Magersucht
Die Magersucht gehört zu den häufigsten Mangelerkrankungen. Mädchen sind noch immer häufiger betroffen als Jungen. Vereinfacht ist die Magersucht als eine Krise zu werten, die während der Pubertät entsteht. Die Personen möchten nicht erwachsen werden und es kommt zur Ablehnung der eigenen Person. Sexueller Missbrauch, ein überbehütetes Elternhaus sowie eine unzureichende Beziehung zu den Eltern können die Ursache sein, die dann durch das Schönheitsideal der Gesellschaft verstärkt wird. Deutliches Zeichen der Magersucht ist die Abwehrreaktion gegen Nahrungsmittel. Die Energiezufuhr wird drastisch reduziert und oftmals komplett eingestellt. Dies hat zur Folge, dass der Körper immer weiter abmagert. Zu beobachten ist allerdings häufig, dass die Betroffenen für andere Menschen kochen oder anderweitig Umgang mit Lebensmitteln pflegen, ohne sie jedoch selbst zu konsumieren. Das Selbstbild ist gestört und die Patienten fühlen sich dick und hässlich. Durch den Verzicht auf Nahrung kommt es häufig zu Mangelerscheinungen, da Vitamine und Mineralstoffe fehlen. Die Zähne und Knochen können weich werden, der Stoffwechsel und andere Bereiche funktionieren nicht mehr richtig. Die Diagnose kann bereits durch das Gewicht und den Ausschluss von organischen Ursachen gestellt werden. Eine Befragung der Angehörigen über die Essgewohnheiten untermauert den Verdacht. Die Therapie erfolgt über mehrere Jahre hinweg. Körperliche und psychische Aspekte stehen im Vordergrund. Daher werden Psychotherapien durchgeführt. Zugleich muss der Betroffene lernen, wieder normal zu essen. Gerade dieser Bereich ist sehr schwierig in der Durchführung. Die Behandlung erfolgt stationär und unter ständiger Kontrolle Gewichtskontrolle. Nach der stationären Behandlung muss eine weiterführende Therapie durchgeführt werden. Rund zehn Prozent sterben an der Erkrankung.