Querschnittsgelähmte können künftig per Zungenpiercing ihren Rollstuhl lenken

Querschnittsgelähmte können künftig per Zungenpiercing ihren Rollstuhl lenken


Unsere technologische Entwicklung gleicht sich immer mehr der Science Fiction Geschichten von vor nur ein paar Jahrzehnten an. Wissenschafter arbeiten an Geräten, um Querschnittsgelähmte wieder einige Möglichkeiten zurückzugeben, die sie vor ihrer Verletzung mit eine normal funktionsfähigen Körper hatten. Vielleicht können sie aber auch bald mehr als vorher – denn bereits jetzt lassen sich von Betroffenen Roboter mit Gedankenkraft steuern.

Ein Piercing für mehr Freiheit

Zur Zeit des Punks in den Achtzigern war ein Piercing ein Symbol für Freiheit. Heute kann es für Querschnittsgelähmte nicht nur ein Symbol sondern ein tatsächlich befreiendes Instrument sein. Wissenschaftler haben jetzt als Headset tragbare Instrumente so modifiziert, dass sie die Veränderungen in einem , durch ein metallisches Zungenpiercing erzeugtem, Magnetfelds messen können und diese in Befehle für beispielsweise Rollstühle oder Computer übersetzen.

So können Patienten sich sehr viel klarer „ausdrücken“, in dem sie die Zunge bei geschlossenem Mund in verschiedene Stellungen bringen. Normalerweise steuern querschnittsgelähmte ihre Rollstühle oder Eingabehilfen über Ein- und Ausatmen, was weniger Möglichkeiten bietet. Die Zungen-Steuerung ist da schon sehr viel präziser. In Zukunft soll das Headset durch eine Zahnspange mit der selben Funktionalität ersetzt werden. Auch die Messung der Ohrmuskel Spannung kann bereits ähnliche Effekte erzielen. So werden in Zukunft vielen Menschen mit diesen Behinderungen viele neue Möglichkeiten offen stehen, wobei dies nach aktuellen Prognosen erst der Anfang der Revolution der Medizin-Technik zu sein scheint.

Implantate und Roboter

Das Selbstverständnis der westlichen Welt, mit dem Fokus auf Technologie als Mittel zur Weiterentwicklung der menschlichen Kultur führt zu immer neuen Wundern der Technik. In neusten Studien haben Affen und Studenten mit ihrer Gedankenkraft Roboter-Arme bewegt. Retina- und Cochlea-Implantate lassen Blinde wieder sehen und Taube wieder hören. Manche Futuristen unserer Zeit mit großem Einfluss träumen vom vollständigen „Upload“ des menschlichen Bewusstseins in Computer, um so Unsterblichkeit zu ermöglichen. Wenn man Technologie als natürliches Mittel der modernen Evolution des Menschen sieht, ist dies eine durchaus schlüssige Perspektive auf unsere weitere Entwicklung. Aber geht es darum? Sind wir ohne unsere Werkzeuge nicht zu einer anderen Form von Evolution in der Lage, die uns nicht vor die Frage stellt, ob wir an ihrem Ende noch Menschen sind? Sollten in den nächsten Jahrzehnten Implantate zur Steigerung der kognitiven Fähigkeiten oder Gehirn-Computer- Schnittstellen ihren Weg in die Stellenausschreibungen finden, müssen wir uns diese Fragen stellen. Eine Annahme dieser Technologien für den Ausgleich von Defiziten, gerade auf körperlicher Ebene, erscheint da noch sinnvoller und verringert das Leiden der Patienten. Aber sie gewöhnt uns auch an das Konzept des Cyborgs und öffnet den Weg in eine Welt, in der sie zum Alltag gehören.

