Salzgrotten – eine Art Kur(z)urlaub am Meer

Salzgrotten – eine Art Kur(z)urlaub am Meer

Die Idee dazu stammt aus Russland und Osteuropa. Europäische Kurbäder bieten diese Therapieunterstützung schon länger an. Inzwischen findet man sie aber an vielen Orten: Salzgrotten oder auch Salzräume.

Sie sind künstlich angelegte Kammern, die hinsichtlich der chemischen, physischen und biologischen Zusammensetzung den echten Salzkammern in Salzbergwerken gleichen und quasi im Binnenland Meeresklima simulieren sollen. Manche Betreiber behaupten, dass eine 45-minütige Sitzung in einem Salarium einem Tag am Meer gleichkommt.

Sole – ein echter Tausendsassa

Am medizinisch positiven Effekt der Sole besteht kein Zweifel. Unter Sole versteht man Heilwasser mit einem Salzanteil von mindestens 1,45 Prozent. Bei therapeutischen Anwendungen liegt er in der Regel bei 20 Prozent. Zusätzlich hat Sole einen hohen Anteil an Mineralsalzen wie Magnesium, Calcium, Kalium, Brom, Selen und Jod. Der Mediziner Johann Wilhelm Tolberg gründete 1802 das erste Soleheilbad in Deutschland. Bereits im 19. Jahrhundert wurden Soleinhalationen gegen Atemwegserkrankungen verordnet.

Es reicht aber therapeutisch leider nicht aus, einfach Salz ins heiße Wasser zu kippen. Vielmehr müsse die Salzlösung vernebelt werden, sagt Professor Dr. med. Karl-Ludwig Resch vom Forschungsinstitut für Balneologie und Kurortwissenschaft Bad Elster. Technisch kann das über Gradierwerke, Düsen oder Ultraschall passieren. Am Meer geschieht das natürlich über die Brandung und die Gischt. Je feiner die Salzpartikel, desto besser können sie vom Körper aufgenommen und in die tiefer liegenden Lungenschichten transportiert werden. Dadurch wird die Durchblutung der Lungenschleimhaut angeregt, mehr Feuchtigkeit wird produziert und der Schleim dadurch gelöst. Somit kann er leichter Krankheitserreger und Schadstoffe abtransportieren.

Die Liste der Leiden, bei denen das Salarium heilend unterstützen kann, ist lang: Nicht nur bei Asthma bronchiale, Bronchitis, überempfindlichen Atemwege, Allergien und Nasennebenhöhlenentzündungen ist eine Linderung bestätigt. Gute Wirksamkeit wird der Sole auch attestiert bei Tinnitus und Hauterkrankungen, wie Neurodermitis und Psoriasis (Schuppenflechte). Aber auch bei eher psychischen Problemen wie Depressionen, Schlafproblemen oder dem Burn-Out-Syndrom wird ein Aufenthalt im Salz-Spa empfohlen.

Wie ist es denn so in einer Salzgrotte

Das Salz-Spa wird in der Regel in Straßenkleidung betreten. Die Besucher sitzen entspannt in Liegestühlen in einem schön gestalteten Raum, der oftmals mit Salzblöcken ausgekleidet ist. In manchen findet man auch künstliche Bachläufe, Wasserfälle oder Brunnen – natürlich mit Sole. In der Salzgrotte hat man meist eine Temperatur von 20 C bis 22°C. Die Luftfeuchtigkeit beträgt etwa 40-50 Prozent. Zusätzlich unterstützen Aerosole, die durch Vernebler oder Ultraschall an die Luft abgegeben werden, die Therapie. Die Sitzungen dauern meist 45 Minuten. Zusätzliche Licht- und Klangeffekte sollen die Entspannung vertiefen. Manchmal finden auch Meditationen, Klangschalenkonzerte oder Yoga in den Salzgrotten statt. Inzwischen ist es sogar so, dass sich Privatpersonen in ihren Keller eine eigene kleine Salzgrotte bauen lassen, um direkt und unabhängig die Heilwirkung der salzhaltigen Luft genießen zu können.

 

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