Kneipp-Kur

Ein berühmtes Beispiel für die Naturmedizin ist die Kneipp-Kur: Entwickelt durch den bayerischen Pfarrer Sebastian Kneipp im 19. Jahrhundert, ist das Therapieverfahren bis heute bekannt und wird häufig empfohlen. Zwar ist ein umfassender Nachweis über die Wirksamkeit noch nicht erbracht; doch eine Studie aus dem Jahr 2002 belegt zum Beispiel, dass die Symptome einer Bronchitis durch die Kneipp-Kur gelindert werden können. Auch bei der Behandlung von Krampfadern sind nachweislich Behandlungserfolge zu verzeichnen.

Der ganzheitliche Ansatz der Kneipp-Medizin umfasst fünf Bereiche:

  1. Wasser: Die Hydrotherapie ist eine Behandlungsform, bei der Wasseranwendungen bei chronischen sowie akuten Erkrankungen im Mittelpunkt stehen. Auch als präventive Maßnahme wird diese Therapie genutzt und zur Abhärtung des Körpers empfohlen. Als Dampf, Wasser wie auch als Eis wird das natürliche Element verwendet – der therapeutische Reiz liegt also in den unterschiedlichen Temperaturen des Wassers begründet. Die Hydrotherapie selbst war es, die Pfarrer Kneipp nach eigenen Aussagen von einer Lungentuberkulose heilte und ihn schließlich zu seinen therapeutischen Forschungen ermunterte. Für Kneipp war Wasser das Heilmittel schlechthin. Der Reiz, der durch die abwechselnde Anwendung von kaltem und warmem Wasser erzeugt wird, regt den Stoffwechsel sowie die Entschlackung an. Über die Jahrzehnte entwickelte der „Wasserdoktor“ seine Methoden stetig weiter; So sind heute etwa 120 unterschiedliche Wasseranwendungen bekannt, die von Kneipp empfohlen wurden: Dazu gehören zum Beispiel Wickel, Kräuterbäder und Waschungen.
  2. Pflanzen: Die Phytotherapie befasst sich mit der Wirkung von Heilkräutern. Das Wissen um den heilsamen Einfluss vieler Pflanzen auf den menschlichen Körper ist schon Jahrtausende alt. Eine Randbemerkung: Nicht selten wird die Pflanzenheilkunde als Alternativmedizin bezeichnet. Der Begriff der Alternativmedizin kann jedoch den Eindruck erwecken, er sei der sogenannten Schulmedizin untergeordnet. Die Tatsache jedoch, dass viele synthetisch hergestellte Wirkstoffe auf Heilpflanzen zurückgehen, fällt dagegen oft unter den Tisch.
  3. Bewegung: Pfarrer Kneip empfahl schon damals, was heute umso wichtiger erscheint und dabei oft aufgrund der Einfachheit des Ratschlags gerne übersehen wird: viel Bewegung. Dabei sollte möglichst weite und bequeme Kleidung getragen werden. Eine einfache Methode, die auch der Abhärtung dient, ist das Barfußlaufen.
  4. Ernährungsweise: Auch beim Thema Ernährung fand Kneipp klare Worte; Den Einfluss, den die Art und Zubereitung der Nahrung auf unsere Gesundheit hat, erkannte er als elementar und mahnte zu einem bewussten Umgang mit der eigenen Ernährungsweise.
  5. Balance: Der ganzheitliche Ansatz der Kneipp-Medizin unterstreicht die Wichtigkeit einer ausgewogenen Lebensweise. So kann nur der seinen Alltag langfristig auf gesunde Weise meistern, der sich als Ausgleich für seine Aktivitäten genügend Ruhephasen gönnt.

 

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