 

Risiken von Zahnfüllungen

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Nicht nur die dunklen Amalgam-Füllungen können wegen des darin enthaltenen Quecksilbers zu gesundheitlichen Problemen führen – auch moderne Kunststofffüllungen aus Acrylat (Plexiglas) und weiteren Bestandteilen wie beispielsweise Silizium sind nicht ganz risikofrei. Im Gegensatz zu Arzneimitteln müssen Zahnkunststoffe nicht durch eine Zulassungsprüfung. In ihnen ist oft noch der Weichmacher Bisphenol A enthalten, der in Babyschnullern bereits verboten ist. Auch andere Kunststoffmaterialien erwiesen sich in Laborversuchen als gesundheitsschädlich. Insgesamt gibt es zu dem Thema Kunststofffüllung kaum Langzeitstudien, weshalb zu Vorteilen und Schädigungen keine Aussagen gemacht werden können.

Risiko durch Allergie

Forscher der Universität Lund konnten herausfinden, dass sowohl zahlreiche Patienten als auch Zahnärzte allergisch auf die Kunststoffmischungen reagieren. Auch bei Zahntechnikern sorgen sie für Kontaktekzeme an den Händen. Bei den Patienten zeigten sich Symptome wie Knötchen, paradontitisähnliche Entzündungen, Ekzeme im Gesicht, Asthma, Magen-Darm-Probleme und Müdigkeit.

Zudem wird vermutet, dass Acrylat Zähne schmerzempfindlicher macht und Zahnnerven absterben lässt. Kunststofffüllungen müssen von den Patienten mit 40 Euro zugezahlt werden, während Amalgam-Füllungen komplett von der Krankenkasse übernommen werden. Obwohl Amalgam-Füllungen häufig länger halten und weniger nachbearbeitet werden müssen, entscheiden sich viele für Kunststoff.

Wie schädlich ist Amalgam?

Schon seit Jahrhunderten wird das Metallgemisch, das aus Quecksilber, Silber, Zinn und Kupfer besteht, für Zahnfüllungen genutzt – genauso lange diskutiert man über seine Schädlichkeit. Bei über 100 Krankheiten wird ein Einfluss von Amalgam vermutet. Quecksilber ist giftig und kleine Mengen gelangen in den Körper. In Untersuchungen wurde bei Toten mit weniger als drei Amalgam-Füllungen ein zehnfach erhöhter Quecksilbergehalt in Gehirn und Organen festgestellt. Einige Forscher sehen aber keinen Unterschied in den gesundheitlichen Risiken von Amalgam- und Kunststofffüllungen. Andere wiederum bewerten Amalgam als 800-mal giftiger als Kunststoff. Einigkeit herrscht aber bei einem Aspekt: Schwangere, Kinder und Menschen mit Nierenproblemen sollten unbedingt auf eine Amalgam-Füllung verzichten. Wenn bei Patienten eine Allergie gegen einen oder mehrere Inhaltsstoffe der Füllung vermutet wird, egal ob bei Amalgam oder Kunststoff, sollte zuvor ein Allergietest gemacht werden.

 

Hat der Wettlauf um künstlich hergestellte Spermien jetzt ein Ende?

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Menschliche Spermien aus dem Reagenzglas – französische Forscher wollen das nun geschafft haben. Handelt es sich hierbei um einen sensationellen Durchbruch der medizinischen Forschung? Forscher bleiben skeptisch und wollen Ergebnisse sehen.

Das Team des Forschers Philippe Durand vom Unternehmen Kallistem gab bekannt, erstmals ein menschliches Spermium in vitro hergestellt zu haben. Dazu sollen sie Vorläuferzellen aus den Hoden von Transsexuellen verwendet haben, die einem Grundzustand ähnlich wie bei Kindern entsprechen. Doch die Wissenschaftler veröffentlichten ihre Ergebnisse nicht etwa in einer Fachzeitschrift, sie ließen sich ihr Verfahren umgehend patentieren und gaben anschließend eine Medienmitteilung heraus.

Forscherkollegen kritisieren nun, dass das Team um Durand zwar große Ansprüche erheben, aber keine genauen Daten präsentiere. Die Abbildung, die die Forscher veröffentlichten, solle nicht einmal ein wirkliches Spermium zeigen. Einige Experten können nicht nachvollziehen, weswegen Philippe Durand und sein Team sogar vom Nationalen Zentrum für wissenschaftliche Forschung unterstützt werden.

