Schnee-Gastritis beim Hund
Hüllt der Schnee die Landschaft ein, gibt es doch kaum etwas schöneres als gemütliche Spaziergänge durch den frischen, glitzernden und knirschenden Schnee mit seinem felligen Liebling.
Und natürlich haben auch Hunde eine Menge Spaß mit der weißen Pracht, sie toben, spielen und versuchen Schneeflocken zu fangen. Dabei nehmen sie aber auch bewusst oder unbewusst Schnee in mehr oder weniger großen Mengen auf, die deinem Hund nicht unbedingt gut tun.
Was du im Blick haben solltest zeige ich dir hier:
Schneegastritis (Magenschleimhautentzündung) – was ist das ?
Die Schneegastritis wird häufig durch die Aufnahme größerer Mengen Schnee hervorgerufen. Kommt der geschmolzene Schnee im Magen an, hat er meist schon Körpertemperatur und ist bei dem einen oder anderen unempfindlichen Hund nicht besorgniserregend. Dennoch kann der Schnee bei sehr empfindlichen Tieren zu starken Magen-Darm Problemen führen!
Aber nicht nur die weiße Pracht hat Ihr Tücken, sondern vor allem die Verunreinigungen durch Schmutz, gestreuten Split und Streusalz. Dann spricht man manchmal auch von der sogenannten “Schnee-Streusalz-Gastritis”. Die Reizung der Magenschleimhaut ist damit vorprogrammiert.
Was sind die Symptome einer Schnee-Gastritis?
- Bauchschmerzen und Krämpfe (mit aufgekrümmten Rücken und angespannter Bauchdecke)
- Durchfall (auch mit blutigem Durchfall in schweren Fällen)
- Erbrechen
- Fieber
- Gurgeln – grummeln im Magen-Darm-Trakt
- Husten
- Speicheln (stark)
- Schlappheit
Wie du deinem Hund bei einer Schnee-Gastritis helfen kannst:
Schonkost verabreichen z.B. die Moro’sche Karottensuppe, Haferschleim, gekochtes Hühnchen mit wenig Reis oder Kartoffeln, Mozzarella, Hüttenkäse, gekochtes Filet vom Fisch
Fasten max. 1 Tag
Lauwarmer Fenchel- oder Kamillentee zum trinken anbieten
Das Trinkwasser keinesfalls kalt anbieten, es sollte Zimmerwärme haben
Eibisch-Wurzel kann man ebenfalls einsetzen
Ulmenrindenpulver (Slippery Elm) zwischen den Schonkost-Mahlzeiten verabreichen
Power-Kraft Brühe anbieten
Sollte sich die Schneegastritis nicht binnen 2 Tagen stark bessern oder gar verschlechtern, sucht bitte einen Tierheilpraktiker / Tierarzt auf!
Lässt sich die Schnee-Gastritis verhindern?
Bei einem empfindlichen Hund, sollte man ihn nicht zum spielen mit Schnee animieren, sprich: keine Schneebälle werfen, die zum fangen und suchen anregen. Über diese Spiele nehmen Hunde häufig viel zu viel Schnee auf.
Auf Gehwegen oder in der Stadt solltest du den Hund an der Leine führen und darauf achten, dass er keinen Schnee aufnimmt. Gerade hier ist der Schnee stark verschmutzt, die Menge an Streusalz oder Split sehr hoch!
Ist dein Hund ein absoluter Schnee-Junkie solltest du ihn immer im Blick haben und größere Aufnahmen von Schnee unterbinden um die mögliche Reizung der Magenschleimhaut zu umgehen.
Die geringste Gefahr besteht bei frisch gefallenem Schnee auf Wiesen, Feldern und Parks. Die Aufnahme von frischem, sauberen Schnee in kleinen Mengen ist in der Regel unproblematisch.
Weitere Gefahrenquellen durch die Schneeaufnahme
Gefahren durch die Schneeaufnahme sind:
bei massiver Aufnahme von Schnee kann es zu einer Schnee-Gastritis kommen
Aufnahme von Split oder Streusalz auf Gehwegen oder Straßen
Aufnahme von “schwarzem Schnee” (Abgase)
Möglichkeit der Vergiftung durch Frostschutzmittel
Grundsätzlich gilt:
Schädliche oder giftige Substanzen sind grundsätzlich vom Tier fernzuhalten und unzugänglich aufzubewahren!
Hunde nehmen durch das putzen der Pfoten Reste von Split oder Streusalz auf, das sollte in jedem Fall unterbunden werden. Daher ist es im Winter sinnvoll nach jedem Spaziergang die Pfoten deines Hundes abzuwaschen.
Streusalz ist zwar in sehr minimalen Dosen nicht giftig, da es in der Regel aus Kochsalz uns Mineralien besteht – ABER einige Salze die zum streuen eingesetzt werden, enthalten auch Frostschutz- und/oder Kühlmittel die eine geruchslose und süßlich schmeckende Substanz, das sogenannte (Ethylenglycol) beinhalten und hoch toxisch wirken!
Bereits 30 Minuten nach der Aufnahme setzt der enthaltene Alkohol seine Wirkung frei. Nach ca. 36-72 Stunden beginnt die Umwandlung des Alkohols in Glykolaladehyd = Glykolsäure = Oxalsäure. Folgende Symptome können unter anderem sein:
- Auskühlung
- Erbrechen
- Krampfanfälle
- Koma
- Nierenversagen
- Schläfrigkeit
- Schleimhautreizungen
Bemerkst du nach dem Spaziergang Auffälligkeiten bei deinem Hund, die in Zusammenhang mit Streusalz / Splitt stehen könnten, zögere nicht und suche umgehend eine Tierklinik auf!