Kaninchen auf ihre Einstreu auf. So konnten bisher empfindliche Reaktionen auf Weichholz-Späne und weitere Einstreue beobachtet werden. In einigen Fällen sind für Kaninchen ebenfalls der Staub der Einstreu sowie Salben oder Shampoos problematisch. Aber auch Insektenstiche kommen als mögliche allergische Reaktionen in Frage.
Es muss des Weiteren davon ausgegangen werden, dass mit Schimmel belastete Futter oder Streue sowie Gegenstände, die mit Duftstoffen versehen sind, als Ursachen für Allergien bei Kaninchen in Frage kommen.
Symptome
Allergien beim Kaninchen machen sich durch ganz unterschiedliche Symptome bemerkbar. Liegen Allergien gegen Einstreu vor, dann äußern sich diese durch Auftreten von Niesen und einem wässrig bis eitrigen Nasenausfluss. Auch treten Symptome wie Husten, Würgen und ein rasselnder Atem auf.
Darüber hinaus kann beim Kaninchen auch die Haut von einer Allergie betroffen sein, wobei der Hauptauslöser hier insbesondere bei der Einstreu zu finden ist. Demzufolge sind am stärksten die Pfötchen des Kaninchens betroffen. Erkennbar ist eine derartige Allergie häufig an einer Rötung der Haut, kahlen Stellen an den Pfoten sowie daran, dass das Kaninchen sich des Öfteren zwischen den Zehen leckt. Gelegentlich treten auch Allergien infolge des Kontakts mit Shampoos auf.
Seltener lösen Insektenstiche beim Kaninchen eine Allergie aus, dann entstehen Schwellungen und Quaddeln. Ist das Kaninchen von einer Allergie auf Grund eines Insektenstiches betroffen, so äußert sich diese in Kreislaufbeschwerden. Das Tier nimmt eine Bauch- oder Seitenlage ein, atmet schneller und beginnt zu zittern. Die Schleimhäute nehmen eine blasse bis bläuliche Färbung (Zyanose) an. Seltener sind anaphylaktische Reaktionen beim Kaninchen zu beobachten, was eine lebensbedrohliche Wirkung darstellt und die sofortige Konsultation eines Tierarztes notwendig macht.
Diagnose
Allergien beim Kaninchen können per Ausschlussdiagnose festgestellt werden. Der Tierarzt befragt den Halter darüber, seit wann auffällige Symptome bestehen und ob festgestellt wurde, dass sie in einem Zusammenhang mit Veränderungen stehen. Dies kann beispielsweise ein vorgenommener Wechsel der Einstreu oder des Futters sein. Wichtig sind auch Hinweise auf Insektenstiche oder ob sich im selben Käfig aufhaltende Kaninchen ebenfalls derartige Symptome zeigen. In letztgenannten Fall würde keine Allergie vorliegen.
Seitens des Tierarztes wird im Verlaufe der Untersuchung insbesondere auf Augen, Haut und Nase des Kaninchens geachtet. Bei einer allergischen Reaktion in Folge eines Insektenstiches sind im Hals- und Kopfbereich Schwellungen an der Einstichstelle sichtbar. Im weiteren Verlauf der Untersuchung werden die Atmung mittels Stethoskop und die Farbe der Schleimhäute kontrolliert. Weitere Anzeichen für eine Allergie bestehen in einer Quaddel-Bildung am gesamten Körper.
Zeigen sich beim Kaninchen hauptsächlich Hautsymptome wie Haarausfall, Hautrötungen und Juckreiz, werden vom Tierarzt einige Fellproben und Hautschuppen zur mikroskopischen Untersuchung entnommen. Damit können gegebenenfalls ein Hautpilz oder Parasiten, wie zum Beispiel Milben, ausgeschlossen werden. Bei einer durch eine Allergie angegriffenen Kaninchenhaut können auf diese Weise auch Bakterien nachgewiesen werden.
Treten hauptsächlich Symptome wie Hautausschlag und Juckreiz auf, wird die Diagnosestellung auf eine Allergie erschwert, da Hautpilze sich nur schwerlich beim Kaninchen nachweisen lassen. Allergietests für Kaninchen existieren bislang noch nicht. Letztlich bleibt dem Tierhalter nur noch ein häusliches Testen, was der Auslöser hierfür sein könnte, indem die Einstreu gewechselt wird. Empfehlenswert ist auch die Verwendung von Hanfstreu, Strohpresspellets oder Zeitungspapier. Zeigen diese Maßnahmen keinerlei Wirkung sollte das Futter gewechselt werden
Behandlung
Wie beim Menschen, so ist es auch in Fällen von Allergien beim Kaninchen nicht einfach, die Ursache zu behandeln. Eine der wichtigsten Maßnahmen besteht darin, das auftretende Allergen aus der unmittelbaren Umgebung des Kaninchens zu entfernen.
Insofern ein Kaninchen starke allergische Hautreaktionen aufzeigt, behandelt der Tierarzt dieses mit entzündungshemmenden Wirkstoffen aus der Gruppe der Kortikosteroide wie beispielsweise mit Prednisolon in Form von Spritzen, als Salben zum Auftragen auf der Haut oder innerlich zum Einnehmen. Bei einer zusätzlichen bakteriellen Infektion wird dieselbe mit Antibiotika bekämpft.
Treten beim Kaninchen anaphylaktische Reaktionen wie starke Probleme der Atmung und des Kreislaufsystems, Quaddeln und Schwellungen auf, ist eine umgehende Behandlung erforderlich. Ergänzend zur Gabe von Prednisolon erhält das Kaninchen ein den Kreislauf stabilisierendes Mittel. Gegebenenfalls macht sich eine künstliche Beatmung mittels Schlauch erforderlich.
Wann zum Tierarzt?
Generell sollte der Tierhalter immer dann zum Tierarzt gehen, wenn der Verdacht auf Allergien beim Kaninchen besteht, da diese sich oftmals nur schwerlich von weiteren Krankheiten unterscheiden lässt. Hinter Beschwerden wie Hautrötungen und Juckreiz können auch eine bakterielle Infektion, ein Hautpilz oder der Befall von Parasiten stecken. Unnatürliche Geräusche beim Atmen könnten einen Hinweis auf einen Kaninchenschnupfen geben. Eine allergische Reaktion beispielsweise auf einen Wespenstich kann lebensgefährlich für das Kaninchen sein und sollte daher umgehend behandelt werden.
Prognose
Allergien beim Kaninchen gehen nicht von selbst zurück, allerdings lassen sich die Symptome im Regelfall gut behandeln, sowie das auslösende Allergen gefunden wurde und sich einschränken oder vermeiden lässt. In vielen Fällen ist mit einer Beeinträchtigung der Lebensqualität des Kaninchens auch bei einer längerfristigen allergischen Reaktion nicht zu rechnen. Positiv wirken sich Maßnahmen wie genügend Freilauf auf die Gesundheit des Kaninchens aus.
Liegt ein anaphylaktischer Schock vor, sieht die Prognose weniger gut aus. Das Kaninchen muss umgehend einer tierärztlichen Behandlung unterzogen werden, um ein lebensgefährliches Zuschwellen der Atemwege sowie einen Kreislaufzusammenbruch zu vermeiden.
Vorbeugung
Allergien beim Kaninchen kann höchst selten vorgebeugt werden, da die Zusammenhänge, wie sich eine Allergie beim Kaninchen entwickelt, bislang kaum bekannt sind. Als Auslöser für eine Allergie werden Fehler bei der Haltung des Kaninchens vermutet.
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