Forschung mit großen Auswirkungen

In der Tat handelt es sich hierbei um einen äußerst begehrten Forschungszweig. Durch die künstliche Herstellung menschlicher Spermien, könnte jede Art von Unfruchtbarkeit beim Mann umgangen werden, auch Frauen könnten mit Hilfe von Stammzellen Spermien von sich erstellen lassen und auch für einige Tierzüchter ist es ein interessantes Thema. Das gleiche gilt auch für die Forschung im Bereich der künstlichen Eizellen. Doch wie groß der Erfolg auch sein könnte, es droht gleichzeitig der totale Absturz, denn es wäre eine Katastrophe, sollte ein behindertes Kind aus künstlichen Zellen entstehen.

Durand widerspricht jedoch allen Vorwürfen. Nur auf Grund des Patentierungsverfahrens, habe es noch keine Publikation gegeben und auf dem Bild sei sehr wohl ein Spermium abgebildet, nur eben nicht besonders deutlich. Die Fachpublikation sei bereits im Gange und werde wohl bald veröffentlicht, mit neueren und besseren Bildern.

Auch wenn dieser Forschungsbereich bisher noch eine Utopie bleibt, kann er von immenser Wichtigkeit für die Menschheit sein. Künstliche Stammzellen, wären für die Krebsforschung ein wahrer Segen.

 

Frankreich: Medikamententest mit tödlichen Folgen

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In Rennes spielten sich die letzten Tage furchtbare Szenen ab. Nach einem Zwischenfall bei einem Medikamententest in Rennes gab es einen Todesfall und mehrere Schwerverletzte. Dieses Ereignis stellt Medikamententests generell in Frage und ruft nach neuen Richtlinien für den Umgang mit dieser Art von medizinischen Tests auf.

Von öffentlicher Seite war zu erfahren, dass das Medikament an 90 Freiwillige vergeben wurde. Das Testlabor Biotrial in Rennes hatte die Medikamentenstudie durchgeführt. Bei den sechs betroffenen Probanden, alle Männer zwischen 28 und 49 Jahren, hat die Substanz das Nervensystem angegriffen. Die  Männer seien zuvor gesund gewesen und nun eventuell dauerhaft geschädigt. Nach diesen Vorfällen wurde die Studie eingestellt und von der Staatsanwaltschaft untersucht.

Phase-Eins-Studie

Die Medikamentenstudie befand sich noch im ersten Stadium, war demnach eine Phase-Eins-Studie, bei der ein Wirkstoff direkt nach dem Einsatz in Tierversuchen das erste Mal Menschen verabreicht wird. Die Probanden der Phase-Eins-Studien sind gemeinhin gesund. Ergründet wird dabei hauptsächlich die Aufnahme des Medikaments im Körpers und seine Wirkweise. Erst im zweiten Schritt wird die Verträglichkeit auch an erkrankten Personen getestet. Der Verabreichung von Medikamenten an Menschen ist per Gesetz eine Testphase an Zellkulturen und Tieren vorangestellt. Doch auch diese vorläufigen Tests können keine einwandfreien Ergebnisse erbringen.

Einen vergleichbaren Fall hat es in Frankreich bislang noch nicht gegeben. 2006 kam es zu einem ähnlichen Vorkommnis in Großbritannien. Der schwere Vorwurf, dass das Medikament zu früh an Menschen vergeben wurde, wurde damals diskutiert. Solche Vorfälle zeigen, dass auch die vorangegangene Testphase an Tieren und Bakterien eine Unverträglichkeit des Medikaments nicht unmöglich macht. Striktere Vorgehensweisen und gesetzliche Grundlagen stehen jetzt zur Diskussion.

 

Lagerung und Transport von Stammzellen zur Limbus-Stammzelleninsuffizienz

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War es früher nicht möglich, eine Erblindung zu heilen, so wurden im Laufe der Zeit Verfahren entwickelt, die eine Erblindung zu heilen versprechen. Nun hoffen Forscher, mit der Möglichkeit der Lagerung und des Transports von Stammzellen einen großen Schritt bei der Behandlung der Limbus-Stammzelleninsuffizienz erzielt zu haben.

