Erbkrankheiten
Erbkrankheiten ist der Begriff für Erkrankungen, Behinderungen und Missbildungen, die bei der Befruchtung durch die Gene weitergegeben werden. Sie treten häufig auf, wenn die Vorfahren bereits eine Disposition für die Problematik hatten. Bei den Vorfahren selbst muss die Problematik allerdings nicht aufgetreten sein. Vielmehr kann sie auch eine Generation übersprungen haben. Eine weitere Möglichkeit zur Ausbildung einer Erbkrankheit stellt die Inzucht dar. Zudem können Schädigungen des Erbguts der Elterntiere durch verschiedene Einflüsse sowie Erbgutschäden während der Entwicklung des Tieres zu den Defekten führen. Grundsätzlich verfügt jede Tierart über eine eigene Palette an genetischen Erkrankungen, die auftreten können. Einige davon treten dabei stark gehäuft auf, wie beispielsweise die Hüftdysplasie, wie sie bei Schäferhunden zu finden ist. Dies bedeutet allerdings nicht, dass andere Rassen der Art diesen Defekt nicht ausprägen können. Lediglich die Wahrscheinlichkeit für die Ausprägung ist bei einigen Rassen höher als bei den anderen Arten. Neben dieser Häufung sind auch Gendefekte vorhanden, die bei allen Rassen gleichermaßen auftreten können. Eine weitere Form der Erkrankungen beschränkt sich nicht auf eine bestimmte Tierart, sondern kann auch artenübergreifend vorkommen. Auch wenn das Erbgut die Erkrankung beinhaltet, muss es nicht zum Ausbruch der Erkrankung kommen. Die entsprechenden Gene sind in diesem Fall nicht dominant und werden „unterdrückt”. Selbst wenn die Erkrankung ausbricht, muss dies nicht durch ein sogenanntes Vollbild erkenntlich sein. Erbkrankheiten können in ihrer Intensität stark variieren. Daher kann ein Tier stark oder auch nur schwach betroffen sein. Diese Erkrankungen sind in der Regel nicht heilbar. Dennoch lassen sich die Symptome häufig mildern. Zur Zucht sollten Tiere mit diesen Defekten nicht eingesetzt werden, da sie an die nächste Generation weitergegeben werden. Die Gefahr des Ausbruchs ist daher hoch.