Ursachen einer Limbus-Stammzelleninsuffizienz

Als Risikofaktor für die Limbus-Stammzelleninsuffizienz gilt eine übermäßige UV-Strahlung. Auch eine Verätzung durch Chemikalien kann zur Erblindung führen.

Stammzellenbehandlung

Die Stammzellenbehandlung existiert bereits seit den 1990er Jahren. Jedoch durfte der Patient nur auf einem Auge erblindet sein, da die Stammzellen aus dem gesunden Auge gewonnen wurden. Das Augenmerk hat sich deshalb in zunehmendem Maße auf die Verwendung von oralen Zellen gerichtet. Durch die Verwendung von Stammzellen müssen Patienten nicht mit immun-supressiven Medikamenten behandelt werden.

Verbesserung der Lagerung und des Transports der Stammzellen

Die Forscher versuchten insbesondere, die Lager- und Transportmöglichkeiten der Stammzellen zu verbessern, damit eine Behandlung zu jeder Zeit an jedem Ort möglich wird. Denn es gibt nur wenige Spezialzentren, welche eine solche Behandlung derzeit anbieten. Eine optimale Lagertemperatur wird auf 12 bis 16 Grad Celsius geschätzt. Auch erbliche Faktoren spielen eine Rolle. Genaue Zahlen über die Anzahl der Patienten gibt es nicht. Allein in Indien leiden 1,5 Millionen Menschen an dieser Krankheit.

Hohe Erfolgsquote der Behandlung

250 Personen, die durch eine Limbus-Stammzelleninsuffizienz erblindet sind, wurden bislang mit dieser Methode behandelt. 75 Prozent dieser Personen konnten erfolgreich behandelt werden. Damit ist eine deutliche Schmerzlinderung – Patienten mit einer Limbus-Stammzelleninsuffizienz leiden unter teils sehr starken Schmerzen – und ein deutlich verbessertes Sehvermögen gemeint.
Neben Erkenntnissen zu optimalen Lager- und Transportmöglichkeiten haben Forscher zudem Bereiche der Mundhöhle identifizieren können, deren Gewebe sich für die Behandlung am besten eignet. Die Spezialzentren können das Gewebe dazu verwenden, Eigengewebe zu kultivieren, um es dann Betroffenen weltweit zur Verfügung stellen zu können.

 

Hilft Migräne bei Problemlösungen?

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Um es gleich vorweg zu nehmen: Natürlich ist eine akute Migräne-Attacke nicht hilfreich, um irgendwelche Probleme zu lösen. Wer unter der Krankheit leidet, weiß gut genug um die Einschränkungen während einer Anfalls. Allerdings ging die Medizin bisher davon aus, dass Migräne-Patienten bei der Lösung von Problemen eher langsamer sind als andere. Neue Forschungsergebnisse jedoch belegen das Gegenteil. Wie die Journalistin Sabine Abel für das „Gesund Magazin“ im Internet schreibt, wurde mit zwei Gruppen von je 24 Personen ein Versuch durchgeführt.

In der einen Gruppe waren nur Menschen, die an Migräne leiden. In der Kontrollgruppe hingegen nur Personen, die nicht von dieser Krankheit betroffen sind. Bei allen Probanden wurden die Gehirnströme gemessen, während sie die gleiche Aufgabe zu bewältigen hatten. Es ging darum, mittels eines Tastendrucks ein akustisches Signal auf Anweisung hin auszuschalten. Nach einigen störungsfreien Versuchen wurde die Versuchsanlage so manipuliert, dass das Signal trotz des Knopfdrucks nicht verstummte. Es wurde also eine kleine Krise geschaffen.

Viele aktive Hirnregionen

Wie anhand der gemessenen Gehirnströme zu erkennen war, sind bei Migräne-Patienten in einer solchen Situation mehr Regionen im Gehirn aktiv als bei den nicht an Migräne Leidenden. Auch die Reaktionszeit ist bei Migräne-Patienten kürzer. Daraus kann man schließen, dass sie beim Auftauchen unerwarteter Schwierigkeiten rascher und kreativer nach Lösungen suchen. Was vermutlich in vielen Fällen auch damit endet, dass sie die jeweilige Krise schneller bewältigen können.

Entgegen früherer Einschätzungen sind sie also nicht hilfloser als andere Menschen. Für diejenigen, die mehr oder minder regelmäßig unter Migräne leiden, ist das ein schwacher Trost. Warum ihre Gehirne sich in Notfällen als besser gewappnet erweisen, ist noch ein Rätsel. Der Sinn der fraglichen Studie war, die Vorgänge im Hirn von Migräne-Patienten besser erfassen zu können. Je besser man Migräne-Patienten versteht, desto besser kann man Hilfen für sie entwickeln. Zunächst allerdings endete dieses Forschungsprojekt mit neuen Fragen und nicht mit Antworten.

 

Hilft Wespengift gegen Krebs?

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Bei vielen Menschen sind die schwarz-gelb-gestreiften Insekten eher unbeliebt. Doch fanden Wissenschaftler der Universität von Sao Paolo und der Universität von Leeds nun heraus, dass das Gift der Wespen für die Krebsforschung wichtig sein könnte. Genauer gesagt, das Gift einer brasilianische Wespenart mit dem Namen „Polybia paulista“.

Anscheinend wirkt das Gift dieser Wespe gegen Tumorzellen, jedoch ohne dabei gesunde Zellen anzugreifen. Der Wirkstoff MP1, der in Wespengift enthalten ist, könnte daher als Grundlage für neue Krebsmedikamente dienen. Dies wäre ein großer Schritt in der Krebsforschung. Denn leider greifen aktuelle Medikamente auch gesunde Zellen an, weswegen Krebsbehandlungen eine immense Belastung für den Patienten darstellen.

Es könnte ein großer Schritt für die Krebsforschung sein

Die brasilianische Wespe gilt als sehr aggressiv und setzt zur Verteidigung gegen Beutegreifer den toxischen Wirkstoff MP1 ein. Forscher haben herausgefunden, dass dieser Wirkstoff mit Lipiden (Fettmoleküle) reagiert, die sich an der Oberfläche von Krebszellen befinden. Mit Hilfe dieser Reaktion können Moleküle, die zuvor in der Zelle eingeschlossen waren, austreten und das Funktionieren der Zelle garantieren. Gesunde Zellen kommen durch das Gift nicht zu Schaden, da ihre Lipide anders verteilt sind.

Ein Medikament, dass die Krebszellmembran angreift, damit sie durchlässig wird für Moleküle, wäre ein riesiger Schritt nach vorne in der Krebsforschung. Man könne so ganz neue Therapien entwickeln, erklären Forscher der Universität Leeds. Durch eine Kombination von verschiedenen Krebsmedikamenten könnten sehr gute Resultate erzielt werden im Kampf gegen die Tumorzellen. Man könne dem Krebs sozusagen von mehreren Seiten gleichzeitig zu Leibe rücken.

Doch soweit ist die Forschung noch nicht fortgeschritten. Es kann noch Jahre dauern, bis die Wissenschaftler untersucht haben, wie wirksam und sicher MP1 für den Menschen ist. Und selbst dann ist es fraglich, ob der neue Wirkstoff aus Wespengift zugelassen wird, dies unterliegt strengen Richtlinien und kommt nur bei einem Bruchteil der neu-getesteten Substanzen vor.

 

Samenleiterventil - Ein Verhütungsmittel für den Mann?

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Ein 1984 in Zürich durchgeführtes Experiment, an dem 10 Männer teilnahmen, führte zur Unabhängigkeit für den Mann in Verhütungsfragen. Durch Gewichte nach unten gezogen, baumelten die Hoden der Männer vier Wochen lang täglich eine Dreiviertelstunde in 45 Grad warmen Wasser. Das führte zur Unfruchtbarkeit.

Wippschalter am Hoden stoppt Spermien

Das Experiment war dennoch nicht von Erfolg gekrönt und der Männerwelt blieb weiterhin nichts anderes übrig, als Kondome zu benutzen oder sich die Samenleiter durchtrennen zu lassen. Das Ventil für den Mann, eine Erfindung aus Deutschland, soll nun Männern die Möglichkeit bieten, die Zeugungsfähigkeit ein- und auszuschalten.

Laut einer Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung geben 53 Prozent der Befragten an, mit der Antibabypille zu verhüten. 37% nutzen das Kondom.

Die Idee des Samenventils stammt von Clemens Bimek, einem gelernten Tischler aus Brandenburg. Sein Konzept ist es, die durchtrennten Samenleiter in einen kleinen Kasten mit Ventil zu stecken, dass vom Mann auf und zu geschlossen werden kann. Laut Erfinder ist es auch ein Beitrag zur Umwelt, da sich durch die Pille immer mehr Östrogen in der Natur befindet. Die Forschung nach einer Pille oder Spritze für den Mann war bisher nicht von Erfolg gekrönt.

Erste Tests

Der Urologe Hartwig W. Bauer ist von der Methode überzeugt und möchte sie an 25 weiteren Männern testen. Die Testpersonen sollten junge Männer sein, die in einer festen Beziehung leben. Andere Verhütungsmittel haben Nebenwirkungen und führen sogar teilweise zur Lustlosigkeit.

Die OP

Implantiert werden die beiden Kästchen wie bei einer Vasektomie. Die Kästchen wiegen nur ein bis zwei Gramm und machen sich laut Bimek im Alltag nicht bemerkbar. Wie jede Operation birgt auch diese Risiken, es kommt allerdings selten zu Komplikationen. Bimek hofft, in spätestens drei Jahren den deutschen Markt zu erobern, doch dafür muss die Methode noch einige strenge Tests bestehen. Die Kosten liegen bei ca. 5000 Euro und werden nicht von der gesetzlichen Krankenkasse getragen.

 

Wie wirksam ist Paracetamol bei akuten Rückenschmerzen wirklich?

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Das Medikament Paracetamol wird von Schmerzpatienten und auch von Ärzten häufig verwendet, wenn es um die Behandlung von akuten Rückenschmerzen geht. Eine aktuelle Studie zeigt nun, dass dessen Wirkkraft dem eines Placebos gleicht.

Die im Medizinjournal „The Lancet“ veröffentlichte australische Studie zum Medikament Paracetamol umfasst 1650 Probanden, die an akuten Rückenschmerzen leiden. Männer und Frauen waren zu gleichen Teilen als Probanden gemeldet und das Durchschnittsalter lag bei 45 Jahren.

Als akute Rückenschmerzen werden jene Schmerzen bezeichnet, die weniger als sechs Wochen, aber andauernd, vorhanden sind. Nach dem Zeitraum von sechs Wochen sind Rückenschmerzen als subakut zu bezeichnen, nach einer Dauer von zwölf Wochen sind es chronische Rückenschmerzen. Die Studie zeigte, dass die Schmerzpatienten sich egal ob mit Einnahme von Paracetamol oder durch einen Placebo-Wirkstoff gleich schnell und gut von ihren Schmerzen erholten. Im Durchschnitt betrug die Genesungszeit 17 Tage. Die Studienlage zu Paracetamol ist bislang nicht sonderlich umfangreich, sodass die vorliegende Studie als sehr wichtig erachtet werden sollte.

Die Studie im Detail

Innerhalb der Studien wurden 550 Teilnehmer in drei unterschiedliche Gruppen eingeteilt. Alle Probanden erhielten ein Pillenkästchen, aus dem sie alle sechs bis acht Stunden eine der vordersten Pillen einnehmen sollten. Maximal sechs Pillen dieser Art durften täglich eingenommen werden. Bei aktuen Rückenschmerzen durften die Probanden auf die Pillen aus dem zweiten Kästchen zurück greifen. Diese durften nur im Abstand von vier bis sechs Stunden und maximal achtmal täglich eingenommen werden.

Die erste Gruppe erhielt Paracetamol und Placebos, die zweite ebenso, aber in unterschiedlicher Reihenfolge und die dritte Probandengruppe wurde nur mit Placebos versorgt. Das Ergebnis der Studie zeigte, dass hinsichtlich der Faktoren Schlafqualität, Intensität der Schmerzen, Stimmung, Behandlungserfolg und Zufriedenheit mit der Behandlung zwischen den drei Gruppen keine nennenswerten Unterschiede vorlagen.

Ergebnis

Die Ergebnisse erstaunen Forscher wie Patienten. Das Medikament Paracetamol hat sich nach zahlreichen Operationen als hilfreiches Schmerzmittel erwiesen, konnte bei aktuen Rückenschmerzen allerdings nicht als effektiv eingestuft werden. Forscher vermuten, dass die positive Prognose, welche zu Beginn der Studie den Probanden mit auf den Weg gegeben wurde, den Behandlungsverlauf ebenfalls positiv beeinflusst hat. Neben Paracetamol werden auch Wärmebehandlungen, Krankengymnastik, Ergotherapie, Massagen oder Akupunktur als Therapiemaßnahmen bei akuten Rückenschmerzen eingesetzt.

Weitere Medikamente, die zum Einsatz kommen können, allerdings vermehrt Nebenwirkungen aufweisen, sind Ibuprofen, Diclofenac oder Naproxen. Welche Konsequenzen aus den neusten Ergebnissen zum Medikament Paracetamol gezogen werden, obliegt den Medizinern. Dass der Einsatz von Paracetamol, der auch zu Leberschäden führen kann, kritisch betrachtet werden sollte, ist dank der Studie nun offensichtlich geworden.

 

Genveränderungen: Fluch oder Segen?

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Die fortschrittliche Technik jagt so Manchem Angst ein. Immer mehr Möglichkeiten kommen auf, die unser Leben mit Hilfe von Technik und Medizin verändern. Nie zuvor haben Menschen, die an lebensgefährlichen Krankheiten leiden, so lange gelebt wie heute. Nun setzen chinesische Forscher noch einen drauf: ihnen ist es gelungen Embryos im Labor genetisch zu verändern. Damit ist auch unsere Evolution nicht mehr nur auf natürlicher Basis angesiedelt, sondern auch beeinflussbar.

Die chinesischen Forscher um Puping Liang arbeiteten mit Embryos, die sich nicht zu Menschen entwickelt hätten. Sie wollten an ihnen testen, ob man die Blutkrankheit ß-Thalassämie bereits in einem unbefruchteten Ei verhindern könnte. Damit wäre diese Disposition für alle kommenden Generationen verhindert. Bereits an dieser Stelle kommt die ethische Frage auf, inwieweit wir in die Gene unserer Kinder eingreifen dürfen. Was ist „in Ordnung“ und was geht zu weit? Wo ist die Grenze zu ziehen? So präzise wie diese Genveränderungen sind, so undurchsichtig sind sie nach wie vor. Auch Fehlveränderungen sind bekannt geworden und stoppen Wissenschaftler nicht in ihrer Arbeit.

Der Mensch auf Augenhöhe mit der Wissenschaft

Die Technologie hat mit diesen Genveränderungen Augenhöhe mit der Natur bewiesen und in manchen Fällen scheinen diese Einmischungen ratsam zu sein und dem Menschen zu helfen. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn es um die Verhinderung von Krankheiten geht. Wir wissen inzwischen, dass unsere Evolution viel mit Willkür zusammenhängt. Wieso sollten wir die Werkzeuge nicht nutzen, die dem Menschen wieder die Oberhand in Sachen Genentwicklungen geben? Welcher Preis für diese Einmischung zu zahlen ist, das wird die Zukunft zeigen. Sicherlich müssen noch viel mehr Durchführungen erfolgen, beobachtet werden und mögliche Fehlentwicklungen ausgeschlossen werden. Doch dann können sich diese Verfahren als Schlüssel erweisen, der die Willkür der Natur eine Wissenschaft zur Seite stellt.